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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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der Bar und steuerte auf sie zu. Die meisten Gäste schienen sich bereits verabschiedet zu haben oder waren kurz davor zu gehen, daher drängten sich an der Bar fast nur Leute, die er kannte.
    »Hi Mange, willst du eine Halbe?«
    Er wehrte dererlei Angebote mehrfach kopfschüttelnd ab, während er sich durch verschiedene Gespräche bis zu Rilke vorkämpfte.
    »Ist euch das klar? Wenn alles glatt läuft, können wir bald alles Erdenkliche hinbiegen. Googlebomber, Whistleblowers und so weiter. Egal, wie viele Kanäle sie benutzen, wir werden genug Muskeln haben, um sie niederzuringen.«
    HP fuhr herum. Beens natürlich, wer sonst? Umringt von seinen Lehrjungen aus der Waschstube, aber HP sah auch ein paar Gesichter, die er nicht kannte.
    Verdammter Idiot. Was trieb der Kerl?
    Ohne genau zu wissen, warum, drängte er sich in den Kreis und packte Beens am Oberarm.
    »Was zum Henker machst du, Beens? Wir reden mit Außenstehenden nicht über das Business der Firma, das weißt du haargenau«, zischte er dem Kollegen ins Ohr.
    »Was?!« Beens machte einen Schritt zurück und blies HP einen von Carlsberg gesponserten Dunst ins Gesicht. »Halt deine Klappe, und überhaupt, was weißt du schon vom Business der Firma? Hast ja vorgestern erst angefangen. Lies die Gebrauchsanweisung, bevor du das Maul aufreißt, Newbie!«
    Grinsend drehte er sich wieder zu seinen Fans um und erntete einige zögerliche Lacher, die ihn in HPs Richtung fortfahren ließen: »Du bildest dir doch bloß was ein, weil du Rilke ficken darfst, aber hier kommt ein Newsflash.«
    Er schob sein hochrotes Gesicht näher an das von HP.
    »Unsere kleine Rilke ist ein Erfolgsjunkie. Solange du Philips Liebling bist, lässt sie dich ran, aber sobald es bei dir weniger gut läuft, rennt sie sofort zum Nächsten.«
    Er schloss den Satz, indem er HP mit seinem Wurstfinger gegen die Brust stupste.
    »Frag doch Stoffe, wenn du mir nicht glaubst …«
    Beens drehte sich um und grinste wieder dümmlich seinem Fanclub zu, aber diesmal wagten nur ein paar der Mutigsten ein Lächeln.
    »Sie will nach ganz oben«, lallte er weiter. »Ihr feuchter Traum ist es, Philip zu kriegen und Annas Platz am Ruder zu übernehmen, schnallst du das niaaah …!«
    Das letzte Wort wurde zu einem Stöhnen, während die Farbskala in Beens’ Gesicht von bierrosa zu schlaganfallrot wechselte. Seine Augen traten wie Golfbälle aus den Höhlen, und er röchelte etwas Unverständliches, während seine Hände panisch an dem steinharten Griff zerrten, mit dem HP seine Hoden gepackt hatte.
    »Jetzt hör mir mal gut zu, du Fettsack«, fauchte HP ihm ins Ohr. »Wenn ich noch einmal mitkriege, wie du Sachen über die Firma ausplauderst oder über die herziehst, die dort arbeiten, kannst du deine Eier bald zum Frühstück braten, kapiert?!«
    HP drückte noch fester zu, um seine Aussage zu unterstreichen, spürte, wie Beens schwankte, und fürchtete einen Augenblick lang, dass der Mann ohnmächtig würde.
    Rasch lockerte er seinen Griff.
    »Gut! Jetzt ab nach Hause, nimm eine Alvedon und kühl deine Kronjuwelen mit ein bisschen Eis, dann geht’s morgen viel besser, wirst schon sehen«, sagte er, so freundlich er konnte.
    Beens schnappte ein paarmal nach Luft, und seine Gesichtsfarbe nahm wieder einen halbwegs normalen Ton an. Er schniefte und nickte ruckartig, dann stolperte er davon in Richtung Ausgang.
    HP bereute es bereits. Was zum Henker hatte ihn da geritten? Natürlich war Beens ein absoluter Volltrottel, aber seit wann war er selbst ein Corporate Crony?
    Plötzlich spürte HP, dass ihn jemand am Arm packte. Er fuhr blitzschnell herum.
    »Ruhig, Tiger!«, grinste Elroy und hielt die Hände abwehrend hoch. »Es gibt da zwei, die gern hätten, dass du ihnen drüben an der Bar Gesellschaft leistest.«
    »Wer denn?«
    »Schau selber, Champ!«
    Elroy nickte in Richtung Bar.
    Als HP den Blick zum wenige Meter entfernten Tresen schweifen ließ, sah er, dass Rilke und Sophie ihm zunickten. Beide Frauen lächelten.
    *
    Das Taxi ließ sie auf der gegenüberliegenden Straßenseite aussteigen, und in dem Moment, als sie die Fahrbahn überqueren wollte, rasten drei Polizeiwagen mit Blaulicht und Sirene vorbei. Sie machte rasch einen Schritt zurück auf den Bürgersteig und wartete, bis sie vorüber waren, bevor sie wieder dem Schneematsch trotzte.
    Im Erdgeschoss des Gebäudes befand sich ein Restaurant, und angesichts der eleganten Leute davor und im Innern, vermutete sie dort irgendein privates Fest. Sie

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