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HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405

HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405

Titel: HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: tina
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Trotzdem
    verblüffte ihn Sozoas’ Anblick. Auf einem Bildschirm wirkte er nicht annähernd so fremdartig.
    Vermutlich lag es daran, daß ihm Augen fehlten. Tuvok hatte darauf hingewiesen, daß die Kopftentakel
    ähnlichen Wahrnehmungszwecken dienten, aber für einen Menschen wie Iglesias boten sie keinen
    Hinweis darauf, was Sozoas fühlte oder dachte. Augen, so begriff er nun, gewährten Einblick in das
    Selbst einer Person.
    »Aufzeichnungen sind aktiviert«, meldete er.
    »Hören wir sie uns an«, sagte Tuvok.
    Iglesias drückte eine Taste. Statik von zwei Sternen drang aus dem Lautsprecher, untermalt vom
    Zischen der allgemeinen Hintergrundstrahlung. Es klang alles völlig normal, doch Sozoas gestikulierte
    aufgeregt.
    »Abn z’rachit!« brachte er hervor.
    Tuvok antwortete in der gleichen Sprache. Pablo hörte glottale Laute, gelegentlich ein trillerndes
    Pfeifen. Er bedauerte, daß ihm der Bedeutungsinhalt jener >Worte< verborgen blieb, wußte jedoch:
    Bei wirklich wichtigen Hinweisen hätte ihn der Vulkanier informiert.
    Schließlich nickte Tuvok. »Schalten Sie auf den Empfang der gegenwärtigen Hintergrundstrahlung um
    und sondieren Sie zusammen mit Sozoas. Benachrichtigen Sie mich sofort, wenn der Sperianer etwas
    Ungewöhnliches hört.«
    »Aye, Sir«, bestätigte Iglesias.
    Tuvok bot kein Wort der Erklärung an, drehte sich um und schritt zum Bereitschaftsraum des
    Captains.
    Pablo wandte sich an Sozoas. »Können Sie mir sagen, was Sie eben in der Aufzeichnung gehört
    haben?«
    »Signale von der Militär-Kaste«, erwiderte der Sperianer.
    Janeway winkte den vulkanischen Sicherheitsoffizier näher, während Lieutenant Carey Bericht
    erstattete.
    »Danke, Mr. Carey«, sagte sie schließlich. »Es freut mich, daß es zur Abwechselung einmal gute
    Neuigkeiten gibt. Machen Sie weiter wie bisher.«
    »Aye, Captain.« Carey beendete die interne Kom-Verbindung.
    »Gute Neuigkeiten?« wiederholte Tuvok.
    »Ja.« Janeway lehnte sich im Sessel zurück. Sie fühlte sich plötzlich müde und alt - ein langer Tag und
    eine lange Nacht lagen hinter ihr. »Die Lecks sind zumindest provisorisch abgedichtet. In einer Stunde
    verfügen wir wieder über Warppotential. Schon jetzt haben wir volle Schild- und Waffenkapazität,
    außerdem auch Impulskraft. Die Reparatur des Transporters wird in fünfzehn Minuten beendet.
    Darüber hinaus dürfen wir innerhalb der nächsten Stunde damit rechnen, daß die meisten sekundären
    Systeme wieder funktionieren.«
    »Das sind wirklich gute Nachrichten.«
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    »Konnten Sie und Sozoas mit Hilfe der Aufzeichnungen irgend etwas herausfinden?«
    Tuvok nickte. »Wir haben Signale identifiziert, die offenbar von der Militär-Kaste stammen.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Negativ. Die militärische Subkaste der Tech-Kaste verwendet einen ähnlich beschaffenen Code. Die
    Frage nach den Schuldigen läßt sich erst dann ohne jeden Zweifel beantworten, wenn Sozoas
    Gelegenheit erhält, den Fernsteuerungsmechanismus im Kontrollraum des Zylinders zu untersuchen.«
    »Nun gut«, sagte Janeway. »Unsere primären Verteidigungssysteme sind jetzt wieder einsatzbereit.
    Weisen Sie B’Elanna an, den schwarzen Kasten von den übrigen Systemen zu trennen und ihn an Bord
    beamen zu lassen.«
    »Aye, Captain.« Der Vulkanier wandte sich zum Gehen.
    »Äh, Tuvok…«
    Er blieb stehen. »Ja, Captain?«
    »Ruhen Sie sich aus. Das ist ein Befehl.«
    Er öffnete den Mund, und Janeway wüßte, daß er darauf hinweisen wollte, nicht erschöpft zu sein.
    Doch nur einen Sekundenbruchteil später wurde seine innere Kontrolle aktiv. »Wie Sie wünschen,
    Captain. Sobald ich Ihre Anweisungen ausgeführt habe.«
    Janeway unterdrückte ein Gähnen. Auch für mich wird’s Zeit, an der Matratze zu horchen. Sonst
    schlafe ich noch im Stehen ein.
    B’Elanna biß sich auf die Lippe, zerrte an dem schwarzen Kasten und versuchte, ihn von der
    Installationskupplung zu lösen. Eine halbe Stunde hatte sie in das Bemühen investiert, neue Kontakte
    für die Mikroverbindungen und energetischen Brücken zu schaffen. Weitere dreißig Minuten dauerte
    es, den Mechanismus loszuschweißen. Doch anschließend lehnte er es noch immer hartnäckig ab, sich
    von der Kupplung zu trennen. Deshalb blieb Torres nichts anderes übrig, als das altmodische Mittel
    der Gewalt zu benutzen.
    Es knackte und knirschte, als sich der Kasten schließlich löste. An der Unterseite zeigten sich die
    Reste von Klebstoff.
    »Hoffentlich ist das Ding intakt«,

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