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Hexenzorn

Titel: Hexenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. A. Pratt
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vor einem möglichen Versagen, sondern auch vor dem Gelingen. Dennoch, er musste Rondeau retten. B. lebte ein größtenteils einsames Leben, weil er Visionen und andere Leiden hatte, die normale Menschen nicht verstehen konnten, die er sich nicht einmal traute, ihnen mitzuteilen, und Rondeau war für ihn zu einem Freund geworden. Und wenn es in seiner Macht stand, einem Freund zu helfen, dann tat er es auch.
    B. stieg in der Nähe von Chinatown aus und ging zu der Straße, in der der verborgene Laden des Chinesen war.

    »Ich kann mich an keine Gelegenheit erinnern, zu der ich mehr Angst gehabt hätte«, sagte Cole, als Marla sich gerade in eine kleine Lücke zwischen einem Bus und einem Taxi quetschte.
    »Ich hasse Auto fahren«, sagte Marla und wechselte erneut die Spur, um an dem Taxi vorbeizukommen, das ihrer Meinung nach zu langsam fuhr. »Und ich fahre auch nicht besonders gut.« Sie griff nach dem Schaltknüppel, der nicht an der Stelle war, wo er hätte sein sollen, weil der Minivan, den sie gestohlen hatte, ein Automatikgetriebe hatte. Beinahe hätte sie auf Rückwärtsfahren gestellt, bevor sie ihren Fehler bemerkte. »Scheiße«, fluchte sie, »ich wünschte, Sie könnten fahren.«
    »Als ich das letzte Mal die Gelegenheit hatte zu verreisen, waren Automobile noch etwas sehr Neues«, sagte Cole. »Ich habe mich noch nie zuvor in einem aufgehalten, und ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich mich noch nie mit
solch einer Geschwindigkeit fortbewegt habe, außer ich flog. Selbst wenn Sie eine gute Fahrerin wären, würde ich Todesängste ausstehen.« Er hielt sich mit beiden Händen an seinem Sitz fest, sah ansonsten aber nicht besonders verängstigt aus.
    »Uns kann nichts passieren«, sagte Marla. »Ich habe das Auto mit einem starken Abstoßungszauber belegt, damit mich die Polizei nicht wegen Geschwindigkeitsübertretung anhält und auch, damit kein Unfall passiert. Sehen Sie her!« Marla scherte plötzlich nach links aus und kam dabei einem silbernen SUV gefährlich nahe, das daraufhin scharf bremste und dann ein Stück zur Seite hüpfte. »Ein Zusammenstoß mit einem anderen Wagen ist ganz und gar unmöglich, ich könnte höchstens mit Vollgas in eine Wand oder so etwas hineindonnern, in etwas Unbewegliches, das nicht ausweichen kann.«
    »Ich bin sehr erleichtert«, sagte Cole. Marla erspähte einen Wegweiser zum Flughafen und schoss quer über zwei Fahrbahnspuren, um die Ausfahrt noch zu erwischen. Cole betrachtete das Gewirr von Über- und Unterführungen und schüttelte den Kopf. »Es ist ganz und gar erstaunlich. Seit fast vierzig Jahren habe ich mir die Stadt nicht mehr richtig angesehen. Die Hälfte der Zeit meiner Wanderungen durch die Stadt habe ich damit verbracht, mir die Veränderungen anzusehen, fast genauso ausführlich, wie ich Sie und die anderen Magier beobachtet habe. Es wurde wirklich viel gebaut.«
    »Ich dachte, Sie hätten sich 1910 oder so schlafen gelegt.«
    »Etwa zu dieser Zeit, ja«, sagte Cole. »Doch tat ich von Zeit zu Zeit meine Augen auf und sah mich um, um mich zu versichern, dass die Stadt noch steht.«

    »Warum haben Sie sich in künstlichen Schlaf versetzt?«
    »Diese Stadt ist mein Vermächtnis, das einzig Wertvolle, an dessen Erschaffung ich je beteiligt war. Ich wollte Augenzeuge sein, wie sie über die Jahrhunderte zu immer größerer Blüte gelangt.« Er blickte sie von der Seite an. »Mit Sicherheit können Sie das verstehen. Schließlich haben Sie ja ebenfalls eine eigene Stadt, nicht wahr?«
    »Ja, Felport, drüben an der Ostküste«, sagte Marla. »Die Stadt war im großen Ganzen schon so, wie sie heute aussieht, bevor ich dorthin kam, und ich habe versucht, ihr bei ihrem Weg zur Besserung ein bisschen auf die Sprünge zu helfen. Und deshalb bin ich nicht besonders erfreut darüber, dass Susan mich aus der Welt herausschneiden will.« Sie hatte Cole kurz zuvor erklärt, warum sie eigentlich hier war, und er hatte Marla versichert, dass der Grenzstein ihr die Art von Schutz geben würde, die sie sich erhofft hatte. Nicht, dass Marla wirklich daran gezweifelt hätte, aber es war schön, eine Bestätigung zu haben.
    »Ich hoffe, sie unternimmt ihren nächsten Versuch nicht, solange Sie noch fahren«, sagte Cole. »Falls Sie sich in Luft auflösen sollten, bestünde nicht viel Hoffnung für mich, dieses Gefährt unter Kontrolle zu bringen, fürchte ich.«
    Marla nickte. »Ich hoffe auch, dass sie es nicht noch einmal versucht, wenn auch aus anderen

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