Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
Moment wurde ihr klar, was sie da gerade gesagt hatte, und ihr schoss das Blut in die Wangen. Bei Sam nahm es den Weg in die andere Richtung.
Er griff nach dem Löffel und rührte damit so heftig in dem Topf herum, dass er fast abgebrochen wäre, obwohl er aus Metall war. »Es ist ziemlich windig hier draußen, und ich will nicht, dass du unterkühlst. Zieh dir besser trockene Sachen an.«
Seine schroffe Stimme verriet, wie sehr ihn Diannas Bemerkung erregt hatte.
So viel zu den aufmunternden Worten. Wenn er sich nicht endlich mehr zusammenriss, würde er sie demnächst in den Sand werfen und sich wie ein Tier auf sie stürzen.
Dianna ging mit schnellen Schritten in Richtung Wald – offenbar war sie froh, von ihm wegzukommen. Nachdem sie sich hinter ein paar Bäumen umgezogen und die nassen Kleider auf den Ufersteinen ausgebreitet hatte, reichte er ihr eine dampfende Portion.
»Es gibt Hühnchen mit Reis.«
Dianna musterte die grauen Klumpen in der Edelstahlschüssel. »Tatsächlich?«
»Zumindest steht das auf der Packung.«
Sie probierte einen Happen und verzog das Gesicht. »Mannomann. Also, ich bin mir nicht sicher, ob es der Firma gesetzlich erlaubt sein sollte, das hier für Reis und Hühnchen auszugeben.«
Er musste ein Lachen unterdrücken. Beeindruckt sah er zu, wie sie den Rest der ekligen Mahlzeit in sich hineinschaufelte, obwohl sie von ihren schicken Restaurants bestimmt Besseres gewohnt war.
»Den meisten Menschen wird nach der Hälfte einer Fertigmahlzeit schlecht.«
Dianna nahm einen weiteren zähen Happen und antwortete: »Ich würde alles essen, wenn es nur hilft, dass wir April finden.«
Es war also genau so, wie er vermutet hatte – sie machte sich die ganze Zeit über Sorgen um April. Na gut, dann würde er es anders versuchen.
»Du hast dich wirklich gut geschlagen da draußen auf dem Fluss. Echt beeindruckend.«
»Wie kannst du nur so was behaupten, nachdem ich uns beide beinahe umgebracht hätte.«
»Nein, das war der Fluss, der uns beinahe umgebracht hätte. Das ist ein Unterschied.«
Ihre Blicke trafen sich, und Sam hatte das Gefühl, als hätte man ihm einen Stromschlag versetzt. Er wollte sie berühren. Seine Lippen bebten vor Verlangen nach einem Kuss. Und unter dem Reißverschluss seiner Hose machte sich noch etwas ganz anderes bemerkbar.
Er versuchte ein allerletztes Mal, ihre Gedanken – und seine eigenen – in eine andere Richtung zu lenken. »Erzähl mir von deiner Arbeit. Bist du gerne Moderatorin?«
Ihr leicht amüsierter Gesichtsausdruck versetzte ihn in die Pubertät zurück, und er kam sich vor wie ein Dreizehnjähriger, der versuchte, mit einem hübschen Mädchen ins Gespräch zu kommen. Aber er konnte ihr ja schlecht einfach sagen, dass er nur versuchte, sie abzulenken. Wenn sie mitbekam, was er vorhatte, würde es nicht funktionieren.
»Na klar«, antwortete sie. »Das ist ein Superjob.« Es war mehr als offensichtlich, dass sie es gewohnt war, die Fragen zu stellen. Im Antwortengeben war sie wohl nicht so geübt. Er hakte trotzdem nach. »Wie bist du überhaupt zum Fernsehen gekommen?«
Sie sah ihn einigermaßen verwirrt an. »Fragst du das jetzt im Ernst?«
Er zuckte mit den Achseln, ganz so, als wäre seine Neugier in diesen Dingen die selbstverständlichste Sache der Welt. Jetzt, da er das Thema angeschnitten hatte, interessierte es ihn tatsächlich.
»In zehn Jahren kann sich vieles ändern«, erwiderte er.
Alles bis auf sein unbändiges Verlangen … und bis auf die Tatsache, wie sinnlos das alles angesichts ihres ersten Versuchs war.
»Ich würde wirklich gerne mehr darüber erfahren.«
Was er sie am liebsten gefragt hätte, war natürlich, ob sie gerade mit jemandem ausging oder gar eine feste Beziehung hatte – auch wenn ihn das überhaupt nichts anging.
»Na gut«, sagte sie gedehnt. »Also, ich habe zuerst hinter den Kulissen gearbeitet. Das war bei einer anderen Sendung, die Ellen produziert hat. Und glücklicherweise wurde mir dann meine eigene Show angeboten.«
Aus ihrem Mund hörte es sich so einfach an, aber Sam ließ sich davon nicht täuschen. Sie hatte sich bestimmt den Arsch aufgerissen, um dorthin zu gelangen, wo sie heute war. Nur dank harter Arbeit konnte man sich solche Klunker leisten wie die, die Dianna im Ohr getragen hatte, als er sie im Krankenhaus wiedergesehen hatte. Und auch die eleganten Kleider mussten erst einmal verdient werden.
Außerdem wusste er ganz genau, wie viel Dianna auf dem Kasten hatte. Nur sie
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