Hollys Weihnachtszauber
Decke auf, dann ließ ich sie und Billy auf die verschneite Koppel hinaus.
Es war eisig dort draußen, und der Wind fühlte sich an, als käme er geradewegs aus der Tundra, sodass ich, nachdem ich das Heunetz an den Zaun gehängt und das Eis im Wassertrog aufgebrochen hatte, froh war, wieder ins Haus zu gehen und mich aufzuwärmen. Das Ausmisten müsste bis später warten.
In der Zwischenzeit hatte ich eine Notiz über die Versorgung von Billy gefunden, die von ihrem Platz im Aktenordner auf Abwege geraten und in die Klarsichthülle ganz am Ende gestopft worden war. Abgesehen davon, dass er jeden Tag einige von diesen Ziegenkeksdingern bekommen sollte, die ich ihm ohnehin gegeben hatte, schien er jedoch so ziemlich dasselbe zu fressen wie Lady. Am unteren Rand der ausgedruckten Seite hatte Jude handschriftlich noch hinzugefügt: Falls Billy krank wird und nicht fressen mag, lockt man ihn mit Toast und Melasse.
Konnte das wirklich sein Ernst sein?
Ich holte den aufgetauten Schinken aus dem Kühlschrank, kochte ihn und bestrich ihn mit Honig und Senf, spickte ihn mit Nelken und schob ihn in den Backofen.
Nachdem ich anschließend ein Flammeri und einen schnellen Schokoladenkuchen nach einem meiner Lieblingsrezepte zubereitet hatte, waren Noel und Jess aufgetaucht. Tilda war, wie zu erwarten, noch immer geschwächt, wund und steif, hatte aber anscheinend die Absicht kundgetan, später herunterzukommen.
Als ich sie fragte, was sie gern zum Frühstück hätten, meinte Jess: »Einen McMuffin mit Schinken und Ei, wenn du es ganz genau wissen willst.«
»Es sind Muffins in der Tiefkühltruhe, und du könntest stattdessen einen ›Holly-Muffin‹ haben, wenn das auch recht wäre?«
Und tatsächlich aßen wir alle mit Schinken und Ei gefüllte Muffins, einschließlich Tilda, auch wenn Jess ihn ihr zusammen mit Toast, Orangenmarmelade, Butter und einer bauchigen kleinen Kanne Tee auf einem Tablett hinaufbrachte.
Offenbar ist sie es gewohnt, ein herzhaftes Frühstück zu sich zu nehmen, aber wenn sie das alles schaffte, äße sie täglich fast eine ihrem eigenen Körpergewicht entsprechende Menge, denn sie ist ja kaum größer als ein Spatz!
Auf diese Weise gestärkt waren Noel und Jess mehr als bereit für eine Expedition auf den Speicher, um die Weihnachtsdekoration herunterzuholen.
»Es sind nur noch zwei Tage bis Weihnachten, wir haben also keine Zeit zu verlieren«, sagte Noel. Sie wollten, dass ich sie begleite, wozu ich mich in meiner neuen »Ich-schwimme-mit-dem-Weihnachtsstrom«-Stimmung bereit erklärte, nachdem ich die Sachen vom Frühstück weggeräumt hatte.
Jess wurde ausgesandt, das Frühstückstablett ihrer Omi zu holen und ihr zu sagen, wo wir waren, damit sie nicht dächte, wir hätten sie allein gelassen. Ich sah gerade nach dem Schinken, als es an die Hintertür hämmerte.
George musste wieder die Auffahrt geräumt haben, denn der Traktor mit dem schweren Schieber vorne dran stand auf der anderen Seite des Tores, und den Fußspuren auf dem verschneiten Kopfsteinpflaster nach zu schließen, war er bereits einige Male hin und her gegangen. Zu seinen Füßen standen eine große Reisetasche sowie ein Koffer, und in den Händen hielt er alle möglichen anderen Dinge, einschließlich jeder Menge Grünzeug.
Darüber hinweg bedachte er mich mit leuchtendem rotwangigem Gesicht unter dem weißgoldenen Wuschelkopf und strahlenden himmelblauen Augen mit seinem gewinnenden Lächeln.
»Guten Morgen! Hab im Dorf den Postboten getroffen und dachte mir, ich spare ihm die Mühe, eure Post hochzubringen, da ich sowieso hierher unterwegs war. Habe auch die für die alten Leute dabei, selbst wenn es so aussieht, als wären es überwiegend Weihnachtskarten.«
»Wie nett von dir.«
»Wenn du das mal nehmen könntest?«, meinte er, und ich erleichterte ihn um ein großes, von roten Gummibändern zusammengehaltenes Briefbündel, zwei Päckchen, eine Hyazinthe im Topf und einen Bund Stechpalmen- und Mistelzweige.
»Henry schickt dir die Hyazinthe, Stechpalme und Misteln sind von mir. Ich bringe später noch mehr und lege es dann auf die Veranda.«
»Ach – lieb von euch beiden«, sagte ich, den stacheligen Strauß vorsichtig in der Hand und bemüht, nichts fallen zu lassen. »Und die Taschen …?«
Er nahm sie auf und hievte sie über die Schwelle.
»Beccas Gepäck. Ich habe bis New Place geräumt, und sie hat mich zu sich gerufen und gefragt, ob ich das hier absetzen könnte.«
»Ach so?«
Wenn ich es recht
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