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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
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müßten."
    „Das überlassen Sie mir." Das Ka der Frau war ihm bekannt vor gekommen,
selbst in seinem kranken Zustand hatte er sich erinnert. Ein Geschmack, den er nicht identifizieren konnte.
„Der Name?"
    „Nelson", sagte die jüngere der beiden Frauen. „Victoria Nelson. Mr. Zottie
kannte sie aus der Zeit, als sie noch Polizistin war."
    Der Name sagte ihm nichts. Aber er konnte das Gefühl nicht loswerden, daß er ihr Ka bereits einmal berührt hatte.
    „Darf ich Mr. Zottie Bescheid sagen, daß Sie hier sind?"
    „Tun Sie das." Er hatte von Anfang an klargestellt, daß der In nenminister erst
dann über sein Kommen informiert werden durfte, wenn er sich vollständig erholt hatte. Kontrolle muß aus Stärke erwachsen,
und eine persönliche Schwäche würde alles schwächen. Die Frauen in dieser
Kultur waren dazu erzogen, sich um Schwache zu
kümmern und sie nicht zu verachten; eine Einstellung, die er theoretisch zwar mißbilligte, sich praktisch aber
zunutze zu machen gedachte. Als George
Zottie in den Empfangsbereich geeilt kam, begierig, seinen neuen Berater ins innere Heiligtum zu geleiten, hatte dieser die Folgen der Fahrstuhlfahrt bereits
fast überwunden. Eine leichte
Übelkeit war geblieben, aber die konnte niemand sehen, weshalb sie nicht schadete.
    Er ging vor dem Minister durch die Doppeltür, wobei er die Blicke der jüngeren
Frau heiß in seinem Rücken spürte. Er hatte ihr Ka nur ganz leicht berührt, um
sich ihre Loyalität zu sichern - die Leiden schaft,
die sie nun für ihn empfand, hatte er weder wecken wollen, noch war sie ihm willkommen. Um die Wahrheit zu
gestehen, fand er die bloße Vorstellung von Leidenschaft ein wenig eklig - das
war ihm auch schon Jahrzehnte, bevor
die Priester ihn eingegraben hatten, so
gegangen. Die ältere Empfangsdame reagierte auf Macht - damit konnte er weit mehr anfangen.
    Seine Pläne für den Innenminister hatten einer gründlichen Re vidierung
bedurft.
    Als die beiden Männer allein im Büro waren, die Türen hinter ihnen fest verschlossen, streckte er die Hand aus, woraufhin sich Zottie
mit einer für einen Mann seiner Statur erstaunlichen Anmut auf ein Knie niederließ und mit den Lippen die Fingerknöchel seines
    Besuchers
streifte. Als der Minister sich dann erhob, strahlte er eine fast beglückende
Ruhe aus.
    Der Schreiber
- Pressesprecher - hatte ihm den Schlüssel zu Zottie gegeben, und
fünfzehnhundert Jahre Erfahrung im Umgang mit Bürokratie
hatten ihn in die Lage versetzt, diesen Schlüssel auch gut zu verwenden.
Bei seinem ersten Treffen mit dem Minister hielt er einen Verwirrung stiftenden Zauber in der Handfläche verborgen. Diesen
Zauber hatte er bei der traditionellen Begrüßungsberührung weitergegeben,
aktiviert und mit seiner Hilfe Zugang zum Ka des Ministers erlangt. Früher hätte einem Mann mit soviel Macht ein starker
Schutz zur Verfügung gestanden, wobei sich in seiner Nähe sicher ein Zauberer aufgehalten hätte, um genau
solche Manipula tionen zu verhindern. Manchmal fiel es ihm immer noch
schwer zu glauben, daß die Dinge so einfach geworden waren.
    Von George
Zottie war nicht mehr viel übrig.
    Über Zottie hatte er alle anderen, die er zum Aufbau seiner Macht basis brauchte,
der Reihe nach heranziehen wollen - aber da er Zot tie besaß, war das noch nicht einmal notwendig: Sie würden einfach zu
ihm kommen.
    „Ist es geschehen?"
    „Wie Ihr befahlt." Der Minister nahm eine handgeschriebene Liste von seinem Schreibtisch
und überreichte sie mit einer leichten Ver beugung.
„Das sind diejenigen, die anwesend sein werden. Trotz der Kürze der Zeit haben die meisten Eingeladenen
zugesagt. Soll ich die anderen erneut
einladen?"
    „Nein, ich kann sie später erreichen." Er überflog die Liste. Nur
ein paar der Titel waren ihm geläufig - das ging so nicht weiter.
    „Ich brauche einen Mann, einen älteren Mann, der sein ganzes Leben in
Regierungskreisen zugebracht hat, aber kein Politiker ist. Einer, der nicht nur
die Regeln und Vorschriften kennt, sondern der weiß ..." Sein erstes Ka in dieser neuen Welt hatte ihn eine Redewendung
gelehrt, und er lächelte, als er sie nun anwendete: „... wo der Hund begraben
liegt."
    „Dann brauchen Sie Brian Morton. Es gibt in der Gegend von Queens Park
nichts und niemanden, den er nicht kennt."
    „Bringen Sie mich zu ihm."
      „... sich heute nachmittag in Queens Park ein
trauriger Zwischen fall ereignet, als man den
leitenden Beamten Brian Morton tot an seinem
Schreibtisch vorfand, wo

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