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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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zögerlich, wieder an.
    »Den Pferden geht es gut. Lass Merlin raus, und komm dann rüber, um mit mir noch einen Schlummertrunk zu nehmen«, schlug er vor.
    »Nein danke.«
    »Schade. Aber wir werden ja über Weihnachten reichlich Zeit haben, um uns besser kennenzulernen.«
    »Ich hoffe nicht – ich erwarte, dass du mit Coco morgen früh abreist.«
    »Tja, Coco fährt sicherlich, und wenn ich einen der Bauernjungen dafür bezahlen muss, sie im Traktor die ganze Strecke bis nach London zu bringen. Aber ich bleibe.«
    »Das ist aber sehr ungalant von dir!«
    »Überhaupt nicht: Sie ist eine dermaßen miese Autofahrerin, dass ich sie bei diesen Wetterbedingungen ganz sicher nicht allein nach London zurückfahren lasse, selbst wenn man ihren Wagen aus dem Graben zieht.«
    »Ich finde nach wie vor, du solltest sie persönlich heimbringen«, sagte ich. »Jude will bestimmt nicht, dass du dich hier aufhältst, und es wäre mir sehr viel lieber, wenn du ebenfalls abreist.«
    »Das meinst du nicht wirklich «, entgegnete er, doch als er mit seinen Flirtversuchen nichts erreichte, verfügte er sich selbst und sein erstaunlich durchdringendes Aftershave letztendlich zu Bett.
    Ich stellte den Trifle in den Kühlschrank und ging dann, von Merlin begleitet, ins Wohnzimmer hinüber, legte Feuerholz nach, stellte den Schutzschirm sicher vor den Kamin und räumte auf. Bis auf das übliche Knarzen und Ächzen eines alten Hauses war alles still und friedlich.
    »Ein letzter Spaziergang, Merlin?«, fragte ich, schlüpfte in meine Daunenjacke und nahm eine große, mit Gummi ummantelte Taschenlampe zur Hand, denn ich kannte meine Pflichten, ganz gleich, was Guy sagte. Doch kaum waren wir bei der Hintertür angekommen, gingen die Lichter aus – und diesmal blieb es dunkel.
    Nun würde ich wohl Bekanntschaft mit dem Generator machen.

Kapitel 21
    Feindschaft auf den ersten Blick
    Seit meinem Ultimatum habe ich von N nichts gehört und vermisse ihn ganz schrecklich. Die anderen reden nur noch von den morgigen Siegesfeierlichkeiten, doch auch wenn ich wirklich sehr erleichtert bin, dass dieser fürchterliche Krieg vorüber ist, kann ich mich nicht ausgelassen und von Herzen darüber freuen wie sie.
    Mai 1945
    Als ich die Hintertür öffnete, fiel der Schnee noch immer in großen, dicken Flocken und hatte sich so hoch aufgetürmt, dass er bis zum Rand meiner Gummistiefel reichte.
    Merlin war gleich wieder umgedreht und hatte darum gebettelt, ins Haus zurück zu dürfen, was ich ihm nicht im Mindesten verdenken konnte, auch wenn ich ihn lieber dabeigehabt hätte.
    Nun, mir war nicht ganz klar gewesen, wie pechschwarz es draußen ohne die Hofbeleuchtung und ohne den Mond, der hinter den Wolken verborgen blieb, wäre. Der Wind wehte irgendetwas scheppernd gegen das metallene Tor, doch ansonsten schien der Schnee die übliche ländliche Geräuschkulisse zu dämpfen. Ein Glück, dass ich von Natur aus nicht ängstlich bin.
    Ich knipste meine Taschenlampe an und stapfte zur Scheune mit ihrem süßen Duft nach Heu und warmem Pferd hinüber. Als ich den Lichtkegel auf ihn richtete, ließ Nutkin schläfrig den Kopf hängen und zuckte kaum mit den Ohren in meine Richtung. Lady war im ersten Moment nicht zu sehen, und ich verspürte bereits einen Anflug von Panik, dann aber sah ich sie mit Billy neben sich behaglich im warmen Stroh liegen.
    Leise ging ich wieder hinaus und verriegelte die Tür, dann machte ich mich auf den Weg in die schweigende Dunkelheit zum Generatorraum hinüber. Dort drin war es wegen der Lüftungsschlitze an der Rückwand genauso kalt wie draußen.
    Im schwachen Lichtschein der Taschenlampe sah alles ein bisschen anders aus, doch Henry zufolge brauchte ich eigentlich nur ein paar Schalter zu betätigen, um den Generator von Hand in Betrieb zu nehmen – und dann, falls das keine Wirkung zeigte, die Maschine mit einem raschen und gezielten Hieb auf einen sensiblen Teil ihrer Anatomie wachzurütteln.
    Dies, hatte er mir versichert, wirkte immer.
    Ich hatte gerade die Schalter gedrückt (ohne merkliches Resultat), als ich hinter mir im Türrahmen eine kaum merkliche Bewegung wahrnahm: Ich war nicht länger allein.
    »Was zum Teufel machst du hier?«, fragte eine tiefe, grollende und mir unheilvoll bekannt vorkommende Stimme, und fügte dann noch eindringlicher hinzu: »Und Finger weg von …«
    Doch zu spät, denn nach der ersten Schrecksekunde sagte mir die Logik, dass mir aus dieser Richtung keine Gefahr drohte – also

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