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Historical Weihnachtsband 1993

Historical Weihnachtsband 1993

Titel: Historical Weihnachtsband 1993 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PATRICIA POTTER , Nora Roberts , RUTH LANGAN
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warten. Jetzt galt es, sich über das Krippenspiel Gedanken zu machen. Und genau das tat Rafe Hampton einige Sekunden lang, bevor er mit Verschwörermiene zu sprechen begann. „Also, zuerst einmal brauchen wir ..."

    Während die Kinder auseinanderstoben, um die Dinge zu finden, die Rafe aufgezählt hatte, ging er hinauf und klopfte leise an, wo Maria ihr Baby bekam. Blythe öffnete einen Spalt, sich dich erschöpft, doch lächelnd.
    „Es ist ein Mädchen", flüsterte sie und nickte zu Seth hin, der ein winziges Menschlein gerade wusch. Mehr als einen Blick auf kleine Armchen und Beinchen konnte Rafe dabei nicht erhaschen.
    „Ich will es den anderen sagen", erwiderte er. Der Bruder war offensichtlich beschäftigt, und das würde hoffentlich noch eine ganze Weile so bleiben. Er, Rafe, dagegen war nun im Besitze aller Waffen, ausgenommen die alte Muskete, die Jaime bei sich zu tragen pflegte, und die bereitete Rafe im Augenblick wenig Kopfzerbrechen. Immerhin hatte er seine eigene Waffe, die von Blythe und jene, die er Seth abgenommen hatte. Da dieser kein Halfter umgeschnallt hatte, gehörte sie wahrscheinlich dem General.
    Blythe schaute überrascht drein, als sie eines der Rinder hinter Rafe bemerkte. „Sind sie immer noch auf den Beinen?"
    „Ich glaube, ich hätte sie nicht dazu bringen können wieder ins Bett zu schlüpfen, ehe sie wußten, wie es ihrer Maria geht", sagte Rafe wehmütig.
    Seth drehte sich um. Auf seinem Gesicht erschien ein flüchtiges Lächeln. „Halten sie dich recht in Atem?"
    Rafe zuckte die Achseln und wandte sich ab. Dabei kam er sich vor wie der bekannte Rattenfänger, denn die Kleinen scharrten sich sofort wieder um ihn. „Maria geht es gut, sie hat ein kleines Mädchen", erklärte er freundlich.
    „Genau wie Jesus", sagte Benji.
    Jesus war aber ein Junge", tadelte Suzie etwas von oben herab.
    „Trotzdem ist es ein Wunder, und so hat Benji auch recht", wandte Rafe ein.
    „Und was ist mit dem Krippenspiel?" flüsterte Margaret.
    Froh über die willkommene Ablenkung, nahm er die Kinder mit sich hinunter und setzte eine Probe in Szene. Dabei half er Benji, sich ein Laken als eine Art Kostüm umzulegen. Auch die anderen wurden auf ähnliche Weise eingekleidet, denn Margaret sollte erst
    einmal die Rolle der Jungfrau Maria übernehmen, Suzie und die übrigen Mädchen wurden als Engel eingeteilt. Als die Reihe an Jaime kam, erkundigte sich Rafe:
    „Möchtest du den Joseph spielen?"
    Jaime musterte den Major mißtrauisch, als wäre eine Falle zu wittern, und schüttelte dann den Kopf.
    „Dann könnte Benji den Joseph darstellen. Wärest du vielleicht lieber ein ..." fragte Rafe Jaime noch einmal.
    „Nichts", unterbrach ihn Jaime mürrisch. „Ich werde für Captain Seth die Wache halten, falls die verdammten Yankees zurückkommen."
    Rafe zuckte bei dieser offensichtlichen Abfuhr zwar zusammen, äußerte sich aber nicht weiter dazu. Er verteilte noch die übrigen Rollen und ging mit jedem einzelnen Kind die wenigen Worte durch, die zu sprechen waren. Dabei beeilte er sich, schnell zum Ende zu kommen, hob schließlich Benji, noch in das Laken gehüllt, wieder auf den Arm und trug ihn hinauf zum Weiterschlafen. Jaime und Margaret brachten die anderen Kinder in die Betten zurück. Gerade als Rafe die Decke um den mageren Knabenkörper schlug, legte Benji ihm die Armchen um den Hals und drückte Rafe einen feuchten Kuß auf die Wange.
    „Schaust du zu, wenn ich Joseph bin?" fragte Benji mit dem ganzen erwartungsvollen Nachdruck seiner sechs Jahre.
    Rafe warf einen Blick zum Fenster. Der Morgen dämmerte herauf. Schon erhellte ein schmaler Silberstreifen den Horizont. Es war höchste Zeit, ins Camp zu kommen und zwar mit General Massey. Und das mußte geschehen, solange Seth anderweitig beschäftigt war.
    „Bitte..."
    Mochte der verwünschte General eben noch ein paar Stunden warten! Mit Seth würde Rafe schon ins reine kommen. Er nickte und wurde dafür mit einem glücklichen Kinderlächeln belohnt. Er richtete sich müde auf. Eigentlich grollte er sich selbst im höchsten Maß, daß er so widerstandslos auf etwas einging, was gewiß nur ein Teil von Seths schlauem Plan sein mochte, ihn, Rafe, durch die Beschäftigung mit den Kindern an seinem eigentlichen Vorsatz zu hindern. Als Rafe sich umdrehte, stand Blythe in der Tür, allem Anschein nach verwundert. Gott, wie lange war sie schon hier gewesen?
    „Du bist sehr lieb zu ihm", sagte sie, trat auf Rafe zu und ergriff seine Hand.
    Er

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