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Himmels-Taler

Titel: Himmels-Taler Kostenlos Bücher Online Lesen
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sondern auch gleich ihre Familie beeindrucken.
    Es gab jedoch nur eine einzige Menschenprinzessin: Ivy. Damals war sie neun Jahre alt gewesen, und nach allem, was über sie berichtet wurde, recht lieblich, wenn auch ein wenig starrköpfig, sowie mit einem subtilen, aber mächtigem magischen Talent. Sie konnte jede Qualität verstärken, die sie in einem anderen Wesen sah, egal worum es sich handeln mochte. Mit Sicherheit war solch ein Talent eine Hilfe, die Kobolde zurückzuschlagen. Wenn sie Naldo nämlich als unbesiegbar im Kampf gegen die Kobolde ansah, dann wäre er das auch. Wenn sie ihn als hochintelligenten Mann betrachtete, würde er schlau genug sein, um sich eine Möglichkeit offenzuhalten, die Kobolde abzuwehren. Folglich war sie offensichtlich auch die geeignete Verbindung, an die der Magier dachte.
    Bis auf die Sache mit dem Alter. Mit neun Jahren war eine Prinzessin wirklich noch zu jung, um zu heiraten. Sie sollte wenigstens dreizehn sein. Daher wußten alle, daß sie erst auf Ivy warten mußten. Irgendwann würde sie versuchen davonzulaufen, worauf Draco sie einfangen und aus irgendeinem unergründlichen Grund zu den Naga bringen würde.
    Die Jahre waren vergangen. Prinzessin Ivy war gewachsen. Den Berichten zufolge entwickelte sie sich zu einem sehr hübschen Mädchen. Es war ihnen gelungen, ein Bild von ihr heraufzubeschwören. Schon ihr bloßer Anblick hatte in Naldo Gefühle der Liebe ausgelöst – die Kobolde wurden zwar zu einer immer drängenderen Gefahr, aber Naldo verlor nicht den Mut, weil er wußte, daß die Antwort nahe war. Dann war Draco vorbeigekommen – und hatte statt dessen einen Jungen mitgebracht! In einem schrecklichen Gedankenblitz hatte König Nabob ihren Irrtum erkannt. Er hatte Nada herbeizitiert und sie mit dem jungen Prinzen verlobt.
    Nada hatte sofort begriffen, was sie tun mußte. Sie hatte die Ausbildung ihres Bruders am Rande mitbekommen und im Laufe der Jahre einiges aufgeschnappt. Sie war selbst eine Prinzessin und kannte die königlichen Gebräuche. Außerdem war sie eine junge Frau, die zu ihrer eigenen Befriedigung festgestellt hatte, daß sie jedem in Frage kommenden männlichen Wesen (und auch einigen, die nicht in Frage kamen) den Kopf verdrehen konnte, wenn sie wollte. Wäre dies eine gewöhnliche Situation gewesen, hätte sie keine Probleme gehabt.
    Doch die Situation war nicht gewöhnlich. Prinz Dolph war ein Kind, das erst neun Jahre alt war, während sie selbst eine junge Frau von vierzehn war. Genau im selben Alter wie Prinzessin Ivy, mit der sie sich immer ein wenig identifiziert hatte. Ihr Bruder hatte es sogar mit ihr geübt, hatte sie Menschengestalt annehmen und die Rolle einer fremden menschlichen Prinzessin spielen lassen. Er war fünf Jahre älter als sie, was für eine solche Verbindung einen recht guten Altersunterschied bedeutete. Wäre er nicht ihr Bruder gewesen, sie hätte ihn als ausgezeichnete Partie geschätzt. Es war schwer zu begreifen, weshalb Ivy nicht hätte betört werden sollen. Doch andererseits war Nada jetzt fünf Jahre älter als Prinz Dolph, und das machte einen gewaltigen Unterschied. Denn Dolph, so hatten sie erfahren, haßte seine große Schwester. Sie schubste ihn unentwegt herum, und so etwas mochte kein Prinz. Außerdem sollten Mädchen eigentlich unschuldiger sein als die Jungen, die sie heirateten. Jungen sollten alles wissen, die Mädchen dagegen sehr wenig. Da es sich aber nicht übersehen ließ, daß Mädchen aufgeweckter waren als Jungen, ließ sich die Sache nur dadurch umgehen, daß sie jünger sein mußten. Danach, nachdem sie erst einmal verheiratet waren, konnten sie dann ihre Überlegenheit getrost unter Beweis stellen. Dann waren die Jungen entweder zu dumm oder zu verlegen, um die Situation anzuerkennen, wie sie war, weshalb sie sie ignorierten. Sie erzählten nicht einmal anderen davon. So war das immer. Alle wußten darüber Bescheid, außer den Männern, und natürlich verriet denen keine Frau etwas. Es war das Gegenstück zur Erwachsenenverschwörung, nur daß die Opfer in diesem Fall erst von ihrer Existenz erfuhren, nachdem es schon zu spät war.
    Nada war sich ziemlich sicher, daß sie den Rest der Sache schon hinbekommen würde. Sie könnte Dolph heiraten, ihn glücklich machen und dabei ihr Volk vor der Koboldgefahr retten. Bis auf eins: Wie sollte sie den kleinen Prinzen glauben machen, daß sie weniger wußte als er? Wo sie doch nicht nur eine Frau, sondern auch noch fünf Jahre älter war?
    Die

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