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Hexenstunde

Hexenstunde

Titel: Hexenstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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Rowan.
    »Daß sie alle erlöst werden würden, durch die Tür und die dreizehn Hexen«, sagte Fielding und sah wieder Peter an. »Das war die Geschichte, und das war das Versprechen.«
    Randall schüttelte den Kopf. »Es war ein Rätsel. Stella wußte nie genau, was es bedeutete.«
    »Und Stella versuchte auf diesen Partys, die dreizehn Hexen zusammen zu bekommen?« fragte Rowan.
    »Ja«, sagte Fielding. »Genau das versuchte sie. Sie bezeichnete sich selbst als Hexe, und Mary Beth, ihre Mutter tat es auch und machte nie ein Hehl daraus. Sie habe die Gabe, sagte sie, und sie könne den Mann sehen.«
    »Ich lasse nicht zu…«, begann Gifford mit erhobener Stimme.
    »Warum nicht? Was ist daran so furchtbar?« fragte Rowan sanft.
    Schweigen. Alle betrachteten sie, und jeder schien darauf zu warten, daß der andere etwas sagte. Lauren sah beinahe wütend aus, wie sie Rowan jetzt anstarrte. Lilys Miene zeigte leises Mißtrauen. Sie wußten, daß sie ihnen etwas vormachte.
    »Du weißt, daß es keine alten Legenden sind«, sagte Fielding bei sich.
    »Weil sie daran geglaubt haben!« sagte Gifford mit erhobenem Kinn und bebenden Lippen. »Weil Leute im Namen des Glaubens an diese Torheiten schlimme Dinge getan haben.«
    »Was für schlimme Dinge?« fragte Rowan. »Meinst du das, was Carlotta meiner Mutter angetan hat?«
    »Ich meine das, was Cortland getan hat«, antwortete Gifford. Sie zitterte jetzt sichtbar und war offenbar am Rande eines hysterischen Anfalls. »Das meine ich.« Sie funkelte Ryan, dann ihren Sohn Pierce und schließlich wieder Rowan an. »Und, jawohl, auch Carlotta. Sie alle haben deine Mutter verraten. Oh, es gibt so vieles, was du nicht weißt.«
    »Ssschh, du hast zuviel getrunken«, flüsterte Lily.
    »Geh ins Haus, Gifford«, sagte Randall.
    Ryan nahm seine Frau beim Arm und beugte sich vor, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Pierce verließ seinen Platz und kam außen herum, um zu helfen. Zusammen zogen sie Gifford von der Gruppe weg.
    »Ich will es wissen«, sagte Rowan. »Was haben sie getan?«
    »Sie haben an Schwarze Magie geglaubt«, sagte Fielding. »Und sie haben an die dreizehn Hexen geglaubt, und an die Tür, aber sie haben nie herausgefunden, wie das alles vor sich gehen soll.«
    »Ja, aber was dachten sie denn, was es bedeutet?« fragte Beatrice. »Also, ich finde das alles faszinierend. Bitte erzähle.«
    »Damit du es dann dem ganzen Country-Club weiter erzählen kannst«, bemerkte Randall. »Wie du es immer getan hast.«
    Gifford wurde eben von Ryan ins Haus geschoben, und Pierce schloß die Terrassentüren hinter ihnen.
    »Nein, ich will es wissen«, sagte Beatrice, und sie trat vor und verschränkte die Arme. »Stella wußte nicht, was es bedeutet? Und wer wußte es dann?«
    »Julien«, sagte Peter. »Mein Großvater. Er wußte es. Er wußte es und hat es Mary Beth gesagt. Er hat es auch schriftlich hinterlassen, aber Mary Beth hat die schriftlichen Aufzeichnungen vernichtet und Stella eingeweiht, aber Stella hat es nie wirklich begriffen.«
    »Stella hat auch nie aufgepaßt«, sagte Fielding.
    »Nein, nie«, sagte Lily betrübt. »Arme Stella. Sie dachte, es geht immer nur um Partys und schwarzen Whisky und ihre verrückten Freunde.«
    »In Wirklichkeit hat sie das alles nicht geglaubt«, sagte Fielding. »Genau das war das Problem. Und wenn dann etwas schiefging, bekam sie es mit der Angst zu tun, und dann ersäufte sie ihre Angst in geschmuggeltem Champagner. Sie hat Dinge gesehen, die wirklich jeden überzeugt hätten, aber sie glaubte trotzdem nicht an die Tür oder an das Versprechen oder an die dreizehn Hexen – bis es zu spät war und Julien und Mary Beth nicht mehr lebten.«
    »Also ließ sie die Kette der Information zerreißen?« fragte Rowan. »Das ist es doch, was du sagst. Sie haben ihr Geheimnisse vermacht, zusammen mit der Halskette und allem anderen?«
    »Die Halskette war nie so schrecklich wichtig«, sagte Lily. »Carlotta hat immer viel Aufhebens um die Kette gemacht. Aber es ist bloß so, daß man die Kette nicht wegnehmen… also, man soll sie nicht derjenigen wegnehmen, die sie erbt. Und Carlotta meinte, wenn sie die Kette wegschließt, dann macht sie damit all diesen merkwürdigen Vorgängen ein Ende. Deshalb hat sie daraus eine ihrer zahllosen, unnützen kleinen Schlachten gemacht.«
    »Und Carlotta wußte Bescheid«, sagte Peter mit einem etwas verächtlichen Seitenblick auf Fielding. »Sie wußte, was mit der Tür und den dreizehn Hexen gemeint

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