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Hoffnung ist Gift: Roman (German Edition)

Hoffnung ist Gift: Roman (German Edition)

Titel: Hoffnung ist Gift: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Levison
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wieder mal einschlägige Gerüchte über ihn gegeben. Vor einigen Jahren gab es mal eine Phase, da hat Donnie ausschließlich junge, attraktive Männer von den Colleges in der Nähe angestellt, sodass sich unsere Wochenend-Nachtschichten wie die Happenings einer Male-Model-Agentur ausnahmen. Donnie war ein ausgezeichneter Disponent und ein fairer Boss, deshalb war mir alles andere egal. Donnie tätschelt meinen Bauch. »Gut sieht er aus, der Junge.«
    Sag mal, wie fett war ich eigentlich gewesen? Wahrscheinlich ist bei einer Begegnung mit einem fälschlich Angeklagten das Reden über dessen Aussehen ein netter, neutraler Einstieg in eine Unterhaltung. »Gefängniskost«, sage ich, bemüht heiter.
    Donnie nickt, er scheint sich nicht wohlzufühlen. »Ich hab dich in den Nachrichten gesehen«, sagt er. »An dem Tag, als sie dich freigelassen haben.«
    Ich warte darauf, dass er weiterredet, dass er mir berichtet, wie erleichtert er gewesen sei, als er nach all der Zeit erfahren hat, dass sich letzten Endes meine Unschuld herausgestellt habe. Ich warte darauf, dass er mir darüber erzählt, wie die Leute in der Taxi-Garage für mich gesammelt hätten, oder eine Petition unterschrieben oder sonst eine Bewegung ins Leben gerufen hätten, die nicht eher ruhen wollte, als bis ich gerechtfertigt oder befreit wäre. Aber nichts dergleichen geschieht. Er ist fertig. Er hat mich in den Nachrichten gesehen, als sie mich freigelassen haben, und ich habe den nicht zu verdrängenden Eindruck, dass er eher meine Freilassung als meine Verhaftung für einen Fehler gehalten hat.
    »Ist mein Job noch frei?«, frage ich.
    Meine Stimme ist leise und verschämt. Ist mein Job noch frei? Ich fühle mich wie Oliver Twist, der um eine zweite Portion Haferschleim bittet. Uns ist beiden bekannt, dass ich nichts Rechtswidriges getan habe, ich wurde niemals offiziell entlassen und alles, was über mich gesagt wurde, war falsch, und dennoch: Bitte, der Herr, könnte ich vielleicht meinen Job zurückhaben? Meine eigene Passivität erfüllt mich mit Abscheu, und als ich das Zögern in Donnies Augen bemerke, habe ich das Bedürfnis, etwas Grausames zu sagen – über die Garage, über ihn, über den gesamten Berufsstand des Taxifahrers.
    Doch bevor mir was einfällt, schüttelt Donnie schon traurig seinen Kopf. »Der Verband hat deine Taxilizenz eingezogen, Mann«, sagt er. »Sie haben uns einen Brief geschrieben. Ich könnte dich jetzt also gar nicht wiedereinstellen …« Er war im Begriff, zu sagen, »selbst wenn ich wollte«, doch das lässt er lieber sein, während ich ihn anstarre. »Sieh mal, Jeff, du kriegst von diesen Leuten eine ganze Stange Geld. Warum spannst du nicht mal aus, nimmst dir eine Weile Urlaub?«
    »Du weißt, dass ich nichts angestellt habe, nicht wahr?« Ich betrachte seine Augen, während er versucht, meinem Blick auszuweichen, und ich merke, dass er mir nicht glaubt. Es ist eine Sache, wenn dich die Bullen beschuldigen, über dich Lügen verbreiten, dir was anhängen wollen – aber es ist eine ganz andere Sache, wenn deine Freunde das dann auch noch glauben. Ich starre ihn an, zornig, seinem ausweichenden Blick folgend, den er an den Türrahmen heftet, als sei dieser interessanter als alles andere im Raum.
    »Donnie!«, schnauze ich ihn an, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. »Du weißt ganz genau, dass ich nichts angestellt habe, nicht wahr?«
    »Ja, schon, aber …«
    »Aber was? Aber was?! Wie kannst du an diesen Satz um alles in der Welt ein aber anhängen? Weißt du nun, dass ich nichts angestellt habe, oder weißt du es nicht?«
    Er verrenkt die Schultern, als ob ihn sein Hemd zwackte. »Jeff, es liegt ja nicht an mir. Deine Taxilizenz wurde eingezogen, und noch sind die Entführungsvorwürfe gegen dich aufrecht. Die haben sie doch noch nicht fallengelassen, oder?«
    Ich beiße mir auf die Zähne, um einen Wutanfall zurückzuhalten. Mir wird bewusst, dass ich noch nie im Leben zusammengebrochen bin und zu brüllen begonnen habe, warum sollte ich jetzt damit anfangen? Meine aufgestaute Wut über zehn Monate unrechtmäßiges Gefängnis jetzt an Donnie auszulassen, wäre ein eindeutiger Fall von fehlgesteuerter Animosität. Ich wäre ein schöner Rüpel, wenn ich mich dazu hinreißen ließe. Donnie hat mich auch nie so behandelt. Ich atme tief ein und lasse die Luft langsam raus.
    »Hey, Leute, seid ihr alle der Meinung, ich hab das getan?«, frage ich. Ich sehe mich in der Garage um. Alle Fahrer sind im Einsatz, außer

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