Hochzeit mit dem Playboy-Prinz (Julia) (German Edition)
lächelte ihrem Spiegelbild noch einmal aufmunternd zu, bevor sie sich auf den Weg zu dem eleganten Salon machte, in dem die Pressekonferenz stattfinden sollte. Sie war ruhig, stark, zuversichtlich. Zumindest sagte sie sich das immer wieder, während sie das schimmernde, perfekt geschnittene Haar in Form schüttelte und das Kinn eine Spur vorreckte.
Als sie um die letzte Ecke bog, prallte sie gegen Rodriguez breite, muskulöse Brust und stieß einen unterdrückten Schrei aus.
„Oh, ich … tut mir leid …“, stammelte sie und fühlte sich schlagartig schrecklich plump und unbeholfen.
„Schon gut.“ Seine kräftigen warmen Hände lagen auf ihren Schultern, und als ihre Blicke sich trafen, schien die Luft zwischen ihnen plötzlich elektrisch aufgeladen zu sein. „Bist du okay?“
„Ich … ja.“ Hilflos schüttelte sie den Kopf. „Es ist nur … ich hasse es einfach, über mich in den Medien zu lesen.“
„Wegen Luca?“, fragte Rodriguez ruhig.
„Wegen dem, was sie mir angetan haben, als sie herausfanden, dass ich mit Luca schwanger war. Hast du überhaupt eine Vorstellung …“ Carlotta brach ab und blinzelte heftig. „Es war einfach nur grauenhaft. Sie haben mich auf Schritt und Tritt verfolgt und meinen Schwangerschaftsbauch unter der Schlagzeile Wer ist der Vater? abgelichtet. Und weil sie es nicht herausfinden konnten, stellten sie unsinnige Vermutungen an.“
Die ganze Zeit über strich Rodriguez tröstend über ihre Oberarme, dann drückte er seine Verlobte ganz kurz an sich, bevor er ein Stück von ihr abrückte. „Ich weiß, aber du musst es einfach als notwendiges Übel betrachten. Wenn ich daran denke, was über mich schon alles geschrieben wurde! Ich befürchte allerdings, das meiste entspricht durchaus der Wahrheit, ist aber nichts, was ich schwarz auf weiß gedruckt sehen will. Und schon gar nichts, was ich meiner Erbtante zu lesen geben würde.“
„Hast du denn eine Erbtante?“
Er lächelte schief. „Das war nur eine Metapher. Fakt ist, die Presse ist ein fester Bestandteil des royalen Lebens. Unseres Lebens, Princesa . Anstatt mich zu verstecken, bevorzuge ich die Strategie, den Feind immer wenigstens so dicht an mich heranzulassen, dass ich ihn im Auge behalten kann.“
„Und das funktioniert?“
Das Lächeln wurde breiter. „Keine Ahnung. Ich lese doch keine Klatschblätter, schon vergessen?“
„Stimmt.“
Noch einmal strich Rodriguez ihr beruhigend über den Arm, bevor er ihre Hand warm und fest in seine nahm. „So, und jetzt lass uns der Meute die Zähne zeigen.“
Carlottas Herz schlug oben im Hals, und über ihren Rücken lief ein heißer Schauer nach dem anderen. Warum musste er nur so charmant und sexy sein?
„Okay, ich bin so weit.“
Sein Lächeln schien sie zu streicheln. „Gut, dann komm.“
„Wo wurde Ihnen der Heiratsantrag gemacht?“
Diese Frage kam von einem Reporter aus der ersten Reihe und war direkt an Carlotta gerichtet, die sich spürbar neben Rodriguez versteifte. Einen Vorgeschmack ihres Widerwillens gegen derartige Auftritte hatte er eben schon bekommen. Feine Risse in der sonst so glatten Fassade, die sie aller Welt präsentierte.
„Er … in seinem Büro.“
Auch wenn es der Wahrheit entsprach, schien die Presse wenig begeistert von dem wenig romantischen Ambiente. Nicht, dass es Rodriguez etwas ausmachte. Sie würden sowieso schreiben, was ihnen passte, das taten sie immer. Ihm war das egal, aber Carlotta fühlte sich dabei nicht wohl, wie er wusste.
„Das hört sich so langweilig an, Princesa “, sagte er darum mit diesem angedeuteten Lächeln, das sie jedes Mal schwach machte, „Wo wir beide doch genau wissen, dass es nicht so war …“ Fast beiläufig strich er ihr dabei mit einem Finger über die Wange, was ein leises Raunen um sie herum auslöste. Als Rodriguez sah, wie sich ihre Wangen sanft röteten, konnte er sich kaum zurückhalten, ihre Wärme und samtene Weichheit mit seinen Lippen zu erforschen.
„Auf keinen Fall war es das“, ging Carlotta ohne zu zögern auf sein Spiel ein. „Aber du willst doch nicht die ganze Szene hier vor allen Leuten … du warst so süß und romantisch.“
Das war so absurd und kam so unerwartet, dass Rodriguez unwillkürlich auflachte. „Du hast recht, aber dann behalten wir auch das mit den Tauben für uns, oder?“ Abrupt wandte er sich den atemlos lauschenden Reportern zu. „Langweilige Geschichte, nächste Frage“, forderte er.
Mit etwas Glück würden sie morgen etwas
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