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Hilfe, ich habe Urlaub

Hilfe, ich habe Urlaub

Titel: Hilfe, ich habe Urlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erma Bombeck
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Die Leute sollen selbst sehen, wie sie ins Zentrum kommen.«
    »Was ist mit Essen?«
    »Wir würden ihnen Mahlzeiten vorsetzen, die sie nicht identifizieren können. Dann werden sie nicht wissen, ob es gut oder schlecht ist.«
    »Du bist ein Genie, Wilbur.«
    »Ich stelle es mir wie einen Cluburlaub über den Wolken vor«, fährt sein Bruder fort. »Ein Ort, an dem die Freiheit grenzenlos ist und man keine Sorgen hat. Die Leute kriegen ihre Fahrkarte an einem Schalter, gehen dann durch die Sicherheitskontrollen, wo man alle ihre Sachen auf Pistolen und Messer hin durchleuchtet, und steigen in das Flugzeug. Nachdem die Flugbegleiter ihnen das Verhalten im Fall eines Druckabfalls erklärt und demonstriert haben, wie die Schwimmwesten angelegt werden, falls sie ins Meer stürzen, brauchen sie sich nur noch zurückzulehnen und zu entspannen.«
    »Hört sich großartig an, Wilbur. Wieviel müßten wir wohl den Leuten zahlen, damit sie mitfliegen?«
    »Orville, Orville, du kapierst es mal wieder nicht! Wir bezahlen nicht sie, damit sie mitfliegen. Die müssen uns was zahlen.«
    An diesem Punkt stelle ich mir immer vor, wie Orville langsam vor seinem Bruder
    zurückweicht, bis er außer Reichweite ist, und dann atemlos zu seinem Vater läuft und ruft:
    »Vati! Komm schnell! Wilbur ist verrückt geworden!«
    Die meisten von uns hegen eine Haßliebe zu Fluggesellschaften. Wir lieben sie, wenn die Maschine pünktlich startet, sonst hassen wir sie. Aber die Tatsache, daß Millionen von Menschen unbekümmert in Flugzeuge steigen, zeigt, daß wir unseren Sinn für Abenteuer noch nicht verloren haben. Irgendwie sind wir auch bereit, den Fluggesellschaften so ziemlich alles nachzusehen.
    Auf einem Flug von Portland nach Seattle wurde ein Passagier durch ein defektes
    Flugzeugfenster gerissen. »Es war ein unglaublich starker Sog«, wurde er zitiert. »Ich versuchte zweimal wieder reinzukommen, aber allein hätte ich es nicht geschafft.«
    Mitreisenden gelang es schließlich, den Passagier durch das zwölfmal achtzehn Zoll große Fenster wieder hereinzuziehen. Nachdem seine Verletzungen in Seattle behandelt worden waren, stieg der Mann unverdrossen beim Rückflug nach Portland wieder in dieselbe Maschine.
    Ich habe es schon erlebt, daß die Flugzeugtüren verriegelt und die Durchsage gemacht worden war, »das Rauchen bitte einzustellen und sich anzuschnallen, weil wir jetzt starten«, als an die Tür geklopft wurde und Pilot und Copilot draußen standen, um an Bord zu kommen.
    Ein anderes Mal konnte die Maschine nicht abheben, weil wir hoffnungslos am Flugsteig feststeckten, und nach einer Stunde sah es aus, als wären wir dort festgewachsen.
    Gelegentlich gibt es im Flugzeug auch Spendenaufrufe wie im Fernsehen. Ich habe diesen Fall nicht selbst erlebt, aber auf einem Flug von London nach Madeira meldete sich der Kapitän über Lautsprecher: »Meine Damen und Herren, wir haben ein Flugproblem und benötigen Ihre Hilfe. Wir möchten Sie zu einer großzügigen Spende aufrufen, damit wir Treibstoff tanken und unsere Reise fortsetzen können.«
    Die Passagiere ließen also den Hut rumgehen und brachten zweitausend Dollar zusammen, genug, um 14300 Liter Treibstoff zu tanken und London zu erreichen. Offenbar hatte sich der Flughafen Porto Santo auf Madeira geweigert, die Kreditkarte des Piloten anzuerkennen, und Bargeld verlangt.
    Es gibt nicht zwei Leute an Bord eines Flugzeugs, die den gleichen Preis für ihren Platz bezahlt haben. Einige sind Verwandte von Angestellten der Fluggesellschaft, die nichts bezahlen, andere reisen auf angesammelten Oftfliegercoupons, und manche fliegen zum Superspartarif, bei dem man aber nur dienstags vormittags fliegen darf - und das auch nur in Monaten, die den Buchstaben »r« beinhalten, vorausgesetzt, Sie haben das Ticket an Ihrem Geburtstag gekauft.
    Im Prinzip kann heute jeder fliegen. Aber nicht jeder kann erster Klasse fliegen. Das machen nur die Spesenritter oder Leute, die ihr Haustier zu einem Fernsehauftritt begleiten. Sie sind durch einen läppischen blauen Vorhang vom gemeinen Fußvolk getrennt.
    Ich frage mich seit langem, wann die kleinen Leute mit den billigen Plätzen zum Touristen-, Economy-oder Superspartarif diesen Vorhang niederreißen und Gleichberechtigung fordern werden.
    Wie lange werden sie es noch mitmachen, daß ihnen der Vorhang einfach vor der Nase
    zugezogen wird und man sie wie Asoziale absondert? So was führt zu Volksaufständen.
    In Kalifornien beispielsweise hat eine

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