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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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mit
    nachher?" „Wer zum Teufel weiß schon, was nachher sein wird?"
Hör auf, mich so
    anzusehen! „Bringen wir das erst einmal hinter uns." Henry
hörte Cellucis heftig pochendes Herz und nickte.
    Vicki
brauchte eine Weile, um, zu begreifen, was das Klopfen zu bedeu ten
hatte.
    Die
Tür.
    Bang. Bang. Bang.
    Die Polizei ist an der Tür. Das
Geräusch war unverkennbar. Sie blinzelte in die dunkle Wohnung
und erhob sich mit steifen Gliedern. Wie lange schon? Vickis Augen waren
trotz des Lichtscheins, der von der Straße hereinfiel, nicht zu gebrauchen; so
ertastete sie sich den Weg zum Tele fontisch und dann die Wand entlang bis zur
Tür.

Mike starrte wütend auf Henry
hinab und hob die Hand, um erneut zu klopfen. „Sie sind sicher, daß sie hier ist?" „Ich bin sicher. Ich kann ihr Leben spüren." „Ach ja."
    Bang. Bang. Bang.
    Vickis Finger fanden den Lichtschalter und
betätigten ihn. Sofort schossen ihr die Tränen in die Augen: Ihre Mutter benutzte
ausschließ lich 100-Watt-Birnen.
    „Es ist mir egal, wieviel Energie das
verbraucht. Mir ist es wichtiger, daß ich etwas sehen kann,
wenn ich nach Hause komme. Ich kann es mir lei sten, und die Umwelt kann meinetwegen
zur Hölle gehen."
    Ihre Mutter hatte ausschließlich
100-Watt-Birnen benutzt.
    Als Vicki den
Schlüssel halb herumgedreht hatte, klemmte das Schloß.
    „Ich habe ihr doch gesagt, sie soll das
reparieren lassen!" Vicki versuchte, die Zuhaltungen mit
Gewalt herunterzudrücken. „Verdammtes Schrottteil!"
    Bang. Bang. Bang.
    „Nun mach dir verdammt noch mal nicht
gleich ins Hemd!"
    Mike senkte den
Kopf. „Sie ist da drin."
    Endlich gab das
Schloß nach. Vicki holte einmal tief Luft, rückte die Brille zurecht, öffnete die
Tür, und es verschlug ihr die Sprache.
    „Was zum Teufel
macht ihr denn hier?" fragte sie schließlich.
    „Wir sind hier, um
zu helfen", erwiderte Henry ruhig.
    Vicki sah von einem zum anderen, und das einzige Gefühl,
das sie emp fand und das sie hätte beim Namen nennen
können, war Erstaunen. „Beide?"
    „Beide",
bestätigte Mike.

„Ich habe euch nicht gebeten zu
helfen."
    Die beiden Männer wechselten absolut identische Blicke,
und Celluci seufzte. „Das ist uns klar", sagte er.
    „Vicki?"
    Alle drei drehten
sich um.
    Mr. Delgado stand in seiner Wohnungstür, das Gewicht auf
den Ballen, die Schultern straff, die Arme locker; über
der Hose trug er ein gestreif tes Schlafanzugoberteil. „Irgendwelche
Probleme?"
    Vicki schob die Brille hoch. „Noch nicht" wäre
die ehrliche Antwort gewesen. „Nein", sagte sie statt
dessen. „Keine Probleme. Die beiden sind Freunde von mir aus
Toronto."
    „Was wollen sie
hier?"
    Vickis Stimme klang mit jedem Wort klarer. „Anscheinend
sind sie ge kommen, um zu helfen."
    „Ach so." Delgado musterte Celluci von Kopf bis Fuß
und wandte sich dann Henry zu. Vicki zuliebe unterdrückte der
seinen Unmut und ließ den Alten gewähren. „Wenn es irgendwelchen
Ärger geben sollte", sagte dieser, und die letzten
Worte klangen wie eine Drohung, „dann ruf mich einfach."
    „Mit den beiden
hier werde ich allein fertig, Mr. Delgado", erwiderte Vicki.
    „Das bezweifle ich nicht. Aber das solltest du nicht
müssen. Nicht jetzt." Der Alte streckte das Kinn vor.
„Habt ihr Jungs mich verstanden?"
    Mike zeigte Anzeichen dafür, daß er mit seiner Geduld
bald am Ende sein würde. „Ja, Mr. Delgado."
    „Gilt das für euch
beide?"
    Henry wandte sich noch ein wenig mehr zur Seite, bis er dem Alten direkt gegenüberstand. „Ja."
    Mr. Delgado blinzelte ein wenig und schien dann
militärische Haltung annehmen zu wollen. „Ich mußte das fragen ..."
    „Ich weiß."
    „Gute Nacht also."
    Henry senkte den
Kopf und entließ den Nachbarn. „Gute Nacht."
    Alle drei sahen zu, wie sich die Tür schloß, und dann
trat Vicki zurück, um Henry und Celluci an sich vorbeizulassen.
„Kommt meinetwegen herein."

„Ist keiner von euch beiden auf die Idee gekommen,
daß ich das hier vielleicht allein regeln
will?" Vicki durchmaß das Wohnzimmer mit gro ßen Schritten und
starrte dann, am Fenster angekommen, zornig in die Nacht hinaus. Die Wohnung
ihrer Mutter lag im Souterrain, nicht wirklich Keller, aber auch nicht richtig
Erdgeschoß. Von den Fenstern aus hatte man
einen Blick auf einen kleinen Rasenstreifen, den Parkplatz, den Bürgersteig und die Straße. Viel Aussicht war
das nicht. Vickis Mut ter hatte
sowohl in Gardinen als auch in dicke Vorhänge investiert, um zu verhindern, daß die Welt ihr in

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