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Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Titel: Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
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bedeckte sich damit, sah weg und versuchte nicht an die Begierde in seinem Blick zu denken.
    »Nein, nein, nein«, sagte er. »Mach dir da mal keine Sorgen.« Er nahm ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. »So bin ich nicht, Livia. Versteh mich nicht falsch, ich finde dich attraktiv, aber das darf meine Entscheidungen nicht beeinflussen. Vor allem dann nicht, wenn ich dich in Sicherheit bringen will.«
    »Indem du mir einen Schraubenzieher in die Rippen stößt?«
    »Das ist nur zu deinem Besten, Livia. Du warst widerspenstig, das hat mir die Arbeit sehr erschwert. Aber ich versichere dir, das wird dir nicht helfen. Nur ich kann dir helfen. Bitte setz dich auf den Boden.« Er berührte warnend seinen Werkzeuggürtel.
    Sie kauerte sich zusammen. Widerspenstig? Wann? Und wie zum Teufel hatte das seinen Job beeinflusst? Er war nur ein verdammter Hausmeister.
    »Ganz auf den Boden bitte.«
    Als sie mit dem Hintern auf dem Boden gelandet war, stieß er mit dem Fuß gegen ihre Beine, hielt ihre Fußknöchel fest und begann auch sie zu fesseln.

43
    »Ich wusste, dass meine Botschaft an deinen Vater dich hierherbringen würde.« Seine Stimme klang freundlich, als er das Klebeband um ihre Knöchel wand. »Väter und Töchter haben eine enge Bindung. Meiner hat meine drei Schwestern auch geliebt. Auf falsche Weise, aber sie hatten eine enge Beziehung.« Er stand auf und sah jetzt wie eine strenge Gouvernante auf sie herab. »Lauf nicht weg.«
    Er pfiff monoton vor sich hin, während er mit irgendetwas in der Praxis des Kieferorthopäden hantierte. Ray war schon immer ein komischer Kauz gewesen. Liv hatte ihn verteidigt und gesagt, der arme Kerl täte alles, um sich beliebt zu machen. War sie völlig blind gewesen? Der war doch total verrückt.
    Liv presste die Hände zwischen die Knie, um ihre zitternden Finger und die aufsteigende Übelkeit zu verbergen. Sie blickte auf und sah wieder den Gang entlang. Gerader Flur, vorn und hinten verschlossene Türen und acht ebenfalls verschlossene Glastüren entlang der Wand. Die Bürotüren waren aus herkömmlichem Glas. Sie hätte sie einschlagen können. Aber wozu? Nur die beiden vorderen Büros hatten Fenster zur Straße. Vielleicht waren die nicht einbruchsicher wie das Glas der Eingangstür, doch auch sie waren letztes Jahr ausgewechselt worden, nachdem sie von Rowdys eingeschlagen worden waren, und hatten einem weiteren Überfall standgehalten. Außerdem war sie an Händen und Füßen gefesselt. Sie würde es nicht über den Flur schaffen, Ray war nur ein paar Schritte von ihr entfernt.
    »Ich komme gleich, Livia«, rief er.
    Seine Fröhlichkeit trieb ihr den Schweiß auf die Stirn. Als sie das schwere Werkzeug sah, das an seinem Gürtel hing, als er wieder durch die Tür kam, wünschte sie sich, er hätte ihr zuvor schon den Schraubenzieher ins Herz gestochen. Er trug eine Pistole. Aber keine wie Rachel sie im Halfter trug. Er hatte eine dicke, klobige, orangefarbene Nagelpistole dabei. Liv hatte ihn damit schon im Büro herumhantieren und lange Stahlnägel in Balken rammen sehen. Sie konnte ihren Blick nicht davon abwenden, als sie so von seinem Gürtel baumelte, während er einen Stuhl in die Mitte des Raumes stellte.
    »Bitte steh auf.« Er wartete, bis sie auf den Beinen war, und griff nach ihrem Ellenbogen, als sie umzukippen drohte. »Tut mir leid, du musst bis zum Stuhl hüpfen.« Er steuerte sie freundlich, als sie wie ein Känguru voranhüpfte. »Bitte setz dich.«
    Sie hätte ihm am liebsten gesagt, mit dem beschissenen Bitte aufzuhören, doch dann sah sie, dass er ein Klappmesser in der Hand hielt. Sie hob ihre gefesselten Hände wie ein Schutzschild vor sich. »Herrgott, Ray. Nicht. Sag doch einfach, was du willst.«
    »Livia, ich möchte, dass du dich setzt und schweigst.«
    Also setzte sie sich, hielt die Luft an und überlegte, wie bekloppt er wohl wirklich war.
    Er zog Kabelbinder aus der Hosentasche, wie sie auch die Polizei benutzte, wenn sie nichts anderes zur Hand hatte, brachte sie weit oben an ihrer linken Wade an und fesselte sie ans Stuhlbein. Dann durchtrennte er weiter unten das silberfarbene Klebeband an ihren Fußknöcheln und fesselte ihr rechtes Bein an das rechte Stuhlbein. Er wickelte neues Klebeband um ihren Oberarm und Oberkörper, sodass sie an die Stuhllehne gefesselt war.
    »Das sieht total umständlich aus«, sagte er. »Aber du glaubst gar nicht, was die Leute alles machen, wenn ich versuche sie zu sichern. So finde ich es am besten.« Er

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