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Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Titel: Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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ihrer Rückkehr vom Dower House noch keine Gelegenheit gehabt, miteinander zu sprechen, und sie wollte ihm unbedingt von diesem Angriff auf Francis erzählen.
    „Ja, das habe ich gehört“, meinte Lucian nur unverbindlich. Er sah in seiner Abendkleidung sehr attraktiv und völlig entspannt aus.
    Zu entspannt, fand sie. „Kaum ein Unfall, meinst du nicht auch?“
    Er zuckte die Achseln. „Nun, das ist gewiss Ansichtssache.“
    „Wie es aussieht, erlitt Francis einen Schlag auf die Schläfe. Der Ast, mit dem der Schlag ausgeführt wurde, wird ja wohl nicht aus eigenen Stücken vom Boden hochgesprungen und ihm an den Kopf geflogen sein!“
    „Das glaube ich auch nicht. Aber besagter Ast könnte vom Baum gefallen sein, oder?“
    „Du … Was … Du glaubst wirklich, dass ein Baum ausgerechnet an einem so schönen, sonnigen, völlig windstillen Tag beschloss, einen seiner Äste abzuwerfen? Noch dazu genau in dem Augenblick, da Francis darunter stand?“, fragte sie mit beißendem Spott.
    Wenn man es so ausdrückte, klang seine Erklärung wirklich recht dürftig. Aber die Wahrheit war sogar noch unglaublicher …
    Das Gespräch mit Darius heute Morgen in der Bibliothek war sehr aufschlussreich gewesen, leider aber auch sehr vertraulich. Darius hatte ihn noch schwören lassen, dass er niemandem etwas verraten würde. Natürlich auch Grace nicht. Und das, ahnte Lucian, würde ihm noch Schwierigkeiten einbringen.
    Wenn er vorher gewusst hätte, was Darius ihm verraten würde, hätte Lucian dieses Versprechen vielleicht nicht gegeben, aber als Mann von Ehre durfte er sein Wort nicht brechen.
    „Es wäre eine Erklärung“, meinte er leichthin.
    „Aber eine lächerliche!“ Hochrot im Gesicht, erhob sie sich und ging unruhig im Raum auf und ab, wobei ihre dunklen Locken verführerisch hüpften. „Und doch sicher die Erklärung, die Darius dir heute Morgen gegeben hat, als ihr beide allein miteinander gesprochen habt, nicht wahr? Du kannst doch dieses Ammenmärchen unmöglich glauben?“, fragte sie fassungslos.
    Lucian hob die dunklen Augenbrauen. „Vielleicht erlaubst du mir, zunächst deine erste Frage zu beantworten, bevor du mich weiter beschimpfst?“
    Sie schnaubte verächtlich. „Dann antworte schon!“
    „Es gibt nicht den geringsten Beweis dafür, dass Francis tatsächlich angegriffen wurde …“
    „Die Beule an seiner Schläfe, die so groß ist wie ein Taubenei, zählt also nicht?“
    Lucian zuckte die Achseln. „Es beweist, dass er durch etwas niedergeschlagen wurde – nehmen wir einfach mal an, es sei der Ast gewesen“, gab er nach, als er das aufgebrachte Funkeln in Graces Augen sah. „Ob nun tatsächlich jemand diesen Ast geführt hat, ist eine völlig andere Sache.“
    „Als Nächstes wirst du mir noch einreden wollen, dass Francis sich selbst auf den Kopf geschlagen hat!“
    Er seufzte. „Nein, Grace, das werde ich nicht.“
    „Wofür ich wahrscheinlich dankbar sein sollte.“ Ihre Röcke umspielten ihre schlanken Beine, während sie weiter auf und ab lief.
    „Lucian, ich weiß, dass du und Darius seit Jahren Freunde seid“, lenkte sie nach einer Weile mit sanfterer Stimme ein, „aber du musst doch sehen, dass seine Erklärung nicht die Wahrheit sein kann!“
    Gemächlich nahm Lucian einen Schluck von seinem Brandy, bevor er antwortete. „Ich erinnere mich nicht, erwähnt zu haben, dass Darius mir diese Erklärung gegeben hätte.“
    Grace schnaubte ungeduldig. „Was gab er denn dann für eine Erklärung?“
    Sie hatte gehofft, dass Lucian einsah, wie seltsam diese Angelegenheit war. Dass er zugeben würde, Darius Wynter könnte vielleicht doch hinter diesem Überfall auf Francis stecken. Die Duchess hatte er ins Dower House abgeschoben, und jetzt blieb ihm nur noch, Francis loszuwerden. Nicht endgültig, natürlich. Aber ein gehöriger Schreck würde bestimmt reichen, damit Francis Hals über Kopf abreiste.
    Nur diese Erklärung ergab Sinn. Die beiden Brüder hatten miteinander gestritten, und heute Morgen war Francis überfallen worden. Sah Lucian wirklich keine Verbindung zwischen diesen beiden Vorfällen?
    Er warf ihr jetzt einen strengen Blick zu. „Man verlangt nicht einfach von einem Duke, sich zu rechtfertigen.“
    „Du vielleicht nicht“, fuhr sie ihn an. „Ich hingegen werde bestimmt …“
    „Nein, Grace, das wirst du auf gar keinen Fall“, befahl er entrüstet. „Du hast kein Recht, einem Gentleman von so hohem Rang Vorhaltungen zu machen.“
    „Aber vielleicht hat

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