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Ich schau dir zu: Roman (German Edition)

Ich schau dir zu: Roman (German Edition)

Titel: Ich schau dir zu: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paule Angélique
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ausgelöst. Ich probierte es weiter bei anderen Gattungen, ausgerüstet mit Klebe-, Klapp- und Saugfallen. Jedes Mal wurde die Mine des Stifts eingefangen, die immer schleimiger wurde. Ich schwitzte. Die Haare klebten mir an der Stirn. Meine Hände waren zögerlicher geworden. Mein Schoß kribbelte, die Lust überkam mich, ohne dass ich dagegen ankämpfen konnte. Ich zog Rock und Bluse aus. Ich glaube, mein Gehirn funktionierte nur noch in Zeitlupe. Ich war nicht mehr die Gattin des Verlegers, der an einem Sonntag im Frühling gekommen war, um Anne Solés Mitarbeit zu besiegeln. Ich war niemand, es sei denn ein Organismus im Einklang mit einer beweglichen und rätselhaften Flora.
    Ich hörte die Hausherrin nicht kommen. Wie lange war ich schon hier? Eine Stunde? Vielleicht zwei? Ich konnte mich nicht mehr erinnern, dass ich auf dem Liegestuhl Platz genommen hatte, von dem aus man die räuberische Population beobachten konnte. Ich kam mir vor wie eine von Blaubarts Frauen, die man auf frischer Tat in der verbotenen Kammer ertappt hatte.
    »Es ist nicht so, wie Sie denken …«
    »Sie müssen sich nicht entschuldigen«, fiel sie mir ins Wort, »ich kenne diese Übermacht. Meine Freundinnen sprechen nicht, aber es ist, als würden sie es tun.«
    Sie deutete auf Pflanzen mit Trichtern, die mit Flimmerhärchen besetzt waren.
    Die Sanftheit ihrer Stimme beruhigte mich. Ihr Blick glitt an mir hinunter – ein wenig so, als würde sie prüfen, wie ihre neueste Anschaffung in die vorherrschende Umgebung passte. Das verwirrte mich. Ich war fast nackt und schwitzte wie nach einem Langstreckenlauf. Bestimmt spürte sie meine Verlegenheit. Sie schlug den Mantel auf. Darunter war auch sie nackt, sie schimmerte in der Hitze. Wir waren einander ebenbürtig. Ohne Kleider fand ich sie noch schöner. Nun ließ ich meinen Blick an ihr hinabgleiten, betrachtete ihre Schultern, ihren flachen Bauch, ihre Schenkel, ihre Knöchel. Ein vollkommener Körper, fast erschreckend perfekt. Ein weinroter Fleck wie eine kleine Insel, direkt unter ihrer linken Brust, machte ihn noch attraktiver. Im türkischen Dampfbad hatte ich schon viele Frauen gesehen, prachtvolle, sinnliche Körper, aber ich hatte kein Verlangen nach ihnen gehabt; ein Bad lud zur Erholung ein. Hier dagegen vibrierte der Raum, er war zur Gänze elektrisierend, aufgeladen mit gezügelter Wollust. Wir erkannten uns gegenseitig, wie man im feindlichen Ausland sein Ebenbild erkennt.
    Sie ging um den Liegestuhl herum. Ich spürte ihren Atem an meinem Haar. Ihre Finger strichen über meinen Hals. Langsam. Ich wollte, dass sie weitermachte. Wollte, dass sie meinen Busen berührte. Dass ich sie nicht sehen konnte, erregte mich noch mehr. Ich wollte, dass sie endlich meine Brustwarzenhöfe streichelte, an den Nippeln verweilte, mir Gänsehaut machte. Ich neigte den Kopf nach hinten, um ihr meine Lippen darzubieten, um ihren Mund zu kosten, auf dass wir uns vereinigten. Sie ließ mich ihren Atem riechen, hauchte, als würde sie Worte ohne Stimme sprechen. Ihre Zunge wand sich in einem geübten Kuss um meine, drang ein und zog sich zurück, wie es manche Männer mit ihrem Glied machen können. Ich nahm ihre Hand und zog sie zu mir. Ich beugte mich über sie. Ich wollte alles von ihr, ihren Geruch, ihren Saft. Durch ihr helles Vlies hindurch sah ich die leichte Schwellung, die rosa Lippen. Eine Orchidee einer besonderen Gattung. Sie war nicht mehr die ein wenig hochmütige, ein wenig zerstreute Frau von vorher. Wie eine geduldige Entomologin erkannte sie ganz klar meine Absichten und seufzte. Auch ich wollte sie warten lassen.
    »Machen Sie es mir!«, flüsterte sie.
    Ich drückte viele kleine Küsse auf ihren Bauch, auf dem der Schweiß perlte, gleichzeitig streckte ich meine Hände nach ihren Brüsten aus. Ich zog an den Warzen. Ich wollte deren Größe ertasten, vergleichbar in etwa einer Klitoris. Jetzt beugte sie sich herunter und spreizte dabei die Beine, damit sie so nah wie möglich an mich, die ich noch immer saß, herankam. Ich umschloss beide Kugeln mit der Hand, um sie besser zu erregen, saugte, leckte an den Nippeln. Ihre Finger wanderten nun zwischen meine Schenkel, machten meine Nässe noch spürbarer, für die die Temperatur nicht mehr der einzige Grund war. Ich stöhnte. Die Erwartungen hatten uns beide vollkommen geöffnet. Sie streichelte mich mit größter Gewandtheit, schöpfte von meinem Saft, um sanft das Knöpfchen zu massieren, das mir ungeheuer weit aus seinen

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