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Hexentraum

Hexentraum

Titel: Hexentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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Terminal und nahmen sich ein Taxi.
    »Wohin?«, fragte der Fahrer und musterte sie rasch.
    »Winters.«
    »Woher kommen Sie denn?«, fragte der Fahrer um den Kaugummi in seinem Mund herum.
    »Kanada«, antwortete sie knapp.
    »Ah, Kanada. Schönes Land. Machen Sie hier Urlaub, ja?«
    Mit einem Wink aus dem Handgelenk zerstreute Luna das Interesse des Fahrers an seinen Fahrgästen und lehnte sich zurück. Bei so viel Glück, wie der Cathers-Coven bisher gehabt hatte, würde sie all ihre Kraft brauchen, wenn sie ihm begegnete.
    Der Dreifache Zirkel: Winters, Kalifornien
    Richard hatte die Auseinandersetzung für sich entschieden: Sie hatten sich darauf geeinigt, dass er allein in die Traumzeit reisen und nach Jer Deveraux suchen würde. Er hatte damit argumentiert, dass er in hervorragender körperlicher Verfassung war und deshalb mit der feindlichen Umgebung am besten zurechtkommen würde. Armand hatte unbedingt mitkommen wollen, doch Richard hatte sich dagegen gesperrt: Falls diese Golems wieder auftauchten, wollte er Armand bei seinem kleinen Mädchen wissen.
    Nun saßen sie in der Hütte, zu der Kari sie geführt hatte - sie gehörte ihrer Familie -, und Richard spürte, wie sich sein Puls beschleunigte, als bereite er sich auf den Kampf vor. Was gut möglich ist, dachte er. Er wünschte, die anderen hätten von Holly mehr über die Traumzeit erfahren, aber sie hatte nur etwas von Feuer gebrabbelt. Und von Dämonen natürlich. Er verzog das Gesicht. Barbara war auch keine große Hilfe gewesen. Sie hatte ihm nur sagen können, dass sie in einer Art Höhle gefangen gewesen war. Glaubte sie zumindest.
    Er stand auf und ließ sich die schamanistischen Zeichen auf den Körper malen. Die anderen hatten ihm erklärt, dass in der Traumzeit sein Geist seine stärkste Waffe sei. Das war ihm nur recht. Er besaß keinerlei magische Fähigkeiten, aber sich ein Gemetzel ausmalen konnte er sehr wohl...
    Er hatte gemischte Gefühle bei dieser Suche nach Jer, aber anscheinend ging es den anderen genauso. Allen außer Sasha und Barbara. Barbara hatte darauf beharrt, dass sie ihn unmöglich dortlassen konnten. Sie selbst war über ein Jahr lang in der Traumzeit gefangen gewesen, ehe Jer und Holly sie gerettet hatten. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass nun jemand anders dort in der Falle saß und die gleiche Hölle durchlitt wie sie.
    Im Herzen gab er ihr recht. Er war immerhin ein Ranger gewesen, ein Elitesoldat. Ranger lassen nie einen der ihren irgendwo zurück. Wir können es uns nicht leisten, dass jemand seine Leiche identifiziert.
    Er holte tief Luft und legte sich in dem Kreis auf den Boden. Er atmete langsam aus und konzentrierte sich vollkommen, während er seinen Geist leerte und alle äußeren Ablenkungen losließ.
    Er schloss die Augen und schlug sie an einem anderen Ort wieder auf. Die Erde unter seinen Füßen war versengt. Ein heißer Wind pfiff an ihm vorbei, und seine Nackende sträubten sich. Hier herrschte das Böse; es durchdrang die Luft wie Feuchtigkeit, so dass er beinahe glaubte, es würde sich als feuchter Moder auf seiner Haut ablagern.
    Er schüttelte den Kopf, um solche albernen Gedanken zu vertreiben. Er hatte eine Mission zu erfüllen. Langsam drehte er sich im Kreis und betrachtete die Umgebung. Er lächelte. Nicht allzu weit entfernt erhob sich ein großer felsiger Berg. Das musste der Berg sein, in dem Barbara gefangen gewesen war, und somit Jers letzter bekannter Aufenthaltsort.
    Er ging langsam darauf zu, alle Sinne in Alarmbereitschaft. In seiner Vorstellung umgab er sich mit schützenden, undurchdringlichen Mauern. Jenseits dieser Barrieren platzierte er Alarmsensoren, die ihn vor jedem nahenden Geschöpf warnen würden. Ein Jahr im Dschungel hatte ihn gelehrt, seinen Geist abzuschirmen und seine Gedanken vollkommen zu beherrschen, wenn er es wollte. Er hätte nie gedacht, dass er das noch einmal brauchen würde.
    Er wusste, dass Marie-Claire diese geistige Beherrschung gehasst hatte. In der ersten Zeit, nachdem er aus dem Krieg zurückgekehrt war, hatte sie sich oft beklagt, er sei so verschlossen und ließe sie nicht »an sich heran«. Er hatte es versucht, bei Gott. Aber sie hatte das Warten irgendwann sattgehabt. Er hatte sich in letzter Zeit oft gefragt, ob sie sich darüber gefreut hätte, dass bei ihrem Tod alle schützenden Mauern um ihn zusammengebrochen waren und seinen Geist jedem preisgegeben hatten.
    Aber diesen Gedanken räumte er jetzt keinen Platz ein. Er hatte die

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