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Hollywood

Hollywood

Titel: Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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Scheidung ausgesprochen ist, sonst nehmen die Ihnen alles ab, was die neuen Verträge Ihnen an Honorar bringen.«
    »Darauf wird sich Motty nie einlassen«, gab Joe zu bedenken.
    »Wir brauchen ihr ja nichts davon zu erzählen«, sagte A.J. »Ich setze Sie auf ein Wochengehalt von fünfundsiebzig Dollar, ohne jede Vorauszahlung. Und wenn sie ganz bösartig werden, dann kündige ich Ihnen.« Joe schwieg.
    »Den Vertrag machen wir dann, wenn alles vorbei ist«, sagte A.J. und warf Joe einen aufmunternden Blick zu. Joe rührte sich nicht. »Sie können mir ruhig vertrauen«, sagte A.J. »Ich bin auf Ihrer Seite. Ich mag es einfach nicht, wenn ein netter Junge wie Sie durch den Fleischwolf gedreht wird.«
    »Glauben Sie wirklich, daß Motty so etwas tun könnte?« fragte Joe.
    »Alle Frauen sind geldgierig«, erwiderte A.J. »Haben Sie ein gemeinsames Konto?«
    Joe nickte.
    »Dann holen Sie sich lieber das Geld, ehe Ihre Frau es sich schnappt.«
    »So etwas würde Motty nie tun«, sagte Joe.
    »Nein?« fragte A.J. »Warum rufen Sie nicht einfach zur Sicherheit bei der Bank an und sperren Ihr Konto? Sie können gern mein Telefon benutzen.«
    Joe nahm das Telefon und wählte die Nummer der Bank. Eines der Mädchen aus der Kundenbetreuung meldete sich. Joe nannte seine Kontonummer und bat, das Konto zu sperren. »Einen Moment«, sagte das Mädchen, »ich sehe mal nach.«
    Nach drei Minuten kam sie zurück. »Tut mir leid, Mr. Crown«, sagte sie. »Ihre Frau war heute morgen hier, hat das gesamte Geld abgehoben und das Konto gesperrt. Ist irgendwas nicht in Ordnung?«
    Joe legte den Hörer auf und preßte die Lippen aufeinander. »Sie hatten recht«, sagte er zu A.J. »Sie hat das ganze Geld abgehoben.«
    A.J. schüttelte den Kopf. »Ich habe es Ihnen gesagt.«
    »Aber daß sie gleich alles genommen hat!« wiederholte Joe tief schockiert.
    »Es ist, wie ich gesagt habe«, nickte A.J. »Wenn es ums Geld geht, sind alle Weiber zum Kotzen.«
    »Und was soll ich jetzt machen?« fragte Joe.
    »Ich werde einen Termin bei meinem Rechtsanwalt für Sie ausmachen«, sagte A.J. »Es wird höchste Zeit, daß jemand Ihre Interessen vertritt.«
    ***
    Joe zog zwei Tootsie Rolls aus der Tasche und drückte sie Caroline in die Hand, behielt aber die andere Seite des Raumes, wo Motty, Mr. Marks und die Anwälte saßen, ständig im Auge. Joes Anwalt war ein junger Mann namens Don Sawyer, A.J.s Neffe. Ob er ein guter Anwalt war, konnte Joe nicht beurteilen; denn die ganze Sache schien von Anfang an klar: Joe konnte gar nichts mehr machen. Motty hatte alle Trümpfe in der Hand – sie war gut vorbereitet.
    Jetzt kam Don Sawyer zu Joe herüber und legte ihm einen Stapel Papiere zur Unterschrift hin. »Es ist alles ganz einfach«, sagte er. »Es geht um vier Vereinbarungen. Unterschreiben Sie, dann ist alles vorbei!«
    Joe versuchte verzweifelt, sich auf die engbeschriebenen Blätter zu konzentrieren, aber die Buchstaben schienen vor seinen Augen zu tanzen. »Was steht da drin?« fragte er seinen Rechtsanwalt schließlich und kam sich sehr dumm dabei vor.
    Don Sawyer holte sich einen Stuhl und setzte sich Joe gegenüber. »Das erste ist eine Erklärung, daß Sie eine mexikanische Scheidung nicht anfechten werden. Das zweite ist die Vereinbarung über das gemeinsame Vermögen. Das dritte ist Ihr Verzicht auf das Besuchsrecht bei Ihrer gemeinsamen Tochter; dafür werden Sie von jeder Unterhaltsverpflichtung befreit. Das vierte ist eine Empfangsbestätigung über zehntausend Dollar, die Ihre Frau von Ihrem gemeinsamen Konto abgehoben hat. Das Geld sowie Ihre Möbel werden Ihnen wieder übergeben, sobald die Ehe rechtmäßig geschieden ist. Das dürfte im Verlauf der nächsten Woche der Fall sein.«
    »Und was passiert, wenn es nicht zur Scheidung kommt?« fragte Joe. »Was ist, wenn meine Frau ihren Antrag zurückzieht?«
    »Sie wird ihn nicht zurückziehen«, sagte Don Sawyer. Er senkte die Stimme und flüsterte: »Die sind viel mehr an einer Scheidung interessiert als Sie, Mr. Crown.«
    Joe starrte nachdenklich auf die Papiere. »Ich habe wohl gar keine andere Wahl, oder?«
    »Wenn Sie keinen langen, teuren Prozeß wollen, müssen Sie wohl unterschreiben«, sagte Don Sawyer. »Und den Prozeß würden Sie obendrein noch verlieren. Die Gesetze und die Gerichte des Staates Kalifornien sind gegen Sie.«
    Joes Blick suchte Motty. Aber Motty hatte sich abgewandt.
    »Geben Sie mir etwas zu schreiben«, bat Joe und streckte die Hand aus. »Es hat ja doch

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