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Ich habe dir schon immer gehört (German Edition)

Ich habe dir schon immer gehört (German Edition)

Titel: Ich habe dir schon immer gehört (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.M. Ziemann
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sie war die Welt ein Spiel - nichts Ernstes - nur aufr egend und spaßig, wie sie immer wieder betonte. Wie konnte er auch nur ei ne Sekunde davon ausgehen , dass sie für ihn mehr als bloße Lust empfand, fragte er sich.
       »Das wäre sehr nett«, antwortete er deshalb genauso unverbindlich. Er würde sich sicher nicht zum Narren machen, dazu war er einfach zu stolz. Mick richtete sich auf , um seine Sachen aufzuheben , doch sie hielt ihn am Arm zurück.
       » Willst du den Rest der Nacht nicht hier verbringen? « , fragte sie.
       » Ich glaube nicht, dass das gut wäre. Immerhin brauchst du Ruhe und ich würde dich bestimmt vom Schlafen abhalten. Deine Knochen müssen dir doch wehtun. «
       » Ich denke, ich habe mich fürs E rste genug ausgeruht und Schmerzen habe ich keine «, erwiderte sie und küsste ihn auf den Rücken. » Ich glaube, ich brauche genau das Gegenteil von Ruhe. Wie wäre es, wenn du mich noch einmal küsst , damit ich dir beweisen kann, wie ausgeruht ich bin? «
       Mick drehte sich zu ihr um. All seine Bedenken waren in diesem Moment verschwunden. Er brauchte sie nur anzusehen und sein Gehirn setz t e aus. Ja, verdammt, was war schon dabei? Er wollte sie und sie wollte ihn. Vielleicht war das ja das Einzige , was zählte. Heute Nacht würde er sich damit abfinden. Er senkte seinen Mund auf den ihren und ergriff von dem Besitz, was ihm , wie er wusste , niemals gehören würde.
                               
       Der Himmel war in ein dämmeriges Licht getaucht, das den nahenden Morgen ankündigte. Lisa lag neben ihm und schlief. Sie hatte sich an ihn geschmiegt . Ihr blondes Haar ergoss sich auf seinem Oberkörper und hüllte ihn sanft ein. Die ganze Nacht hindurch hatten sie sich wieder und wieder geliebt. Irgendwann waren sie dann erschöpft eingeschlafen. Doch die Gedanken , die Mick im Kopf herumgingen , ließen ihn nicht lange ruhen . Er wünschte sich so sehr , sie halten zu können und wusste doch, dass das ein Wunsch bleiben würde.
       Dieser Gedanke war schmerzhaft. Ihrer beider Leben unterschied sich wie Tag und Nacht voneinander. Sie würde weder in sein Leben passen , noch er in ihres. Er war einfach nicht der Typ in der Gegend herumzuziehen und sie war nicht sesshaft . Vorsichtig löste er sich von ihr , um zu duschen und Kaffee zu kochen. Er musste sie jetzt einfach alleine lassen , bevor er sich dazu hinreißen ließe , ihr seine Liebe zu gestehen. E r brauchte ganz einfach ein paar Minuten um sich w ieder in den Griff zu bekommen. Es nutze nichts , sich weiter Gedanken über etwas zu machen, was sowieso nicht zu ändern war. Vielleicht sollte er einfach dazu übergehen die Zeit zu genießen, die er mit ihr hatte, mutmaßte er, als er aus dem Zimmer ging.
                               
       Lisa wurde v om Kaffeeduft geweckt. Wohlig re kelte sie sich in den Kissen und schlug die Augen auf. Lächelnd dachte sie an die l etzte Nacht zurück. Ein erregender Schau d er lief ihr über den Rücken. Als sie sich gerade erheben wollte , ging die Tür auf und Mick kam mit einem T ablett ins Zimmer.
       »Ich habe Frühstück gemacht«, teilte er ihr mit.
       » Das ist aber nett von dir. Ich wollte gerade dem Kaffeeduft folgen und in die Küche kommen. «
       Mick reichte ihr eine Tasse und setzte sich auf den Sessel . Die Szene hatte etwas so Normales an sich, dachte er. Mann und Frau verbringen eine be rauschende Liebesnacht zusammen und er serviert ihr das Frühstück am Bett. Ein Drehbuchautor würde jetzt wahrscheinlich mit der Vorbereitung auf das Happy E nd beginnen, dachte er bitter.
       Mein Gott was sieht er süß aus, schoss es Lisa durch den Kopf , während sie ihn über den Rand ihrer Kaf feetasse hinweg betrachtete. Ob er wohl über die letzte Nacht nachdachte, fragte sie sich. F alls er es tat, hatte er ihrer Meinung nach kaum einen Grund sich zu beklagen. Die Nacht war doch geradezu atem beraubend gewesen, fand sie. Welchen Grund gab es also so grüblerisch auszusehen? Schließlich ging es hier nicht um Leben und Tod. Zwei erwachsene Menschen hatten sich entschieden , miteinander körperlichen Kontakt zu haben. Und nun war die Nacht vorbei und es würde sicher noch ein paar solcher Nächte geben, bevor jeder wieder sein normales Leben aufnehmen würde. Es gab ihrer Meinung nach also nichts, was man bedauern musste . Doch der Blick, mit dem Mick sie betrachtete, sprach eine andere Sprache. Er hatte

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