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Historical Weihnachtsband 1993

Historical Weihnachtsband 1993

Titel: Historical Weihnachtsband 1993 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PATRICIA POTTER , Nora Roberts , RUTH LANGAN
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ehrbar und streng aussehen können, wären da nicht einzelne Kringel gewesen, die sich höchst verführerisch, wie es ihm schien, um Alannas Nacken ringelten. Es fiel Ian schwer, nicht zu denken, wie es wohl wäre, wenn seine Finger dort die Haut streichelten, er ihre Glut spürte, wenn Alanna sich unter seinem Körper bewegte.
    Ob sie wohl im Bett auch so erfahren sein mochte wie am Herd? Ian überlegte.
    Eigentlich konnte er so schwach nicht sein, wenn sich jedesmal beim bloßen Anblick dieser Frau sein Blut regte und er zwangsläufig nur das eine denken konnte. Hätte er nicht fürchten müssen, er würde der Länge nach auf die Nase fallen und sich unsterblich blamieren, er wäre auf Alanna zugegangen, um sie an sich zu ziehen und zu küssen. Statt dessen wartete er und konnte nur hoffen, daß ihm die Beine bald gehorchen würden.
    Alanna knetete Teig, mit kleinen, flinken Händen bearbeitete sie die Masse, schob und preßte und formte sie geduldig und unermüdlich. Auf den heißen Steinen im Kamin lagen bereits einige fast fertig gebackene Brote. Während Ian die Frau beobachtete, schossen ihm solch wunderbare, wollüstige Gedanken durch den Sinn, daß er leise aufstöhnte.
    Blitzschnell wandte Alanna sich herum, ohne den Teig loszulassen. Als sie Ian mit offenem Hemd auf der Schwelle stehen sah, fragte sie sich, wie sie ihn wohl dazu bringen könnte, noch einmal ihre Hand zu küssen. Gleichzeitig schämte sie sich dieses Wunsches, ließ den Brotteig auf den Tisch klatschen, unwillig über sich selber, und kam hastig auf ihn zu. Er war kreidebleich und schwankte. Aus Erfahrung wußte Alanna, daß sie, wenn er zusammenbräche, ihn nicht allein auf sein Lager zurückschleppen könnte.
    „Aber, aber, Mr. MacGregor, stützen Sie sich auf mich!" Da der Küchenstuhl näher und Ians Körpergewicht beachtlich war, führte sie ihn lieber erst einmal dorthin, bevor sie ihn auszuschelten begann. „Dummkopf!" sagte sie. Doch es klang eher beifällig als zornig. „Aber mir scheint, daß alle Männer so sind. Sie hätten das besser bleiben lassen, damit Ihre Wunde nicht wieder zu bluten anfängt. Immerhin habe ich eben erst den Boden geschrubbt und möchte nicht schon wieder Flecken daraufhaben."
    „Zu Befehl, gestrenge Dame!" Es war keine besonders geistreiche Erwiderung, aber ihm fiel nichts Besseres ein, während ihn ihr Duft fast verrückt vor Verlangen machte und ihr Gesicht so dicht vor dem seinen war, daß er jede einzelne seidig schwarze Wimper hätte zählen können.
    „Sie hätten doch bloß rufen müssen", fuhr sie fort, ein wenig beruhigt, als sie sah, daß der Verband trocken geblieben war. Als wäre Ian nur einer ihrer Brüder, knöpfte sie ihm das Hemd zu. Ian unterdrückte gewaltsam ein Aufstöhnen.
    „Ich wollte mir ein wenig die Beine vertreten. "Jetzt regte sich das Blut in seinem Körper nicht bloß, sondern geriet in wilde Aufruhr. Das verriet der Unterton seiner Stimme. „Wenn ich immer nur liege, werde ich kaum so schnell wieder auf die Füße kommen."
    „Sie werden erst aufstehen, wenn ich es Ihnen erlaube, und nicht vorher." Damit trat Alanna von ihm weg und begann etwas in einem Zinnbecher zu mischen. Ian schnupperte vertrauten Geruch und sein Magen krampfte sich zusammen.
    „Ich trinke keinen Tropfen mehr von diesem Gebräu."
    „Natürlich werden Sie das, und Sie werden hübsch dankbar sein!" Sie stellte das Gefäß unsanft auf den Tisch. „Sonst bekommen Sie überhaupt nichts zu essen."
    Der Blick, den ihr Ian zuwarf, hatte früher bewirkt, daß erwachsene Männer zurückgewichen waren und schleunigst das Weite gesucht hatten. Sie stemmte bloß die Arme in die Seiten und hielt ungerührt stand.
    „Sie sind mir nur böse, weil ich gestern abend noch mit dem jungen Brian geplaudert habe."
    Sie legte den Kopf in den Nacken, nur ein wenig, gerade genug, um ihren Unwillen mit einer Spur von Hochmut zum Ausdruck zu bringen. „Wenn Sie sich ausgeruht hätten, statt über Kriegsruhm zu faseln, wären Sie jetzt nicht so schwach und reizbar."
    „Ich bin weder das eine noch das andere."

    Sie wandte sich achselzuckend ab, und Ian wünschte sich nichts mehr, als sicher und fest auf den Beinen zu stehen. Denn dann hätte er sie geküßt, bis ihr die Sinne schwanden, und ihr gezeigt, aus welchem Stoff ein MacGregor gemacht war. „Wenn ich gereizt bin, dann nur, weil ich beinahe verhungere", stieß er zwischen den Zähnen hervor.
    Zufrieden, daß sie die Oberhand behalten hatte, lächelte ihm

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