Hier und jetzt
über seine Schultern und seinen Rücken. Sein Herz schlug mindestens genauso schnell wie ihres, und sie merkte es kaum, als er sie fester an sich presste. Auch sie wollte es. Es überraschte sie nicht einmal, als sie den Boden unter den Füßen verlor und gle ich darauf den Teppich unter dem Rücken fühlte.
Doch die Vergangenheit meldete sich mit aller Macht, als Jacob sich auf sie sinken ließ.
Claire erstarrte.
Er fühlte es, hob den Kopf und sah sie sehnsüchtig an. Zart streichelte er ihre Wange.
„Claire?” fragte er unsicher.
„Jacob”, sagte sie verwirrt, „ich muss dich etwas fragen. Ich muss es wissen.”
„Frag.”
„Liebst du mich?”
Nichts regte sich in seinem Gesicht, absolut nichts, aber sie fühlte, wie sehr er sich innerlich anspannte.
Erst nach einigen Sekunden antwortete er. „Nein.”
Sie war erleichtert, da sie Liebe seit Ken mit krankhafter Be sessenheit verband, aber es schmerzte auch. Sosehr sie gehofft hatte, dass Jacob Nein sagen würde, so sehr hätte sie ihm das Gegenteil geglaubt - weil sie wollte, dass er sie liebte.
„Du bedeutest mir viel”, fuhr er fort. „Ich würde dir nie wehtun, Claire.”
„Ich weiß.” Auch das glaubte sie ihm. Wie sollte sie ihm erklären, dass nicht Angst sie zurückhielt, sondern ihre Scham wegen all der Fehler, die sie in der Vergangenheit begangen hatte?
Sie erklärte gar nichts, sondern schob ihm die Finger ins Haar und küsste ihn. Sehnsüchtig drang sie in seinen Mund vor, begann ein erotisches Spiel mit seiner Zunge.
Der Atem stockte ihr, als er ihre Brust streichelte. Sie half ihm, als er den Verschluss des Kleides im Nacken öffnete. Kaum erträgliche Lust erfasste sie, als sie seine Lippen und seine Zunge auf der Brust fühlte, Lust, die sie jedes klaren Gedankens beraub te. Sie kam ihm entgegen, streichelte ihn voll Verlangen und ha uchte seinen Namen.
„Pst.” Jacob verschloss ihren Mund mit einem Kuss, mit dem er ihr zeigte, dass sie sich Zeit lassen konnten. Und dass sie in seinen Augen etwas Kostbares, Zerbrechliches war, das er mit liebevoller Vorsicht behandelte.
Sie glaubte ihm nicht, dass sie Zeit hatten, weil seine Hände zitterten, als er sie berührte.
War sie zerbrechlich? Sie glaubte auch das nicht. Angst mischte sich unter ihre Leidenschaft, doch damit wurde sie fertig. Angst war nicht das Problem. Jacob wür de ihr nicht weht un, zumindest nicht körperlich. Das hatte er ihr versichert, und das glaubte sie ihm.
Es gab noch andere Risiken, doch die ging sie bei Jacob bereitwillig ein. Aber konnte umgekehrt sie ihm versprechen, dass sie ihm nie wehtun würde?
Sie wusste, wie sie einen Mann glücklich machen konnte, doch sie hielt plötzlich mitten in der Bewegung inne. Bei Jacob war sie unsicher. Sie wollte herausfinden, was er sich wünschte, was er brauchte.
Seine Brustmuskeln spannten sich unter ihrer Berührung an. Das Hemd stand offen.
Erleichtert streichelte sie das Haar auf der glatten Haut. Kens Brust war unbehaart gewesen.
Claire ließ die Hand tiefer gleiten, tastete nach dem Reißverschluss seiner Hose.
Jacob war verloren. Er konnte nur noch daran denken, dass Claire sich ihm hingab.
Unwillkürlich drängte er sich ihrer sich vortastenden Hand entgegen.
Das hatte er nicht geplant. Er hatte sie zwar verführen wollen, aber noch nicht jetzt.
Eigentlich hatte er ihr nur zeigen wollen, wie gut sie zusammenpassten, und ihr einen Vorgeschmack auf die Hochzeitsnacht geben wollen.
Nun war das unwichtig. Claire war bereit, sich ihm schon jetzt hinzugeben, und keine Macht der Welt hätte ihn jetzt dazu bringen können, dieses verlockende Geschenk abzulehnen. Doch er musste behutsam vorgehen, denn obwohl sie ihn ebenso sehr begehrte wie er sie, war ihre Unsicherheit deutlich zu spüren. Eine falsche Bewegung, und sie würde sich zurückziehen.
Er wusste, dass sie unter Ängsten litt, über die sie nicht gesprochen hatte und die er kennen lernen mus ste, doch damit konnte er warten. Jetzt musste er erst mal dafür sorgen, dass sie keine Angst vor ihm hatte. Und darum musste er sie unterbrechen, bevor er den letzten Rest seiner Selbstbeherrschung verlor.
„Langsam”, murmelte er und schob ihre Hand beiseite.
Claire gab nicht nach, sondern küsste ihn, bis er sich wieder vergaß und die Lippen über ihren Hals gleiten ließ. Und sie streichelte ihn und raubte ihm fast die Kontrolle. Hastig packte er ihre Handgelenke.
Ihre Brüste waren wunderschön. Er zeigte es ihr, indem er die harten,
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