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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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Lady Elizabeth als ihre recht- und gesetzmäßige Erbin anerkennen wird.“
    „Gott sei Lob und Dank!“ Lord Musgrave tätschelte erfreut den schlanken Hals seines Pferdes. „Ich fürchtete schon, sie würde die junge Stuart dafür ausersehen. Das ist die beste Nachricht seit Monaten!“
    „Gewiss. Doch wir haben das Schlimmste noch nicht hinter uns“, erklärte der Earl mit düsterer Miene. „Die Franzosen, die Spanier und auch der Papst werden viel in Bewegung setzen, Elizabeths Thronbesteigung zu verhindern.“
    „Gott gebe, dass ihr nichts zustoßen möge!“, rief Lord Musgrave voller Leidenschaft.
    „So sei es“, bekräftigte der Earl und überlegte dabei, was Lord Musgrave wohl sagen würde, wenn er erführe, dass seine hochgepriesene Nichte ein Attentat auf Elizabeth plante, damit die schottische Königin Englands Krone tragen konnte. Die Aussicht, diese Mitteilung einem Manne machen zu müssen, der sowohl seinem Vater als auch ihm selbst freundschaftlich verbunden war, erschien ihm nicht sonderlich anziehend. Mit etwas Mühe brachte er ein Lächeln zustande. „Lass uns jetzt ein schnelleres Tempo anschlagen, Tom. Du hast mich in der Tat begierig gemacht, deine Nichte endlich zu Gesicht zu bekommen.“
    „Das ist noch gar nichts gegen die Ungeduld, mit der du die Hochzeit herbeisehnen wirst, wenn du sie erst gesehen hast“, trumpfte der Lord vergnügt auf, und beide trieben die Pferde zu einem scharfen Galopp an.
    Der Earl jagte mit seiner Stute den steilen, zerfurchten Kalksteinweg hinab.
    „Hölle und Teufel!“, fluchte er wenige Augenblicke später wütend, als das Pferd plötzlich stolperte und fast in die Knie brach. Ein weniger kräftiger Mann wäre wohl im hohen Bogen über den Hals des Tieres hinweg ins Unterholz geschleudert worden. Dem Earl gelang es indes, sich im Sattel zu halten und zugleich die Stute hochzureißen, sodass sie keinen Schaden nahm. Sofort ließ er jedoch die Zügel wieder sinken und sprang zu Boden.
    „Was ist los, Richard?“, rief Lord Musgrave über die Schulter, während er sein eigenes Pferd anhielt.
    „Es hat sich nur ein Hufeisen gelöst“, erwiderte der Earl mit einiger Erleichterung, denn Pavanne war sein Lieblingspferd, und er hatte einen schlimmeren Schaden befürchtet. Er hob die rechte Vorderhand des Tieres und entfernte das lose Eisen und die restlichen Hufnägel. „Du reitest am besten voraus, und ich werde das letzte Stück des Weges zu Fuß gehen.“
    „Ich werde einen Stallburschen von Mayfield herschicken mit einem frischen Pferd für dich.“ Mit diesen Worten gab Lord Musgrave seinem Ross erneut die Sporen.
    „Ruhig, mein Junge! Ruhig!“, ermahnte Seraphina den jungen kastanienbraunen Hengst, als sie ihn vor dem Graben am Rande des Waldes versammelte. Das noch etwas ungeschickte junge Pferd nahm das Hindernis ohne Mühe mit einem mächtigen, aber etwas plumpen Satz und glitt beim Landen beinahe auf dem mit feuchten Blättern bedeckten Waldboden aus. Instinktiv lockerte Seraphina die Zügel und gab ihm den Kopf frei, damit er sein Gleichgewicht wiedererlangen konnte. Unbekümmert lachte sie auf, als der Hengst diese Gelegenheit sofort ergriff und mit großen raumgreifenden Schritten davonstürmte. Der Stallbursche hatte recht gehabt. Wenn sich der Junghengst noch einige Manieren und etwas Vernunft zulegte, würde er ein Pferd werden, das in der ganzen Grafschaft nicht seinesgleichen fand. Aufgemuntert durch sein Tempo trieb sie ihn an, bis Gras, Bäume und Himmel miteinander zu verschmelzen schienen. Dann tauchte vor ihr die Mauer auf, die den Herrensitz umgab. Seitdem sich Seraphina vor ein paar Jahren bei dem Versuch, sie mit einem Pferd zu überspringen, beinahe den Hals gebrochen hätte, hatten ihr die Eltern jede neue Erprobung ihrer Reitkunst an dieser Stelle ausdrücklich verboten. Doch warum soll ich mich daran halten, dachte sie in einem Anflug von Leichtsinn. Tot oder mit Heywood verheiratet – es schien ihr kein großer Unterschied zu sein.
    Der junge Hengst teilte offensichtlich ihre Meinung. Mit hocherhobenem Kopf und gespitzten Ohren galoppierte er schnaubend auf die Mauer zu. Das war zu schnell! Seraphina versuchte vergebens, dem Pferd eine langsamere Gangart aufzuzwingen. Da sie ihre ganze Aufmerksamkeit dem Pferd widmete, bemerkte sie den Mann nicht, der nur wenige Schritte entfernt zu ihrer Rechten stand.
    „Hölle und Teufel!“, der Earl fluchte lauthals, als er erkannte, dass der junge Hengst nicht etwa durchgegangen

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