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Historical Weihnachtsband 1993

Historical Weihnachtsband 1993

Titel: Historical Weihnachtsband 1993 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PATRICIA POTTER , Nora Roberts , RUTH LANGAN
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hob die Lider, und ein Blick aus den klaren blauen Augen traf den seinen. Einen Moment lang konnte Ian nichts sehen als ihr Gesicht, über das seine geneigt. Und da erinnerte er sich. Einmal schon hatte er diese Lippen geküßt. Gegen seine eigentliche Absicht konnte er den Blick nicht abwenden, bis Alanna sich aufrichtete.
    Seine Blicke folgten ihr, weniger reuevoll als belustigt.
    „Ich muß mich entschuldigen, Mrs. Flynn. Ich war nicht wirklich Herr meiner Sinn, als Sie mich im Stall fanden."
    „Dann sind Sie allerdings sehr schnell zu sich gekommen", sagte sie ungehalten, und er lachte, bis er vor Schmerz zusammenzuckte.
    „So muß ich mich um so mehr entschuldigen und kann nur hoffen, daß Ihr Mann mich nicht zum Duell fordert."
    „Die Gefahr besteht nicht. Er ist seit drei Jahren tot."
    Blitzschnell hob Ian den Kopf, doch Alanna flößte ihm ungerührt einen Löffel Suppe ein. Selbst wenn Gott Ian auf der Stelle hätte tot umfallen lassen, so hätte ihn das nicht dazu bringen können, es aufrichtig zu bedauern, daß dieser Mr. Flynn zu seinem Schöpfer heimgegangen war. Immerhin, überlegte Ian, habe ich diesen Mann nicht persönlich gekannt. Und man konnte sich kaum etwas Besseres vorstellen, als ein oder zwei Tage unter der Obhut einer hübschen jungen Witwe zu verbringen, bevor man wieder genesen war.
    Wie ein Jagdhund das Wild wittert, so ahnte Alanna die Gedanken ihres Schützlings, stand auf und entfernte sich aus seiner Reichweite. Jetzt sollten Sie unbedingt erst einmal schlafen."
    „Mir ist, als hätte ich seit Wochen nur geschlafen." Sie war aber auch gar zu reizend mit ihren verheißungsvollen Rundungen, und
    nun errötete sie auch noch liebreizend. Er nahm Zuflucht zu seinem gewinnendsten Lächeln. „Dürfte ich Sie bemühen, mir in einen Sessel zu helfen? Ich würde mich gleich besser fühlen, wenn ich nicht mehr liegen müßte. Vielleicht könnte ich ein wenig aus dem Fenster schauen?"
    Alanna zögerte. Nicht, daß sie gefürchtet hätte, ihn nicht stützen zu können. Nein, sie traute sich wahre Bärenkräfte zu. Aber sie fürchtete, daß er die dabei unvermeidliche Nähe nicht ausnutzen würde, um die Grenzen der Schicklichkeit zu verletzen. Trotzdem sagte sie: „Na schön, wenn Sie das meinen. Lehnen Sie sich auf mich und seien Sie nicht allzu voreilig!"
    „Gern doch." Er griff nach ihrer Hand und zog sie an die Lippen. Bevor Alanna sie ihm entziehen konnte, tat er, was bisher noch keiner getan hatte, er küßte ganz zart auch die Innenfläche. Alanna schlug das Herz bis zum Halse hinauf. „Ihre Augen haben die Farbe von Edelsteinen, die ich einmal an einer Halskette der französischen Königin gesehen habe. Man nennt sie Saphire. Welch ein verheißungsvolles Wort!"

    murmelte er.
    Sie bewegte sich nicht, konnte sich nicht rühren. Nie zuvor hatte ein Mann sie so angeschaut. Sie spürte, wie ihr plötzlich heiß wurde, die Kehle war wie ausgetrocknet, der Puls klopfte fühlbar. Wieder lächelte Ian MacGregor unwiderstehlich. Hastig entzog sie ihm die Hand.
    „Sie sind ein arger Schmeichler, Mr. MacGregor."
    „Mag sein, aber das ändert nichts an den Tatsachen. Sie sind schön, so schön wie Ihr Name, Alanna." Er dehnte jedes Wort, jede Silbe.
    Alanna konnte sich Klügeres denken, als auf dergleichen Schmeicheleien hereinzufallen, auch wenn ihre Handfläche noch immer brannte.
    „So heiße ich nun einmal, und Sie sollten warten, bis ich Ihnen gestatte, mich
    "Alanna' zu nennen." Erleichtert hörte sie Geräusche vor dem Haus und drehte ein wenig den Kopf. Ian hatte auch etwas vernommen und blickte zur Tür. „Das wird mein Vater sein mit meinen Brüdern. Wenn Sie sich also ans Fenster setzen wollen, können die beiden Ihnen bestimmt besser behilflich sein." Damit ging sie den Männern entgegen.
    Diese würden hungrig sein und frieren und die Fleischpastete mitsamt dem Apfelkuchen hinunterschlingen, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, wieviel Zeit und Mühe Alanna aufgewendet hatte. Der Vater würde wie immer mehr über das jammern, was noch ungetan geblieben war, als sich zu freuen, daß anderes geschehen war. Johnny mochte nur danach streben, möglichst schnell ins Dorf zu reiten, um die junge Mary Wyeth zu umwerben. Brian steckte dann wahrscheinlich seine Nase in eines der wenigen Bücher, die er besonders liebte, um beim Feuer zu lesen, bis ihm die Augen zufielen.
    Die Männer brachten Kälte von draußen mit und Schneematsch.
    Ian MacGregor entspannte sich, als

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