HISTORICAL BAND 295
Aufmerksamkeit auf ihr Mieder.
„Manchmal ist es gut, in die Irre geleitet zu werden“, gab er zu und wusste, dass er der Versuchung, die sie verkörperte, nicht mehr lange würde widerstehen können.
Sie zog die Hand zurück. „Es lag nicht in meiner Absicht …“
„Ihr wirkt fiebrig.“ Er strich mit einem Fingerknöchel über ihre rechte Wange. „Vielleicht wolltet Ihr Euch heute am Fluss Kühlung verschaffen.“
Alles in ihm drängte danach, ihre und seine eigene Sehnsucht zu befriedigen, indem er ihr die Kleidung vom Leib riss und zwischen ihren Schenkeln eintauchte. Gewiss würde es ihr dann besser gehen. Oder suchte er nur nach einer Rechtfertigung für das, was er so sehr begehrte?
„Ein Fieber“, wiederholte sie nachdenklich.
Ihre Stimme flog wie Musik über seine Haut und erschien ihm wie eine Einladung. Sie sah so liebesbedürftig aus.
„Ich weiß ein Mittel gegen diese Art von Fieber.“ Er steckte die Fackel in einen Ring in der Steinwand. „Es wird die Hitze besser lindern als jeder eisige Strom.“
Dann zog er sie fest an sich. Ihr Atem klang keuchend, doch nichts konnte ihn davon abhalten, ihr einen berauschenden Kuss zu rauben.
3. KAPITEL
In Gedanken legte Violet Protest ein.
Gewiss hätte sie auch laut protestiert, wenn der Teil ihres Verstands, der für vernünftige Entscheidungen zuständig war, ihr nicht den Dienst verweigert hätte.
Sanft bewegten sich seine Lippen auf ihren. Weich, warm und verführerisch. Ihr Herz schlug wie wild, und ihre Glieder waren wie gelähmt, während sein Kuss ganz von ihr Besitz ergriff.
Finn ließ die Zunge sanft zwischen ihre Lippen gleiten. Es schien, als würde seine Zunge, als würde sein ganzer Körper in sie drängen, und es hätte sie erschreckt, wenn nicht jede seiner Berührungen ihr solch eine herrliche Lust bereitet hätte.
Die Kräuter sind schuld. Und auch wenn Finns Behauptung, er wisse, welche Kur ihr Leiden lindere, hochmütig geklungen hatte, offenkundig wusste er es tatsächlich. Denn überall, wo er sie berührte, erbebte sie unter seinen Händen.
Abwechselnd kühlte das Fieber ab und verstärkte sich wieder – doch dieses Brennen war weit besser als das Unbehagen, das sie während des Mahls durchlitten hatte. Wo auch immer Finn sie berührte – ihr ganzer Körper schien ihm entgegenzuschmelzen. Sein Kuss raubte ihr den Atem, weckte in ihr ein derart wildes Verlangen, dass sie meinte, sie würde sterben vor Scham, sobald dieser Kuss endete.
Ja, dieser Mann wusste, was er tat. Er ließ sein Zunge aufreizend langsam über ihre Lippen gleiten, zwischen ihre Lippen, streichelte und reizte. Sie spürte, wie ihr Herz heftiger schlug, wie ihre Knie weich wurden.
Plötzlich begriff sie. Dies war die Wirkung von Morags Zauber! Die Alte hatte ihr keine Kräuter gegeben, um die Liebe zu beflügeln. Sie hatte eine schändliche Mixtur zusammengestellt, die zügellose Lust hervorrief.
„Nein!“ Schwer atmend löste sie sich von ihm.
Finns Augen funkelten im Licht der Fackel. Draußen setzte ein Frühlingsgewitter ein, dessen Donnergrollen ihre Füße erbeben ließ.
„Es zu ignorieren, macht es nur schlimmer“, sagte er leise, während er ihr durch das Haar strich und sanft ihren Nacken massierte.
Sie warf den Kopf zurück und schmiegte sich an ihn. Mit einem Bein teilte er ihre Schenkel, und trotz des Rockstoffs spürte sie etwas Hartes.
„Du bist so warm“, murmelte er. Dann küsste er den oberen Bereich ihrer Brüste und glitt mit den Lippen an dem straff geschnürten Mieder hinunter zu den prallen Spitzen, die sich durch den Stoff abzeichneten.
Sie ließ die Hände über seinen breiten Rücken wandern und genoss das aufreizende Spiel gespannter Muskeln.
Als er mit der Zunge unter den Stoff fuhr, stöhnte sie auf. Rasend vor Begehren, zog sie ihn an sich.
„Ich kann deine Hitze so stillen, dass du Jungfrau bleibst“, flüsterte er. „Wo ist dein Zimmer?“
Die Erwähnung ihrer Jungfräulichkeit brachte sie wieder zu Verstand. Scham erfasste sie.
„Nein.“ Sie schüttelte den Kopf. Schließlich kam das Verlangen nicht aus ihr selbst, sondern von einer schändlichen Kräutermixtur. Sie wich zurück und glättete ihr Kleid. Sie würde Morag mit eigenen Händen erwürgen, weil sie ihr ein Gemisch gegeben hatte, das sie gleich zweimal an einem Tag der Schande ausgesetzt hatte.
„Du bist eine sonderbare Frau“, bemerkte Finn leise, zog die Fackel aus der Halterung und wandte sich ab, als wären sie nicht wenige
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