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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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Nacht erinnert worden. Ständig hatte er das Bedürfnis gehabt, die Hand auszustrecken und Marys Haar zu berühren, ihre Schultern oder ihre Hüfte. Und wenn sie geschlafen und er sie betrachtet hatte, war der Wunsch, ihr das Haar aus dem Gesicht zu streichen und ihr bislang nie ausgesprochene zärtliche Worte der Liebe zuzuraunen, kaum zu bezwingen gewesen. So erschöpft er auch gewesen war, hatte er sich nachts nie neben ihr ausstrecken können, ohne den Drang zu verspüren, sie in die Arme zu ziehen und ihr durch seine Liebe den Kummer und das Gefühl der Entmutigung zu nehmen, bis sie beide vor Ermattung einschliefen.
    Er schnitt ein Stück Fleisch für sich vom Braten ab und begann, langsam zu essen. Seltsamerweise fühlte er sich nicht mehr hungrig, nur noch müde. Die Glieder waren ihm so schwer, dass es Mühe kostete, sich zu bewegen. Der kühle Wind verursachte ihm ein Frösteln auf der feuchten Haut, und voll Unbehagen rückte er näher ans Feuer. Er durfte jetzt nicht krank werden. Gattin und Tochter brauchten ihn. Ihnen zuliebe musste er die Zähne zusammenbeißen. Ihrer aller Leben hing davon ab, dass er durchhielt. Vom Lager der Kikuyu drang Gesang herüber, und die eigenartig rhythmische Weise dröhnte ihm in den Ohren. Er redete sich ein, dass mit ihm alles in Ordnung und er gesund und stark war, er sich um die Gemahlin kümmern und Jennifer retten würde, allen Widrigkeiten zum Trotz. Er hatte die Kraft in sich; er musste sie nur finden. Das Feuer verschwamm ihm vor den Augen, und ein inneres Zittern überkam ihn. Er zwinkerte und zwang sich zum Essen.

    Als Mary die Lider aufschlug, blickte sie auf einen blauen Himmel. Gähnend rieb sie sich die Augen und fühlte sich zum ersten Male seit Wochen ausgeschlafen.
    „Es wird höchste Zeit, dass du aufstehst, du Langschläferin!“ Cameron hockte neben dem Feuer und sorgte für einen Vorrat an Trockenfleisch. Sein Gesicht war grau und eingefallen, der Blick trüb, und seine das Messer haltende Hand zitterte. Er sah aus, als habe er kaum geschlafen. Dennoch lag ein schwaches Lächeln auf seinen Lippen, das erste, das Mary seit vielen Tagen bei ihm bemerkte.
    „Du hättest mich wecken sollen!“, tadelte sie ihn gutmütig. „Dann wären wir schon seit einer Stunde unterwegs gewesen.“
    „Wie? Ich sollte dich aus dem friedlichen Schlaf reißen?“
    Mary begriff, dass Cameron versuchte, einen fröhlichen Eindruck zu machen. „Fühlst du dich nicht wohl, Cameron?“
    Achtlos zuckte er mit den Schultern. „Ach, das geht vorüber. Steh jetzt auf! Wir haben einen langen Marsch vor uns.“
    Sie kroch aus dem Schlafsack, stand auf und reckte sich. Durch das Buschwerk sah sie die Eingeborenen in deren Lager. Der kleine nackte Junge winkte grinsend zu ihr herüber. Sie erwiderte seinen Gruß, hatte in Gedanken plötzlich Jenny vor sich und fragte sich, wo ihr Kind jetzt sein mochte, ob es genug zu essen bekam, nachts nicht frieren musste und gut behandelt wurde. Rasch verdrängte sie den Kummer. Ihr Mann hatte recht. Es war nicht gut, Trübsal zu blasen. Aber, oh, wäre es doch nur möglich gewesen, an Jennifers Stelle zu sein, dem Kind den Schmerz, die Angst und das Gefühl der Einsamkeit abzunehmen! Mary ballte die Hand und wandte sich dem Feuer zu.
    Mit unbeschreibbar müdem Blick, aus dem dennoch Zärtlichkeit sprach, hatte Cameron sie beobachtet. „Ich werde alles Menschenmögliche tun, mein Mädchen, um Jennifer zu befreien“, sagte er weich. „Das musst du mir glauben, ganz gleich, was du sonst über mich denkst.“
    Der Klang seiner Stimme gab Mary ein unerwartetes Gefühl der Wärme. Zu ihrer Überraschung merkte sie, dass sie wieder Vertrauen zu ihrem Mann hatte. Sie schaute auf ihre Hände und wisperte: „Ja, ich weiß, dass du alles tun wirst, was in deinen Kräften steht, Cameron.“

    Nach dem Frühstück wurde der Marsch fortgesetzt, und der Gesang der Kikuyu begleitete sie zum Abschied noch ein Stück des Weges. Je weiter der Pfad sich aus den Ausläufern des Kenia zur Ebene hinunterschlängelte, desto dürrer und unfruchtbarer wurde die Landschaft. Bis zum Dscharengpass konnte es noch Tage dauern, doch nirgendwo war Wasser zu sehen. In Gedanken schätzte Mary die in den Feldflaschen noch vorhandene Wassermenge und den kostbaren Vorrat an Dörrfleisch ab, den sie im Rucksack trug. Sie warf dem Gatten einen Blick zu und erkannte an seiner nachdenklichen Miene, dass er offenbar über das Gleiche nachdachte.
    Er schwieg die meiste Zeit und

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