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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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kein guter Titel eingefallen.«
    »Wir könnten uns ja nachher zu einem Brainstorming zusammensetzen«, schlug Guy vor.
    »Danke, aber ich lasse mir zu gegebener Zeit schon selbst etwas einfallen«, entgegnete ich und zog mich in die beruhigende Atmosphäre der Küche zurück. Merlin kam mit mir, auch wenn er sich nach Jude umsah und ihm einen Blick zuwarf, als sei er hin- und hergerissen. Er ist sehr viel glücklicher, wenn wir uns beide im selben Raum aufhalten – und allmählich kommt es mir so vor, als ob es Jess genauso ginge!
    Ich gab mehr Gemüse in den Suppentopf und stellte ihn auf den AGA-Herd, dann bereitete ich einiges für später vor und brachte auch den Truthahn in die Küche, damit er bis morgen Zimmertemperatur annahm. Außerdem wollte ich die Kochbücher auf dem Regal durchsehen auf der Suche nach einem Rezept für dieses Festspiel-Gebäck, das Nancy mir im Pub beschrieben hatte. Und prompt erwies sich der allererste Band auf dem Regal, die dicke, fette rote Leinenausgabe von Mrs Beetons Kochbuch, als Schachtel voll handgeschriebener Rezepte und Ausschnitte aus Zeitschriften und Zeitungen: höchst faszinierend! So etwas ist für eine leidenschaftliche Köchin ein wahres Schatzkästchen.
    Das Rezept für die Revel-Cakes war auch darin, in verblasster, gestochen scharfer Handschrift auf dickes cremefarbenes Papier notiert. Ich schrieb es mir in mein eigenes Notizbuch ab und legte das Original wieder in die Schachtel. Es kam mir vor wie ein würziger Brötchenteig, mit ein oder zwei Zugaben wie Safran und einer Prise gehackter kandierter Früchte obendrauf, und ich vermute, es hat sich im Lauf der Jahrhunderte aus etwas sehr viel Schlichterem dahin entwickelt. Man zog den Teig in eine lange Rolle und formte dann kleine konzentrische Spiralen, wie fossile Ammoniten. Falls ich lange genug hierblieb und die Zeit fand, könnte ich für Twelfth Night ein paar Bleche backen und einfrieren. Ich fragte mich, wie viele wohl gebraucht wurden?
    Im Haus war es angenehm still geworden, und als ich den Kopf durch die Wohnzimmertür streckte, war es leer bis auf Becca, die schlafend ausgestreckt auf dem größten Sofa lag. Ob aus den Wänden wohl eine Art natürliches Sedativum sickerte?
    Aus dem Salon hörte ich den Fernseher, dem Gegröle nach zu schließen, irgendeine Sportsendung, von daher hielt sich Guy vermutlich mit Noel dort auf.
    Ich warf ein weiteres Holzscheit ins Feuer und zog mich dann wieder in die Küche zurück, diesmal, um ein bisschen weiter in Omas letztem Tagebuch zu lesen. Nachdem ich nun Jude Martland und seinen attraktiven Schaumschläger von Bruder kennengelernt hatte, wollte ich noch dringender herausfinden, ob Oma wirklich schwanger gewesen war, und, falls ja, ob Ned ihr angeboten hatte, alles ins Lot zu bringen. Momentan sah es allerdings nicht gerade vielversprechend aus, und wenn Guy wirklich Ähnlichkeit mit seinem Onkel hat, dürfte Ned wohl wenig Rückgrat gehabt haben. Und in diesem Fall würde ich wirklich nur ungern herausfinden, mit dieser Familie auch nur im Entferntesten verwandt zu sein!
    Wenn meine Mutter aber doch Ned Martlands Tochter war, dann war mein Großvater der Bruder von Judes und Guys Vater, was mich zu ihrer Cousine machte – einer entfernten Cousine zwar –, wenn Ned Oma sitzen gelassen hatte, für meinen Geschmack freilich nicht entfernt genug!
    Dann dachte ich an den lieben Noel, an Becca, Jess und selbst Tilda, die mir allmählich ans Herz wuchs, auch wenn sie so eine alte Wichtigtuerin war, und ich merkte, dass mit ihnen verwandt zu sein, mich ganz und gar nicht stören würde.
    Ich widerstand dem Drang, im Tagebuch vorzublättern, und drückte stattdessen die Daumen und hoffte inständig, dass Oma am Ende vielleicht doch nicht schwanger gewesen war, mit dem unzuverlässig wirkenden Ned Schluss gemacht und stattdessen meinen Großvater geheiratet hatte.
    Leider deutete in dem Tagebuch alles in eine andere Richtung – wie auch die Geburtsurkunde meiner Mutter, als ich hinaufging und so lange in dem Blechkoffer herumstöberte, bis ich sie gefunden hatte. Wahrscheinlich war das der Grund, warum ich Jude gegenüber etwas kurzangebunden war, als Jess und er zurückkamen und einen Schwall kalte Luft mit hereinbrachten.
    Jess erzählte, dass sie einen Schneemann gebaut hatte, während Jude in seinem Atelier herumwerkelte, und dass der Mühlenweiher fast vollständig zugefroren war.
    Ich schauderte: »Du bist doch nicht etwa aufs Eis gegangen, oder?«
    »Nein,

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