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erforderlich sein. Es wird weitaus amüsanter sein, Euch einfach nur zu töten.«
In den grünen Augen funkelte eine wahnsinnige Belustigung, als der Kobold mit einem heftigen Ruck an der Kette zog. Shay, die immer noch von Vipers Körper geschützt wurde klammerte sich an seinen Rücken. In der Luft lag plötzlich ein vertrauter Geruch.
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Einer, den sie viel zu gut kannte.
»Evor«, keuchte sie, während der Troll bereits in den Raum stolperte und auf die Knie fiel.
Viper erstarrte. »Verdammt.«
Shay teilte stumm seine Ansicht. Obgleich sie vermutet hatte, dass der Troll sich irgendwo in den Höhlen befand, sorgte sein Anblick trotzdem noch dafür, dass sich ihr Herz angstvoll zusammenzog.
Er sah furchtbar aus.
Das dünne, schüttere Haar klebte ihm am Schädel, sein Gesicht war bleich und schmutzbedeckt, und sein Tausend-Dollar-Anzug wirkte, als stamme er von der örtlichen Mülldeponie. Das war alles andere als der aalglatte, elegante Evor, den sie kannte und hasste.
»Meinst du, dieser erbärmliche Troll könne mir schaden?«, fragte der Anasso ebenso ungläubig wie arrogant.
Der Kobold zog den Troll zu sich wie einen angeleinten Hund und strich Evor mit der Hand über den Kopf.
»Das ist ein sehr spezieller Troll. Wisst Ihr, er bringt einen Fluch mit. Einen Fluch, der Eure kostbare Shalott töten wird.«
Es folgte ein erschrockenes Schweigen, als dem älteren Vampir schließlich das wahre Ausmaß der Gefahr bewusst wurde, in der er schwebte. Er benötigte Shays Blut, um zu überleben, aber kein Vampir konnte das Blut eines Leichnams trinken. Shay musste am Leben bleiben, wenn sie ihm eine Heilung ermöglichen sollte.
Shay, die erwartete, dass der wütende Vampir sich auf den grinsenden Kobold stürzen würde, schrie auf, als er sich stattdessen umdrehte und direkt auf sie zukam.
Er hoffte eindeutig, genug Blut zu trinken, bevor Evor getötet werden konnte.
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Das war keine schlechte Idee, abgesehen von der Tatsache, dass er den Vampir unterschätzte, der vor Shay kniete.
Mit einer fließenden Bewegung stand Viper auf und schwang sein Schwert, ohne zu zögern, in die Richtung des anderen Vampirs.
Der Anasso war gezwungen, einen Satz nach hinten zu machen, um nicht enthauptet zu werden.
»Shay ... hole den Troll!«, rief Viper, während er sich vorwärts bewegte. Sein Schwert war nur verschwommen zu erkennen und blitzte silbrig auf, als er grimmig seinen Vorteil ausnutzte.
Shay geriet ins Wanken, da der ältere Vampir die Hände hob und sich darauf vorbereitete, Viper die überwältigenden Schmerzen zuzufügen. Sie wusste aus eigener Erfahrung, dass solche Schmerzen unmöglich zu bekämpfen waren. Viper würde dem unbarmherzigen Vampir vollkommen ausgeliefert sein.
Als ob er ihr Zögern spürte, schwang Viper erneut sein Schwert, und der Dämon war gezwungen, dem Schlag aus-bleichen.
»Shay, geh, sonst werden wir beide getötet«, presste Viper hervor, während er den Blick keinen Moment von der hageren Gestalt, die vor ihm stand, abwandte.
Das war deutlich genug.
Und wahrscheinlich nicht ganz falsch.
Wenn sie hier verweilte, würde ihre Anwesenheit eher eine Ablenkung als einen Vorteil für Viper bedeuten.
Sie schüttelte den Kopf und drehte sich um, nur um zu erkennen, dass der Kobold keine Zeit verloren hatte. Er hatte Evor bereits zu Boden gezwungen und zielte mit einer Klinge auf sein Herz.
Verdammt.
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Instinktiv sprang sie auf ihn zu, aber ihr Verstand warnte sie, dass sie ihn niemals rechtzeitig erreichen konnte.
Evor würde sterben.
Und sie würde mit ihm sterben.
Viper spürte es, als Shay ihn verließ, auch wenn er keinen einzigen Blick in ihre Richtung warf.
Er wagte es nicht.
Der Anasso mochte geschwächt sein, doch seine Macht war noch immer größer als Vipers eigene. Viper konnte nur hoffen, lange genug dafür zu sorgen, dass der ältere Vampir sich verteidigen musste, um schließlich einen Glückstreffer zu landen.
Das war nicht der beste Schlachtplan, den es gab, aber der einzige, über den er im Augenblick verfügte.
Er hielt das Schwert die ganze Zeit in Bewegung und schob sich langsam und vorsichtig weiter vorwärts. Der Anasso fauchte ihn frustriert an und versuchte verzweifelt sich an ihm vorbeizudrängen. Erneut hob er die Hand, um ihn anzugreifen. Daraufhin änderte Viper seinen Schlag ab, um das dünne Handgelenk des Anasso zu durchtrennen.
Ein Schmerzensschrei durchschnitt die Luft, als die Hand zu Boden fiel. Der Anasso presste den blutigen
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