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Hollywood

Hollywood

Titel: Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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zwei Gläser gegeben. Er stellte alles zurecht, goß aber noch nicht ein.
    In einer Ecke des Zimmers stand ein Radiogerät. Joe drückte die Taste und suchte dann seinen Lieblingssender, auf dem immerzu Schlager von Bing Crosby und Frank Sinatra gespielt wurden. Dann setzte er sich auf die Couch und wartete.
    Es dauerte ungefähr fünfzehn Minuten, aber als Laura wieder erschien, war sie vollkommen bekleidet und geschminkt. Sie trug ein enganliegendes Kleid aus blauer Shantungseide, das ihre Figur sehr vorteilhaft zur Geltung brachte.
    Joe sah sie erstaunt an. »Daß Sie schon angezogen sind! Haben Sie Ihre ganze Garderobe im Bad?«
    »Nein, ich bereite nur alles gern sorgfältig vor«, lächelte sie.
    Joe schenkte ein und hob dann sein Glas. »Viel Erfolg.«
    Sie nickte. »Das wünsche ich Ihnen auch.« Sie trank einen Schluck. »Der Champagner ist köstlich«, sagte sie.
    »Ja, schmeckt ganz gut«, sagte er. »Und was möchten Sie essen?«
    Sie warf ihm einen abwehrenden Blick zu. »Tut mir leid, ich bin mit unserer Klientin und ihrem Rechtsanwalt verabredet.«
    »Ach, verschieben Sie's doch einfach auf morgen«, bat er.
    »Das geht nicht«, sagte sie. »Das hat alles die Agentur arrangiert. Schon bevor ich überhaupt hier war.«
    »Na schön«, sagte er. »Dann gehen wir eben morgen zum Essen.«
    »Ich fliege morgen früh um sieben zurück nach New York.«
    »Wie wäre es dann mit einem Mitternachtsdinner?« fragte er und füllte die Gläser erneut.
    »Wir treffen uns im Haus unserer Klientin, um den Vertrag in aller Ruhe durchsprechen zu können«, erwiderte sie. »Ich habe keine Ahnung, wie lange das dauern wird.«
    Joe überlegte einen Moment. »Müssen Sie wirklich schon morgen zurück nach New York? Ich bin zu einer Cocktailparty bei A.J. eingeladen. Es wird bestimmt lustig, und Sie haben Gelegenheit, eine Menge wichtiger Leute kennenzulernen, Regisseure und Produzenten und so.«
    Laura schüttelte den Kopf. »Ich würde schrecklich gern mitgehen. Ich war noch nie auf einer Party in Hollywood. Aber ich habe ganz strikte Anweisung, morgen zurückzukommen.«
    »Scheiße«, sagte er. »Dann habe ich ja nicht mal mehr Zeit, über den neuen Anfang von meinem Roman mit Ihnen zu reden. Ich habe alles so gemacht, wie Sie gesagt haben. Oder jedenfalls fast alles.«
    »Ich lese den Durchschlag im Flugzeug und rufe Sie übermorgen früh an, okay?« Sie warf ihm einen kühlen Blick zu. »Ich bin sicher, Sie können eine andere Begleiterin auftreiben. Ich habe gehört, Sie kennen sich in der Damenwelt sehr gut aus.«
    »Ich will aber Sie«, sagte er, »und niemanden sonst.«
    »Ich bin schon ein bißchen spät dran«, sagte sie. »Meine Klientin wollte mich um acht Uhr in der Hotelhalle abholen.«
    Sie erhoben sich gleichzeitig. »Was muß ich nur machen, damit Sie endlich mal mit mir ausgehen?« fragte er und sah ihr starr ins Gesicht. »Warten, bis der Roman verkauft ist?«
    »Ich glaube, Sie sollten jetzt besser gehen«, sagte sie.
    Mit einem raschen Griff nahm er sie in die Arme, küßte sie und preßte ihr dabei seinen harten Schwanz an den Leib. Ihr Gesicht wurde erst weiß und dann rot. Heftig stieß sie ihn weg.
    Er taumelte zur Tür, riß sie auf und drehte sich noch einmal um. »Nur zu Ihrer Information: Ich habe kein einziges Mal mit Ihrer Schwester geschlafen. Ich wollte immer nur Sie.«
    Er knallte die Tür hinter sich zu und ging den Korridor hinunter.

20
    Als er in seiner Wohnung ankam, war er immer noch wütend. Er zog sein Jackett aus, löste die Krawatte und zog sich das Hemd über den Kopf. »Verdammtes Miststück!« fluchte er. »Verdammtes, kaltärschiges Miststück!«
    Das Telefon klingelte. Es war Laura. »Joe«, sagte sie, »seien Sie bitte nicht wütend auf mich.«
    »Und was erwarten Sie für Gefühle, wenn Sie mich wegschicken?« knurrte er.
    »Sie haben keinen Grund, so zu reden«, sagte sie. »Und das wissen Sie auch. Ich habe Ihnen nichts versprochen.«
    »Und das habe ich auch gekriegt«, sagte er.
    »Seien Sie bitte nicht albern«, sagte Laura. »Erstens sind Sie ein verheirateter Mann und glücklicher Vater. Zweitens ist unsere Beziehung in erster Linie geschäftlicher Art, und wenn die Agentur jemals auf die Idee käme, daß ich etwas mit Ihnen hätte, würde ich innerhalb einer Woche gefeuert, und dann würde ich Ihnen auch nichts mehr nützen.«
    Joe dachte einen Augenblick nach. »Vielleicht haben Sie recht«, sagte er, »aber ich finde es trotzdem beschissen.«
    »Machen Sie sich

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