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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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»He, Linc, die Krawatte! Die blaue würde besser passen! Wir sehen uns zum Frühstück.« Sie warf ihm eine Kußhand zu und verabschiedete sich wie immer mit einem: »Träum schön, Linc!«
    »Warum, zum Teufel, bin ich so verdammt wütend?« murmelte er. »Casey kann doch nichts dafür. Ich bin ein Narr! Und was tue ich jetzt? Vergesse ich das Ganze oder gehe ich?«
    Innerlich kochend, marschierte Casey den Gang zu ihrem Zimmer hinunter. Ich wette, er geht mit diesem verdammten Flittchen aus. Ich hätte sie ersäufen sollen, als ich die Gelegenheit hatte.

11
    19.40 Uhr:
    »Verzeihen Sie, Exzellenz, Sie werden am Telefon verlangt.«
    »Danke, John!« Sir Geoffrey Allison wandte sich Dunross und den anderen zu.
    »Wenn die Herren mich einen Augenblick entschuldigen wollen?«
    Sie befanden sich im Government House, dem Wohnsitz des Gouverneurs. Die Glastüren standen offen, um die Kühle des Abends einzulassen, die Luft war frisch und rein, es tropfte von Bäumen und Sträuchern. Der Gouverneur ging durch den Vorraum, wo Cocktails und Häppchen serviert wurden. Er war zufrieden; seine Gäste schienen sich gut zu unterhalten, und noch hatte es keine Reibereien zwischen den Tai-Panen und den Abgeordneten gegeben. Seinem Wunsch entsprechend, hatte Dunross sich besonders angestrengt, Grey und Broadhurst friedlich zu stimmen.
    Der Adjutant schloß die Tür seines Arbeitszimmers hinter ihm und ließ ihn allein mit dem Telefon zurück. »Hallo?«
    »Entschuldigen Sie die Störung, Sir«, sagte Crosse.
    »Hallo, Oberinspektor!« Der Gouverneur fühlte, wie sich seine Brust zusammenkrampfte. »Sie stören nicht.«
    »Ich habe zwei gute Nachrichten, Sir. Ob ich wohl vorbeikommen könnte?«
    Sir Geoffrey warf einen Blick auf die Porzellanuhr über dem Kamin. »In einer Viertelstunde wird das Dinner serviert. Wo sind Sie jetzt?«
    »Keine drei Minuten von Ihnen entfernt. Aber wenn es Ihnen lieber ist, komme ich nachher.«
    »Kommen Sie jetzt, ich kann ein paar gute Nachrichten gebrauchen! Kommen Sie durch den Garten, John wird Sie erwarten.«
    »Danke, Sir.«
    In genau drei Minuten überquerte Crosse die Terrasse. Er putzte sich sorgfältig die Schuhe ab, bevor er durch die Glastür trat. »Wir haben einen großen Fisch gefangen, Sir, einen feindlichen Agenten, in flagranti sozusagen«, begann er seinen Bericht.
    »Er ist ein Major, KGB, und war politischer Kommissar auf der Iwanow. Wir haben ihn dabei erwischt, wie er einen Spionageakt mit einem amerikanischen Computerexperten vom Flugzeugträger beging.«
    Die Wangen des Gouverneurs hatten sich gerötet. »Diese verflixte Iwanow ! Du lieber Himmel, Crosse, ein Major! Haben Sie denn eine Ahnung, was das für einen Sturm zwischen der UdSSR, den Vereinigten Staaten und London entfesseln wird?«
    »Doch, Sir. Darum wollte ich Sie sofort benachrichtigen.«
    »Was, zum Teufel, hat der Kerl denn gemacht?«
    Crosse erzählte es ihm in groben Umrissen.
    »Was war auf dem Film?«
    »Der Film war leer, Sir. Er hatte einen Schleier.«
    »Was?«
    »Ja. Natürlich haben beide Männer ihre Spionagetätigkeit geleugnet. Der Matrose erklärte, er hätte die zweitausend Dollar, die wir bei ihm fanden, beim Pokern gewonnen. Es ist natürlich töricht zu lügen, wenn man erwischt wird. Bei dem Russen ordnete ich die sofortige Verabreichung eines starken Abführmittels und genaue Untersuchung des Stuhls an. Und vor einer Stunde hat Major … hat der KGB-Agent den richtigen Film ausgeschieden.« Crosse reichte dem Gouverneur einen dicken Umschlag. »Das sind Vergrößerungen, acht mal zehn, Sir, Bild für Bild.«
    Der Gouverneur öffnete den Umschlag nicht. »Was zeigen die Bilder? Im allgemeinen?«
    »Eine Serie zeigt den Teil eines Handbuches für das Radarlenkungs- und -navigationssystem des Schiffs. Die andere ist eine Fotokopie des kompletten Ladeverzeichnisses des Schiffsarsenals: Munition, Raketen, Spreng- und Gefechtsköpfe. Mengen, Sorten und wo im Schiff sie gelagert sind.«
    »Heiliger Strohsack! Auch Atomsprengköpfe? Nein, antworten Sie mir nicht!« Sir Geoffrey starrte Crosse an. »Wunderbar, daß die Information nicht in feindliche Hände gelangt ist. Unsere amerikanischen Freunde werden sich erleichtert fühlen und sind Ihnen zweifellos große Gefälligkeiten schuldig. Aber was machen wir mit diesem Major?«
    »Ich würde den Major unverzüglich unter strenger Bewachung mit einer RAF-Maschine nach London schicken. Obwohl wir hier besser ausgerüstet und erfahrener sind und bessere

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