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HISTORICAL BAND 295

HISTORICAL BAND 295

Titel: HISTORICAL BAND 295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Rock Joanna Fulford
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Highlander zu Gesicht.“
    Finn reagierte gelassen. „Vielleicht liegt das daran, dass die Einheimischen sich weigern, Fremden den Weg zur Burg zu zeigen.“
    Da der Krieger Caladan gefunden hatte, musste er schnell erkannt haben, dass sie ihm nicht die Wahrheit gesagt hatte.
    „Ich danke Euch für den warmen Empfang, Lady Violet, und stehe zu Euren Diensten.“ Er verbeugte sich kurz, obwohl die Geste keineswegs achtungsvoll wirkte.
    Bildete sie es sich nur ein, oder unterdrückte er ein Grinsen, als ob er sich gerade ihre erste Begegnung in Erinnerung riefe?
    Auf rätselhafte Weise verstärkten seine dreisten Blicke die Hitze auf ihrer Haut. Hilfe suchend drehte sie sich zu ihrem Vater um, doch der Earl umschloss nur mit narbigen Fingern seinen Kelch und trank einen weiteren Schluck.
    „Vater, kann ich dich einen Augenblick sprechen?“ Sie warf ihm einen vielsagenden Blick zu, mit dem sie ihm bedeutete, den riesigen Highlander aus der Halle zu schicken.
    „Wir werden beim Essen mit unserem Gast über alles reden, was dir am Herzen liegt“, brachte ihr Vater unter Prusten hervor. „Und du wirst ihn gut unterhalten.“
    „Natürlich“, versprach sie, denn sie wollte nicht, dass der Fremde Zeuge eines väterlichen Wutausbruchs wurde. „Nehmt bitte Platz. Ich lasse das Mahl auftragen.“
    Finns Blicke folgten ihr. Violet hatte den Eindruck, dass seinen meeresblauen Augen kein Detail entging. Dachte er über den geschwächten Zustand des Earls nach? Oder zog er sie in Gedanken aus? Die Hitze auf ihrer Brust wurde bei dieser Vorstellung zu einem wahren Sieden, und sie verstand nicht, was in sie gefahren war. Hatten die Kräuter ihre Haut derart gereizt? Sie rieb sich die Arme und versuchte sich abzulenken, indem sie über die Motive des Fremden nachsann. Er war kein jugendlicher Kämpe, der dem Aufruf ihres Vaters gefolgt war, um Ruhm zu erwerben. Nein, Finn Mac Néill war ein Krieger in den besten Jahren – vermutlich ein vermögender und erfahrener Mann. War er gekommen, um herauszufinden, wie leicht man dem kränklichen Earl die Ländereien von Caladan entreißen konnte?
    Sie schob den Gedanken beiseite, während sie die Bediensteten anwies, das Mahl zu servieren. Auf Geheiß ihres Vaters hatte sie eine ganze Woche lang die Vorbereitungen für das Bankett überwacht, für das mancher kühne Mann erwartet worden war. Sie eilte zurück, um ihren Platz an der Tafel einzunehmen, und betete im Stillen um Stärke. Plante ihr Vater wirklich, sie mit dem einzigen Mann zu verloben, der seiner Einladung gefolgt war? Das durfte sie nicht zulassen, schon gar nicht, solange sie sich über Finns Beweggründe nicht klar war.
    Seine Blicke verunsicherten sie. Bis sie genau wusste, weshalb er eine so seltsame Wirkung auf sie ausübte, wollte sie ihn sich so weit wie möglich vom Leibe halten.
    „Tochter, du wirst jetzt tanzen!“, befahl ihr Vater und gab dem Harfenspieler ein Zeichen. „Unterhalte unseren Gast.“
    „Oh!“ Ihre Bestürzung blieb niemandem außer ihrem Vater verborgen, der auf nichts anderes achtete, als dass man ihm nachschenkte. Wie sollte sie gerade jetzt tanzen, wo ihr die Knie kaum mehr zu gehorchen schienen?
    Ihr Blick begegnete Finns. Sie hätte erwartet, lüsterne Begierde darin zu sehen, doch stattdessen hatte er die Brauen zusammengezogen. Mit ernster Stimme wandte er sich an ihren Vater. „Ich versichere Euch, dass ich keine Unterhaltung benötige. Das Feuer und die guten Getränke stellen für mich einen ausreichenden Genuss dar, auf den ich lange habe verzichten müssen.“
    Finn hob seinen Kelch und stieß damit klangvoll gegen den ihres Vaters. Das genügte, um den Tanz vergessen zu machen. Der Earl lachte laut auf und wies den Harfenisten an, weiterzuspielen.
    Violet seufzte erleichtert und verspürte gegen ihren Willen eine gewisse Dankbarkeit gegenüber dem Gast. Doch glaubte er wirklich, dass sie ihn jetzt mit anderen Augen sah?
    Finn würde nichts als Ärger bringen. Sie musste Morag warnen. Die Alte tat gut daran, in der Hütte zu bleiben, bis sich die Aufregung legte. Außerdem musste Violet sie aufsuchen, damit sie ihr ein Mittel gegen die beunruhigende Nebenwirkung der nutzlosen Liebesmixtur gab.
    Gerade jetzt, wo sie neben Finn am Tisch Platz nahm, kam es ihr vor, als ob ihr Körper in Flammen stünde.
    Vergeblich hatte Finn versucht, das innere Feuer mit Wein zu löschen, während sein Gastgeber zunehmend in Trunkenheit versank. Lady Violet wirkte unruhig. Wiederholt streifte

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