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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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muß hochschnellen – wenn wir die Unterstützung bekommen, die wir brauchen.«
    Dunross warf einen Blick auf seine Uhr. Es war acht Uhr fünfunddreißig, und Sinders hätte um halb neun anrufen sollen – eine halbe Stunde, bevor das Telefonat mit Tiptop fällig war. Mein Gott, dachte er ärgerlich, ich kann ihn doch nicht anrufen! Zerstreut fragte er: »Was hast du gesagt?«
    »Die Frist, die du mir gesetzt hast … bis spätestens Montag früh wolltest du mein Rücktrittsgesuch auf dem Schreibtisch haben, falls Mata und Knauser Tung … Darf ich dich bitten, sie um eine Woche zu verlängern?«
    Dunross gefiel die asiatische Schläue des Ersuchens, die Frist bis zu einem Zeitpunkt zu verlängern, da sie schon gegenstandslos sein mußte – in einer Woche würde die Krise längst beigelegt sein. Während er den Whisky nachschenkte, dachte er über Philip, Kevin und Claudia Tschen nach, und was er ohne sie tun würde. Ich brauche Zusammenarbeit und treue Dienste und nicht Betrug und Verrat. »Ich werde es in Erwägung ziehen, Philip. Wir werden Montag nach dem Morgengebet darüber sprechen. Vielleicht wären Verlängerungen angezeigt.«
    Dankbar nahm Philip Tschen den Whisky und trank einen großen Schluck. Sein Gesicht bekam wieder Farbe. Er hatte den geschickt eingeflochtenen Plural gehört und war sehr erleichtert. Jetzt muß ich nur noch meine Versprechen einlösen, das ist alles. Er stand auf, um zu gehen.
    Das Telefon schrillte, und beide zuckten zusammen.
    »Hallo, Mr. Sinders.« Dunross hörte sein Herz klopfen. »Was gibt es Neues?«
    »Leider nicht viel. Ich habe über Ihren Vorschlag mit dem Gouverneur gesprochen. Wenn ›es‹ bis morgen mittag in meinem Besitz ist, habe ich Grund zu der Annahme, daß Ihr Freund Montag bei Sonnenuntergang an der Grenzstation Lo Wu übergeben werden könnte. Ich kann natürlich nicht garantieren, daß er die Grenze nach Rotchina zu überschreiten wünscht.«
    Dunross fand seine Stimme wieder. »Mit ›Grund zu der Annahme‹ und ›übergeben werden könnte‹ kann ich nicht viel anfangen, Mr. Sinders.«
    »Mehr kann ich offiziell nicht tun.«
    »Welche Garantien habe ich?«
    »Ich fürchte, keine, weder von Mr. Crosse noch von mir. Es scheint, als müßten beide Seiten Vertrauen ineinander setzen.«
    Diese Hunde, dachte Dunross wütend. Sie wissen, daß ich in der Falle sitze. »Danke, ich werde darüber nachdenken. Morgen mittag, sagten Sie? Morgen bin ich beim Bergrennen, wenn es stattfindet – von zehn bis zwölf. Ich komme dann gleich ins Polizeipräsidium. Gute Nacht!« Grimmig legte Dunross den Hörer auf. »Vielleicht, Philip. Montag bei Sonnenuntergang, vielleicht.«
    Erschrocken ließ sich Philip Tschen wieder in seinen Sessel fallen. Seine Blässe nahm zu. »Das ist zu spät.«
    »Wir werden sehen.« Dunross griff wieder nach dem Telefon. »Hallo, guten Abend. Kann ich den Gouverneur sprechen? Ian Dunross.« Er nippte an seinem Whisky.
    »Entschuldigen Sie die Störung, Sir, aber Mr. Sinders hat eben angerufen. Er hat praktisch nur gesagt: Vielleicht. Vielleicht Montag bei Sonnenuntergang. Könnten Sie mir das garantieren, Sir?«
    »Nein, Ian, nein, das kann ich nicht. Ich bin für diese Sache nicht zuständig. Es tut mir leid. Aber Sinders scheint ein vernünftiger Mann zu sein, meinen Sie nicht?«
    »Mir scheint er sehr unvernünftig zu sein«, gab Dunross zurück. »Trotzdem vielen Dank! Entschuldigen Sie die Störung! Ach ja: Wenn es klappen sollte, Tiptop sagte, neben dem der Bank und meinem werde auch Ihr Chop verlangt. Wenn es nötig werden sollte, wären Sie morgen verfügbar?«
    »Selbstverständlich. Und, Ian, viel Glück!«
    Dunross legte auf. Nach einer Weile fragte er: »Ob sie wohl einverstanden wären, uns das Geld schon morgen zu geben, obwohl Brian erst Montag bei Sonnenuntergang freikommt?«
    »Ich wäre es nicht«, antwortete Philip Tschen. »Tiptop hat sich klar ausgedrückt. ›Sobald die üblichen Verfahren eingeleitet sind.‹ Der Austausch wird gleichzeitig stattfinden müssen.«
    Um neun rief Dunross Tiptop an und plauderte über Belanglosigkeiten, bis er den richtigen Zeitpunkt für gekommen erachtete. »Ich habe erfahren, daß der für diesen Mißgriff verantwortliche Polizeibeamte sicher entlassen werden wird und daß der so ungerecht Behandelte Dienstag mittag in Lo Wu sein könnte.«
    Es trat ein langes Schweigen ein. Die Stimme war kälter als je zuvor. »Von ›unverzüglich‹ kann da wohl kaum die Rede sein.«
    »Ich

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