Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Weihnachtsband 1993

Historical Weihnachtsband 1993

Titel: Historical Weihnachtsband 1993 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PATRICIA POTTER , Nora Roberts , RUTH LANGAN
Vom Netzwerk:
Wangen tauchte sie ins Wasser, daß es die Brüste bedeckte, und warf Matthew einen zornigen Blick zu. „Matthew Braden, wie lange hast du schon hier gestanden?"
    „Ziemlich lange." Er hatte gleich fortgehen wollen, weil ihm die Vernunft dazu riet.
    Ein Mädchen wie Laura Conners hatte ein Recht darauf, nicht in einer solchen Situation beobachtet zu werden. Wenn einer es dennoch täte, würde sie, bei solch intimen Handlungen überrascht, betroffen und wütend reagieren. Und das völlig rechtens. Doch trotz aller guten Vorsätze hatte es Matthew nicht fertiggebracht, sich davonzuschleichen.
    „Du verschwindest besser schleunigst, Vater muß jeden Moment kommen."
    „Dein Vater ist auf den Hügeln. Dort habe ich ihn vor einiger Zeit getroffen."
    „Geh doch, Matthew, damit ich mich anziehen und rechtzeitig zur Farm zurücklaufen kann, bevor Vater heimkehrt!"
    „Eigendich wollte ich zu dir ins Wasser steigen."
    „Matthew!" Sie sah Heiterkeit in seinen Augen funkeln. „Was willst du .. ." Als er anfing, den Revolvergurt abzulegen und das Hemd aufzuknöpfen, rief sie: „Das darfst du nicht tun!"
    „Willst du mich vielleicht daran hindern?"
    Diesen Blick kannte sie nur zu gut. Wenn Matthew einen bloß necken konnte!
    Diesmal aber war es ihm wohl ernst mit dem, was er sagte. Laura änderte ihre Taktik und versuchte auf andere Art, Matthew umzustimmen. „Bitte, Matthew", schmeichelte sie, „ich muß zur Ranch zurück."
    „Niemand hält dich davon ab. Komm ruhig heraus!"
    „Matthew!" Laura war das Lachen vergangen. „Ich muß wirklich gehen, Vater wird sonst zornig."
    „Dann lauf schon! Ich jedenfalls will jetzt schwimmen." Er griff nach den Hosenträgern, und sie wandte sich ab, um ihn nicht länger anschauen zu müssen.
    Gleich darauf fühlte sie eine Berührung an der Schulter, fuhr herum und fand sich Matthew gegenüber.
    „Wir tun nichts Böses, Laura, wir schwimmen bloß."
    „Aber wir haben nichts an."
    Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu und lächelte. „Ist das so? Ich habe es gar nicht bemerkt."
    „O Matthew!" Laura versuchte, an ihm vorbei zum Ufer zu kommen, doch er legte ihr die Hand auf die Schulter. Ein Zittern durchlief sie vom Scheitel bis in die Fußspitzen.
    „Bleib nur noch eine Weile und schwimm mit mir!"
    „Ich kann nicht." Sie fühlte sich eingeschüchtert von den so breiten Schultern und konnte nicht anders, als auf das krause dunkle Haar schauen, das seine Brust bedeckte und im Wasser verschwand. Endlich wandte sie den Kopf ab und zwang sich, nicht länger hinzuschauen.
    „Ich weiß natürlich, daß ich nicht so hübsch bin wie du." In seiner Stimme klang ein warmes Lachen mit. Er faßte Laura beim Kinn, und sie mußte ihm wieder in die Augen sehen. „Aber deshalb
    kannst du mich doch wenigstens anschauen."
    „Das getraue ich mich nicht."
    „Warum denn?"
    Laura holte hörbar Atem. „Du bist - schön." Diese Worte machten sie beide betroffen. Sie schluckte, die Kehle war ihr auf einmal wie zugeschnürt. „Ich hätte mir nie vorgestellt, daß ein Mann so..."
    „Du bist schön, Laura, nur du." Er strich ihr mit der Hand über die Wange. „Und wenn ich dich ein ganzes Leben lang immer betrachten könnte, es wäre trotzdem noch nicht genug, Laura."
    Warum mußte er sie so zärüich berühren? Sie wollte nichts als weglaufen. Alles in ihr mahnte zu gehen, bevor es dazu zu spät wäre. Obwohl Matthew sie nicht festhielt, war Laura wie angewurzelt und fand nicht die Kraft, auch nur einen Schritt zu machen.
    „Ich möchte dich küssen, Laura."
    „Nein!" Diese Zumutung entsetzte Laura. Doch während sie vor ihm zurückwich, empfand sie ein erregendes Prickeln. Wie mochte es wohl sein, wenn ihre Lippen die seinen fanden, wie, wenn er sie, Laura, in seinen starken Armen hielt?
    Als hätte Matthew ihre Gedanken gelesen, beugte er sich zu ihr nieder und legte den Mund auf den ihren. Es war ein ganz sanfter Kuß, kaum zu spüren, und sie beide hatten dabei die Augen offen, standen ganz still und überließen sich den Wellen der Erschütterung, die sie zittern ließen.
    Schließlich küßte Matthew ihr einen winzigen Wassertropfen aus dem Mundwinkel.
    „Du schmeckst so gut, Laura, so sauber und süß."
    Sie legte die Hand auf seine Schulter, um nicht zu schwanken. War es die Strömung, die an Laura zerrte, sie näher und näher und bis in seine Arme trieb? Oder war es nichts als ihr eigenes drängendes Verlangen, nur einmal, ein einziges Mal, seine Kraft zu fühlen, von der sie

Weitere Kostenlose Bücher