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zusammen. Er war der Clanchef. Ein Anführer, der Macht über Hunderte, ja sogar Tausende von Vampiren und niederen Dämonen besaß. Doch selbst er würde sich hüten, den Versuch zu unternehmen, mit einer Frau zu streiten.
»Und wie ist sie zufriedenzustellen?«
»Sie möchte, dass Shay einen Tag mit ihr verbringt.«
»Einen Tag?«
Dante hob hilflos die Hände. »Sie hat sehr deutlich gemacht, dass der Besuch während des Tages stattfinden sollte.«
»Damit ich nicht eingreifen kann?«
»Zum Teil aus diesem Grunde.« Ein verschmitztes Lächeln bildete sich auf den Lippen des jüngeren Vampirs. »Aber in 118
Wahrheit glaube ich, dass Abby sich nach der Gesellschaft einer anderen Frau sehnt. Obschon sie eine Göttin ist, ist sie doch noch menschlich genug, um sich nach langen Stunden des Einkaufens, dann und wann nach einem Kaffeekränzchen zu sehnen.«
Viper erschauderte entsetzt. »Beim Blut der Heiligen, warum nur?«
»Das, alter Freund, liegt jenseits vampirischer Logik.«
Viper zuckte ungeduldig mit den Schultern. Er wollte Shay nicht mit irgendwem teilen. Mit niemandem. Unglücklicherweise konnte er die Schatten nicht vergessen, die in ihren Augen verborgen lagen, und ihre wilde Entschlossenheit, ihren Gargylen zu retten.
Sie war einsam.
Zutiefst, herzzerreißend einsam.
»Ich werde Abbys Einladung an Shay weitergeben. Ob sie zusagt oder nicht, liegt an ihr.«
Dante griff rasch seine beiläufigen Worte auf. »Also ist sie nicht deine Sklavin?«
»Sie ist mein ... Gast.«
»Du wusstest, dass sie auf der Auktion sein würde, als du diese besuchtest.«
Vipers Geduld war abrupt am Ende. Wenn er die Nacht schon mit Zankereien verbrachte, so wollte er sich wenigstens mit Shay zanken.
Das war die Art von Streiterei, die ein Vampir genießen konnte.
»Ich denke, es ist an der Zeit, dass du zu deiner reizenden Gefährtin zurückkehrst.«
Etwas, was einem süffisanten Lächeln sehr nahe kam, zuckte um Dantes Mundwinkel. »Sie erregte deine Aufmerksamkeit, und du machtest sie ausfindig. Nun gut.«
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»Du solltest dein Glück nicht auf die Probe stellen, mein Freund.«
Dante hielt seine Hände in die Höhe, während er auflach-te. »Ich gehe ja schon.«
»Gut.«
Das Lächeln verschwand, als Dante ihn fest an den Schultern packte.
»Viper, du bist mehr als mein Clanchef, du bist mein Freund. Ich möchte dein Versprechen, dass du mich benach-richtigst, wenn du dich in Not befindest.«
»Um den Phönix zu verärgern, weil ich dich in Gefahr bringe?« Viper hob die Augenbrauen. »Ich bin nicht töricht.«
»Niemandem ist die Schuld dir gegenüber deutlicher bewusst als Abby. Sie wird ihre eigenen Kräfte einsetzen, wenn sie dich damit in Sicherheit bringen kann.«
»Und das sind beträchtliche Kräfte.«
Dante verstärkte seinen Griff. »Du wirst dich bei mir melden?«
Viper zögerte kurz, bevor er widerstrebend nickte. Dante war beinahe ebenso störrisch wie er selbst. Er würde nicht gehen, bevor er nicht sein Versprechen erhalten hatte.
»Ja.«
Dante trat einen Schritt zurück und verbeugte sich über-raschenderweise vor Viper. »Ihr habt es gelobt, Meister.« Er richtete sich mit einem schalkhaften Zwinkern in den Au-genwinkeln wieder auf. »Gib deiner Dämonin einen Kuss von Abby und mir.«
Eine Wärme loderte in Vipers Herz auf. »O nein, mein Freund. Ich versichere dir, wenn ich Shay küsse, so hat das nichts mit dir zu tun.«
Mit einem Lachen drehte sich Dante um, und mit einem 120
großen Satz war er durch das Fenster verschwunden. Als Viper nun allein war, schenkte er sich ein großes Glas Brandy ein und durchmaß den Raum mit seinen Schritten.
Sein Freund hatte die Wahrheit gesprochen.
Shay wurde von einem Feind verfolgt, der unter Umständen sogar seine eigene Existenz in Gefahr bringen mochte.
Die Weisheit, die er im Laufe von Jahrhunderten erworben hatte, hätte dafür sorgen sollen, dass er sie und ihr verdam-mungswürdiges Amulett in den nächsten Fluss warf.
Was bloß konnte es wert sein, den Tod dafür zu riskieren?
Und schlimmer noch, den Tod seiner Clan-Angehörigen?
Er nippte an dem angewärmten Brandy. Es war ihm bewusst, dass die Antwort auf seine Fragen möglicherweise erschreckender sein mochte als jeder Dämon, der auf der Lauer lag.
Beinahe zwei Stunden später erklomm Viper langsam die Treppenstufen, die zum Obergeschoss hinaufführten.
Es waren zwei Stunden der Hölle gewesen, in denen er versucht hatte, seine Gedanken von der wunderschönen Frau
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