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zuckte innerlich zusammen, als sie sich ins Gedächtnis rief, wie viele Gräben und Bäume sie erwischt hatte. »Es ist doch nur ein Auto.«
»Nur ein Auto?« Er blinzelte, als hätte sie eine fremde Sprache gesprochen. »Würdest du auch sagen, ein Picasso sei nur ein Gemälde? Der Wagen ... war ein Meisterwerk.«
»Du warst doch derjenige, der mir befohlen hat, ein Auto zu nehmen und zu verschwinden.«
»Mir war nicht bewusst, dass ich ausdrücklich hätte verlangen müssen, dass du es heil zurückbringst.«
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Es reichte. Shay schob das Kinn vor und stemmte die Hände in die Hüften. Viper war wohl der unsensibelste, un-dankbarste, unhöflichste Vampir, den es auf der Welt je gegeben hatte.
»Was willst du von mir? Eine Entschuldigung?«
Einen Augenblick lang funkelte er sie zornig an. Dann schien ganz plötzlich seine schlechte Laune von ihm abzu-fallen, und das vertraute gefährliche, sündige Lächeln kräuselte langsam seine Lippen.
»Hmm ... was ich von dir will?« Er bewegte sich mit sinnlicher Anmut auf Shay zu. »Eine faszinierende Frage.«
Ihr Herz machte einen erschrockenen Satz. Das war für sie Warnung genug, um diesen Vampir entschieden auf Distanz zu halten.
»Wage es bloß nicht, noch einen Schritt näher zu kommen.«
Sein leises Lachen jagte ihr einen Schauder über den Rü-
cken. »Nun, Schatz, du solltest wissen, dass du mich besser nicht herausforderst.«
»Lass es.«
Natürlich ging er noch einen weiteren Schritt auf sie zu.
Schließlich war er ein Vampir.
Shay ließ ihren Instinkt die Führung übernehmen. Als er die Hand ausstreckte, um ihr Gesicht zu berühren, packte sie seinen Arm. Mit einer schnellen Bewegung hechtete sie zu Boden und nutzte seine Überraschung, um ihn mit sich nach unten zu ziehen. Sie stieß sich hart vom Boden ab, drehte Viper auf den Rücken und setzte sich auf seine Brust.
All das war mit einer dermaßen eleganten Leichtigkeit geschehen, dass Shay wusste, Viper hatte nichts getan, um sich zu wehren. Diese Vermutung wurde bestätigt, als sie ihm in die glutvollen Augen blickte.»Und was gedenkst du nun mit 199
mir zu tun?«, fragte er
leise und bewegte seine Hände anzüglich zu ihren Hüften.
Glücklicherweise bestand Shays Jeanshose aus einem recht dichten Stoff. Sie war sich nicht sicher, was passieren würde, wenn er noch einmal ihre nackte Haut berührte.
Nichts, was sie wollen sollte.
»Führe mich nicht in Versuchung.«
»Aber das ist genau das, was ich will.« Er rieb seine Brust an der empfindlichen Stelle zwischen ihren Beinen und sorgte so dafür, dass ein kleiner Lustschock sie durchlief. »Fühlst du dich versucht?«
Sie biss die Zähne zusammen. »Dir einen Pflock durchs Herz zu treiben, ja.«
»Bevor oder nachdem du vor Lust geschrien hast?«
»Wir haben keine Zeit für diesen Unsinn«, murmelte sie.
Ganz plötzlich schrie sie auf, als er mit einer flüssigen Bewegung auf die Beine kam. Sie war gezwungen, ihre Beine um seine Taille zu schlingen, um nicht auf den Rücken zu fallen.
Er schlang die Arme um sie und beugte den Kopf nach unten, um ihr einen wilden, hungrigen Kuss zu stehlen.
Einen Kuss, der ein Schwindelgefühl in Shay auslöste.
Doch dann zog sich Viper aufseufzend zurück.
»Unglücklicherweise hast du recht.« Er stellte sie sanft wieder auf die Füße. »Wir müssen Pläne schmieden.«
Shay schwankte, aber stürzte nicht zu Boden.
Das war zumindest etwas.
» Wir?«, fragte sie.
»Ob es dir gefallt oder nicht, du gehörst noch immer mir.«
Sie versteifte sich, bevor der gesunde Menschenverstand sie warnte, dass er seine provozierenden Worte absichtlich so gewählt hatte. Er wollte sie ablenken.
Die Frage war nur, warum.
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»Du kannst nicht ernsthaft wollen, dass ich in deiner Nähe bleibe«, meinte sie. »Du wurdest fast getötet. Warum solltest du mich in deiner Nähe haben wollen, wenn das zwingend dazu fuhrt, dass dein Leben in Gefahr gerät?«
Er zuckte mit den Achseln. »Es bedeutet eine Abwechs-lung von der Eintönigkeit. Schon seit sehr langer Zeit hat niemand mehr versucht, mich zu töten.«
Das klang auffällig nach Levets lahmer Ausrede. Shay kniff die Augen zusammen.
»Ich glaube dir nicht. Warum zerstörst du nicht das Amulett und befreist dich von mir?«
Sein Gesicht versteinerte. »Weil du mir gehörst und ich mich um das kümmere, was mir gehört.«
Sie gehörte ihm? »Das ist nicht gerade beruhigend.«
Er strich mit den Fingern über ihre Wange. »Das sollte es aber
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