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Hochzeit in St. George (German Edition)

Hochzeit in St. George (German Edition)

Titel: Hochzeit in St. George (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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enterben?«
    Richard nickte. »Dem ist alles zuzutrauen«, sagte er überzeugt.
    »Ja, aber welchen Ausweg wollen Sie dann finden?«
    Richard blickte sie einige Augenblicke prüfend an, dann verzogen sich seine Lippen zu einem schiefen Grinsen. »Ich fürchte, wir werden tatsächlich heiraten müssen.«
    Catharine traute ihren Ohren nicht »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein!« rief sie aus.
    Richard wechselte das Thema. »Was werden Sie tun, jetzt, nachdem Sie Hetty zu mir gebracht haben? Haben Sie Verwandte in London?« Catharine schüttelte den Kopf. »Keine, die ich sehen möchte«, sagte sie mit bitterem Tonfall in der Stimme.
    »Aha«, meinte Richard. »Was also haben Sie vor?«
    Catharine zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich noch nicht genau. Vielleicht suche ich mir eine Stelle als Gesellschafterin oder als Gouvernante.«
    »Eine Stelle als Gesellschafterin oder Gouvernante? Da ist es dochtausendmal besser, mich zu heiraten«, stellte Richard folgerichtig fest »Ich bin zweiunddreißig Jahre alt, kerngesund und ein angenehmer Zeitgenosse. Wenn ich nicht gerade am Spieltisch verliere, gewinne ich. Und wenn Vater stirbt, was hoffentlich nicht mehr lange auf sich warten läßt, dann bin ich Viscount. Ich erbe Wild Rose Manor, das ist unser Landsitz nahe Winchester, und ein Haus hier in Londons bester Lage. Ich bin friedlich, umgänglich und verliere selten die Nerven. Madam, Sie werden mich heiraten.«
    Catharine hörte diesen seltsamen Antrag zunächst ein wenig überrascht, erwog ihn dann jedoch durchaus ernsthaft. Warum sollte sie ihn eigentlich nicht annehmen? Sie würde ein Mitglied der ersten Londoner Gesellschaft sein. Sie würde endlich die Bälle und Veranstaltungen besuchen, nach denen sie sich als junges Mädchen so gesehnt hatte. War das nicht bei weitem besser, als sich als Dienstbote in einem fremden Haus zu verdingen? Gut, Richard Willowby war ein Spieler, leichtsinnig, wie es schien, und verantwortungslos. Aber das war Roger auch. Also wußte sie, worauf sie sich einließ. Ihr schien dieser Mr. Willowby aufrichtiger und weniger skrupellos zu sein als Roger. Zudem tat sie ihm mit dieser Heirat einen Gefallen, und er war ihr zu Dank und damit zu freundlichem Verhalten verpflichtet.
    »Gut, ich werde Sie heiraten«, stimmte sie zu. Abwehrend hob sie die Hand, als er auf sie zustürzen wollte, um diese freudig zu ergreifen. »Aber nur, wenn Sie auf meine Bedingungen eingehen.«
    Richard blieb stehen. Was sie wohl von ihm verlangte? Er hatte nicht damit gerechnet, daß sie seine Notlage mißbrauchen würde, um sich dadurch schwerwiegende Vorteile zu verschaffen.
    »Erstens : Wir führen Hetty in die Gesellschaft ein.«
    Richard grinste. In diesem Punkt wäre ihm ohnehin nichts anderes übriggeblieben. Er kannte seine Schwester nicht sehr gut. Doch sicherlich besaß auch sie die für die Familie Willowby typische Hartnäckigkeit. »Abgemacht!« sagte er daher, ohne zu zögern.
    »Ich darf in diesem Haus frei schalten und walten.«
    Richard nickte: »Da ich ohnehin selten daheim bin, ist mir das nur recht. Einzige Einschränkung: Kermin muß unter allen Umständen bleiben. Er ist der beste Diener, den ich mir wünschen kann. Ich will nicht auf ihn verzichten.«
    »Aber natürlich nicht«, stimmte Catharine zu. »Und dann braucheich finanzielle Mittel, um Hetty und mich gesellschaftsfähig zu machen und den Haushalt zu führen.«
    Richard schluckte. Geld war knapp, und das wenige, was er hatte, konnte er für sich selbst gut gebrauchen. Doch schließlich wollte er auch nicht, daß seine Frau in diesen unansehnlichen schwarzen Kleidern herumlief. »In den nächsten Tagen kommt Edward Steanton«, begann er, und seine weiteren Worte kosteten ihn erhebliche Überwindung. »Ich habe ihm vor einigen Tagen eine beachtliche Summe abgewonnen. Die Hälfte davon trug er bar bei sich, über die andere Hälfte hat er mir einen Schuldschein ausgestellt. Er kommt in den nächsten Tagen mit einem Scheck vorbei. Dieser steht Ihnen zur Verfügung.«
    Catharine schenkte ihm ein warmes Lächeln. Sie ahnte, wie schwer ihm diese Entscheidung gefallen war.
    »Ich erwarte mein Erbe aus Frankreich im Laufe dieses Jahres. Ich bin bereit, Ihnen all das zurückzuerstatten, was Sie für mich auslegen. Ich verspreche Ihnen, genau Buch zu führen. Dafür müssen Sie mir versprechen, einer Scheidung zuzustimmen, sobald ich mein Geld erhalten habe und ich es wünsche. Ich möchte frei sein, um mich dort niederzulassen, wo es mir

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