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Hüter der verborgenen Bücher (Buch 1)

Hüter der verborgenen Bücher (Buch 1)

Titel: Hüter der verborgenen Bücher (Buch 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Richner
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ja nicht, wie es euch geht… aber ich habe mich in Arcanastra schon sicherer gefühlt.“
    Sie schauten sich düster an, dann meinte die Rothaarige:
    „Na ja, wir können sowieso nichts unternehmen. Kommt ihr mit zu Mr. Peeble?
    „Endlich“, murmelte Emma ein bisschen zu laut. „Ich dachte schon, die bleiben ewig hier.“
    Leider hatte Leo sie gehört. Er warf einen Blick in den Durchgang und entdeckte seine Schwester. Rasch kam er zu ihr und baute sich mit verschränkten Armen vor ihr auf.
    „Was machst du denn hier?“, fragte er vorwurfsvoll.
    „Na, dasselbe wie du“, sagte Emma schnippisch. „Durch die Stadt bummeln. Ist das neuerdings etwa verboten?“
    „Hast du…“ Er räusperte sich und schaute auch Emily und Miki an. „Habt ihr uns belauscht?“
    „Keine Sorge, wir haben kein Wort gehört. Und so interessant kann’s ja sowieso nicht gewesen sein“, antwortete Emma. Misstrauisch musterte Leo seine Schwester.
    „Na gut. Aber du solltest dich nicht hier herumtreiben. Musst du keine Mechaniken bauen oder in der Bibliothek sein?“
    „Ach, lass mich doch in Ruhe“, gab Emma zurück. „Sonst erzähle ich allen, mit wem du gestern durch die Katakomben spaziert bist. Zufälligerweise weiß ich das nämlich.“
    Darauf wurde Leo schon wieder ziemlich rot.
    „Ich… wüsste nicht, was dich das angeht“, brummte er, drehte sich um und verließ fluchtartig den Durchgang. Emma kicherte.
    „Der liebe Leo. Alles ist ihm immer gleich so peinlich.“
    Sogar Miki lächelte ein wenig, wurde aber gleich wieder ernst.
    „Hast du das hüpfende Buch eigentlich schon Madame Foucault gegeben?“, fragte er Emily. „Wenn der Geist sogar mitten in Arcanastra gewesen ist…“
    Emily schüttelte den Kopf. Im vergangenen Monat hatte sie an überhaupt nichts gedacht. Ihr hatte einfach die Zeit gefehlt.
    „Mache ich aber noch“, sagte sie widerstrebend.
    In diesem Moment stutzte sie und legte den Kopf schief. Gerade hatte sie ein Geräusch gehört, das sie an etwas erinnerte… ein leises Summen…
    „Hört ihr das auch?“, fragte sie. Emma und Miki schauten sie erst verständnislos an. Dann aber nickten sie.
    „Dieses Summen meinst du?“, sagte Miki.
    „Klingt wie ein Irrlicht“, erklärte Emma. Sie starrte auf das Fenster in der Mauer. Es war mit einem dunklen Tuch verhängt. Als Emily das Ohr an die Scheibe presste, nickte sie aufgeregt.
    „Es ist da drin!“
    Emma schaute auf das Haus und überlegte.
    „Ich weiß, wer hier wohnt“, sagte sie. „Manley, Shaddocks Neffe. Er hat hier eine Art Labor eingerichtet. Kann gut sein, dass er ein Irrlicht bei sich hat. Meine Geschwister haben mir erzählt, dass er eine besondere Beziehung zu ihnen hat.“
    „Aber…“, sagte Emily.
    Emma schaute sie an. „Aber was?“
    „Das ist doch ziemlich verdächtig, nicht?“, fragte Emily mit gesenkter Stimme. „Vielleicht hat Manley diesem Irrlicht den Aufrag gegeben, die Straßenbahn anzugreifen und Linus zu entführen.“
    Ihre Freunde schauten sie zweifelnd an.
    „Aber alle wissen, dass Manley mit Irrlichtern gut umgehen kann“, warf Emma ein. „Man hätte es bestimmt längst herausgefunden, wenn er hinter der Entführung stecken würde.“
    „Vielleicht ist er ja nicht der Geist, aber vielleicht hilft er ihm“, sagte Emily. „Es passt doch alles zusammen: Manley kennt sich mit Irrlichtern aus. Und Shaddock, sein Onkel, war in der Bahn, als Linus entführt wurde… und er tauchte mitten in der Nacht im Moor auf, als das Irrlicht mich hypnotisiert hat. Was hatte er da überhaupt zu suchen? Er könnte der Geist sein und Manley sein Gehilfe.“
    Emma und Miki waren beide nicht überzeugt.
    „Aber Shaddock ist doch von den Irrlichtern verletzt worden“, sagte Miki. „Hast du die Brandwunde an seinem Arm schon vergessen? Wenn er oder Manley die Irrlichter kontrollieren würden, hätten sie ihn doch nicht angegriffen.“
    Emily zuckte die Schultern. „Dann haben sie die Irrlichter eben nicht hundertprozentig unter Kontrolle. Meine Großtante hat gesagt, dass es sehr eigensinnige Wesen sind. Oder Shaddock hat sich absichtlich verletzen lassen. Als Tarnung. Ich will jedenfalls wissen, ob Manley wirklich ein Irrlicht gefangen hat. Helft ihr mir oder nicht?“
    „Na schön“, gab Emma nach. „Wir lenken Manley ab, und du schleichst dich rein und schaust nach.“
    Die Kinder verließen den Durchgang und liefen um das Gebäude herum. Die Tür zum Labor stand einen Spalt weit offen. Als Emily sie aufschob,

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