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Hexentochter

Hexentochter

Titel: Hexentochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder , Debbie Viguié
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materialisiert und ihn gerettet, aber ich bete zu unserem Gott, dass das Schwarze Feuer ihn doch noch getötet hat... schneller, als es mich offenbar tötet.
    Er ist böse, das stimmt, aber er ist mein Bruder.
    Solche Schmerzen wünsche ich niemandem.
    Dann flüsterte eine Stimme - dieselbe Stimme wie gerade eben - ihm ins Ohr: »Du wirst leben.«
    Er kannte diese Stimme. Sie war ein Teil von ihm, ein unsterblicher Teil seiner eigenen Seele. Es war die Stimme von Jean, dem Erben des Hauses Deveraux zu jener Zeit, als die Cahors das Massaker auf Schloss Deveraux verübt hatten.
    »Auch ich bin nicht gestorben«, versicherte ihm Jean. »Alle glaubten, ich sei im Feuer umgekommen, doch ich habe überlebt. Ich habe niemanden benachrichtigt. Ich bin mit einer kleinen Gruppe Gefolgsleute entkommen und habe mich versteckt gehalten.
    Ich habe überlebt und mein Hexerblut durch meine Erben nach England und Montreal weitergetragen, und dann in den Wilden Westen Amerikas.
    Und auch du wirst überleben und meine Liebste töten«, fuhr Jeans Flüsterstimme in Jers Geist fort. »Du wirst Isabeau töten. Dann wird sie Ruhe finden, und ich auch, weil ich endlich Rache nehmen konnte.«
    Dann sagte eine andere Stimme: »Du wirst überleben«, und diese kam nicht aus Jers Innerem. »Du wirst leben und deinen Vater bei seinem Plan unterstützen, den meinen vom Thron zu stoßen.«
    Das ist James, erkannte Jer. Der Erbe des Moore-Covens und Sohn von Sir William, dem Herrn des Obersten Zirkels. Unsere Familie hat sich im Geheimen mit James verschworen.
    Das war der ursprüngliche Plan gewesen. Doch nachdem Jer ein Opfer der Flammen geworden war, hatte Michael Jer in Sir Williams Dienst verpfändet, im Austausch für sein Überleben. Als der Handel besiegelt war, hatte Sir William sich in einen grausigen Dämon verwandelt. Ist er ein Teufel? Hat mein Vater einen Handel mit Satan persönlich geschlossen, um mein Leben zu retten ?
    Plötzlich ließ der Schmerz nach, und Jer schnappte erleichtert nach Luft.
    »Es tut weh, das Schwarze Feuer, nicht wahr?«, raunte James. »Deshalb wollen wir sein Geheimnis besitzen. Der Oberste Zirkel will diese Waffe, damit wir endlich diese idiotischen Hexen des Mutterzirkels auslöschen können.«
    Jer war verwirrt. Sein Vater hatte das Geheimnis doch sicher längst geteilt. Sir William würde unter keinen Umständen zulassen, dass Michael einen solchen Trumpf für sich behielt.
    »Ich kann deine Gedanken beinahe lesen«, bemerkte James gedehnt. »Irgendetwas ist schief gegangen, Jer. Dein Vater ist nicht mehr in der Lage, das Schwarze Feuer zu beschwören. Wir wissen nicht, weshalb er immer wieder versagt.«
    Jer war verwundert.
    »Ich glaube, es liegt daran, dass er sowohl dich als auch Eli dazu braucht - dass drei Deveraux anwesend sein müssen, um das Feuer zum Brennen zu bringen. Weil du ausgeschaltet und nicht bei ihm bist, funktioniert es nicht. Mein Vater ist anderer Meinung als ich. Er glaubt, dass dieses Miststück Holly den Erfolg blockiert. Also hat mein Vater den deinen nach Hause geschickt, damit er sie tötet.
    Und was ist mit dir, Jer? Würdest du sie töten, wenn ich es dir befehlen würde? Bist du nun für mich oder gegen mich? Du wirst gesund werden, und du, dein Vater und dein Bruder werdet das Schwarze Feuer für mich beschwören.«
    Eli muss noch am Leben sein, dachte Jer, und er war zugleich bestürzt und erleichtert über diesen Gedanken. Er ist mir nicht gleichgültig. Blut ist eben doch dicker als Wasser... Hexerblut jedenfalls...
    »Setz dich auf«, befahl ihm James.
    Magie summte durch Jer Deveraux und fügte versengte Haut zusammen, öffnete Adern, die zugeschmolzen waren, und tilgte die Narben aus seiner Lunge und seinem Herzen. Er konnte freier atmen, sog tief Luft und Magie ein, und das warme Glühen breitete sich pulsierend in seinem ganzen Körper aus, um mit jedem Ausatmen noch mehr Verletzungen auszutreiben. Ihm war schwindlig, beinahe, als wäre er high, und dann war der Schmerz fast verschwunden. Fast, aber nicht ganz.
    Dann fand Jer sich in einem Rollstuhl auf einer Klippe wieder, hoch über dem Meer. Magische Energie wirbelte und wogte um ihn herum, und grüne, phosphoreszierende Fleckchen tanzten auf seiner Haut.
    Seiner Haut, die schwarz, vernarbt und abstoßend war.
    Voll Entsetzen starrte er auf seine Hände hinab, die schlaff in seinem Schoß lagen. Sie waren verkohlte Stümpfe, Knochen ragten durch Klumpen verbrannten Fleisches. Eine Hexe auf dem Scheiterhaufen

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