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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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wieder einsammelten. »Es gibt viele Schriftsteller hier: mich, Mrs Comfort, Opa mit seinem Weihnachtsbuch, und Omi hat Kochbücher geschrieben. Auch Richard hat ein paar Broschüren verfasst, über die Festspiele und das rote Pferd.«
    »Little Mumming scheint ja eine Hochburg literarischer Aktivitäten zu sein!«, sagte ich beeindruckt.

Kapitel 10
    Wohl oder übel
    Ich merke, dass ich mich jetzt jeden Tag darauf freue, N zu sehen, wobei ich das Gefühl habe, dem Gedenken an Tom untreu zu werden, sodass ich seinem Vater kaum in die Augen sehen konnte, als ich zur Kirche ging. Doch schon bald wird N so weit genesen sein, um entlassen zu werden, und dann wird alles wieder, wie es war.
    Februar 1945
    The Auld Christmas war ein kleiner Gasthof mit einer großen Scheune dahinter und einem kopfsteingepflasterten Hof, auf dem einige Fahrzeuge parkten. Aus der Nähe sah ich, dass der alte Mann auf dem Wirtshausschild anscheinend eine Krone aus Mistelzweigen und Eichenblättern auf dem Kopf und in der Hand einen Knüppel trug, es war jedoch schwer zu erkennen, weil das Schild durch die schützenden Lackschichten die Farbe brauner Windsor-Suppe angenommen hatte.
    »Bist du sicher, was den Hund angeht?«, fragte ich Jess, als wir hineingingen.
    »Ja, komm schon«, drängte sie mich und drückte im Inneren eine Tür zur Linken des Korridors auf.
    Wir stiegen in eine dunkle Höhle hinab, die am einen Ende von einem lodernden offenen Kaminfeuer und am anderen vom Dämmerschein eines Glücksspielautomats beleuchtet wurde. Hinter der Theke stand eine vollbusige, rothaarige Frau von etwa fünfundvierzig, und zwei unverkennbar Einheimische saßen in der Nähe des Feuers und aßen Brot mit Käse. Ein noch unverkennbareres Paar Fremder speiste an einem nahe stehenden Tisch, und beide sahen Merlin mit strenger Missbilligung an.
    »Stört Sie der Hund?«, fragte ich die Frau hinter dem Tresen. »Es ist nur so, dass Mr Martland gesagt hat …«
    »Ach, wir kennen Merlin, Jude bringt ihn andauernd mit hier runter, und er benimmt sich besser als die meisten unserer Gäste«, sagte sie und fügte dann mit einem Seitenblick auf die murrenden Fremden laut hinzu: »Und wem das nicht passt, der kann nach nebenan in die Bar gehen oder sich ganz verziehen.«
    Abrupt verstummte das Genörgel.
    Die Frau wischte sich ihre Hand an einer rosa getupften, blaugrauen Schürze ab und streckte sie mir entgegen: »Nancy Dagger. Mein Mann Will ist gerade im Keller und wechselt die Fässer aus, und das da drüben am Feuer ist sein alter Vater.«
    Ein winziger Mann mit langem schneeweißen Bart beugte sich plötzlich aus einem strandkorbartigen Stuhl hervor, wie ich noch nie einen gesehen hatte, und sagte mit hoher Piepsstimme: »So ist es – ich bin Auld Man Christmas, der bin ich!« Dann lachte er pfeifend wie ein kleiner, musikalischer Blasebalg: »He, he, he!«
    »Beachten Sie ihn nicht weiter«, sagte Nancy. »Wir wissen, dass Sie anstelle von diesen Chirks, die früher schon da waren, in Old Place nach dem Rechten sehen, Henry hat uns gestern Abend alles erzählt. Aber dass Martlands an Weihnachten nicht in Old Place sind, hab ich zuvor noch nie gehört!« Sie schüttelte den Kopf. Dann sah sie mich eindringlich an und fügte hinzu: »Andererseits nehme ich an, Sie gehören zur Familie?«
    »Nein, überhaupt nicht, ich arbeite nur für dieselbe Agentur wie Jim und Mo.«
    »Ich finde, Sie sehen aus wie eine Martland, so groß und dunkelhaarig, wie Sie sind«, beharrte sie und musterte mich eingehend – allerdings war es wirklich schummrig dort drin.
    »Nein, ich bin nicht mit ihnen verwandt – und Mr Martland wird zur Twelfth Night garantiert wieder da sein, denn am Morgen dieses Tages reise ich ab.«
    »Er sollte jetzt da sein, denn so war es immer«, sagte sie. »Die Leute hier schätzen Veränderungen nicht besonders.«
    »Es ist, weil er sich mit Guy gestritten hat und ihn nicht sehen wollte«, erklärte ihr Jess. »Aber ich finde es fies von ihm, dass er nicht an uns andere denkt.«
    »Tja, vom Drüber-Reden kommt es auch nicht wieder ins Lot«, sagte Nancy. »Was darf es denn sein? Lunch?«
    Ich bestellte einen heißen Pot-Pie und Jess, nach gründlicher Überlegung, ebenfalls. »Auf Pasteten stehe ich eigentlich nicht besonders«, erläuterte sie, »aber von Omi krieg ich derart viele kalte Platten, dass ich gern etwas Heißes nehme, wenn es sich anbietet.«
    »Ich nehme an, die alten Leute werden dieses Jahr ganz schön Mühe haben

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