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Ich töte lieber sanft (German Edition)

Ich töte lieber sanft (German Edition)

Titel: Ich töte lieber sanft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George V Higgins
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Schleimscheißer mich angeklagt haben? In Maryland. Nicht in New York, nein, in Maryland. Also muss ich da hin und irgendein beschissenes Motelzimmer vollfurzen, und außerdem brauche ich zwei Anwälte, nämlich erstens meinen, Solly, der so aussieht, als wäre er in seinem Leben nie über Manhattan hinausgekommen. Solly ist ein guter Typ, aber wenn je einer ausgesehen hat wie ein gerissener New Yorker Jude, dann Solly. Und zweitens den anderen, der wahrscheinlich im Overall aufkreuzt und den ich bloß habe, damit die mich nicht verknacken, weil ich Solly habe. Ja, ich brauch Geld.«
    »Wenn du beide willst«, sagte Cogan, »nur zu.«
    »Ich könnte dich beim Wort nehmen«, sagte Mitch. »Aber andererseits … Ich sollte eigentlich gar nicht hier sein, ich darf mich nur in Maryland und New York aufhalten und so weiter. Ich darf nirgendwohin, ohne die vorher gefragt zu haben. Und gefragt hab ich sie natürlich nicht. Also sollte ich wahrscheinlich nicht länger hier bleiben als unbedingt nötig. Und außerdem ist ein Doppeljob auch zu riskant. Nein, ich bleibe bei einem.«
    »Okay«, sagte Cogan. »Es ist so: Du übernimmst den Typen, der mich kennt. Also, er kennt mich nicht, aber er ist einer von den wenigen, die wissen, wer ich bin, okay? Er kennt mich, und er kennt Dillon, und wenn er irgendwas hört, wenn er irgendeine leise Ahnung hat, rechnet er mit mir oder Dillon. Um den gehts also.«
    »Hat er Freunde?« fragte Mitch.
    »Einen von den Typen, die wir uns vielleicht vornehmen«, sagte Cogan. »So ein junger Bursche, kann sein, dass der in der Gegend ist. Ein einigermaßen harter Brocken. Der andere Jungspund ist der Typ, der anscheinend gerade nicht in der Stadt ist. Ja, könnte sein, dass er den dabeihat.«
    »Sollen wir gegen den was unternehmen?« fragte Mitch.
    »Im Moment«, sagte Cogan, »ist das noch nicht raus. Ich weiß es nicht, ehrlich. Ich will mich heute Nacht um den Vierten kümmern, und für alles Weitere kommt es darauf an, was dann passiert.«
    »Worum geht es bei der Sache überhaupt?« fragte Mitch.
    »Ach, es ist so ein verdammter Quatsch«, sagte Cogan. »Da ist einer, der hat eine Pokerrunde laufen, okay? Und er heuert ein paar Leute an, die diese Pokerrunde für ihn hochnehmen, und kommt damit davon. Nach einer Weile sagen alle: ›Na gut.‹ Dann kommt ein anderer Typ und heuert diese beiden Jungspunde an, und die gehen da rein und nehmen die Runde noch mal hoch. Die denken, dass alle denken werden, es war wieder Typ Nummer eins. Das ist der, den ich übernehme. Wenn alles klargeht, blase ich ihm heute Nacht das Licht aus.«
    »Blöder Arsch«, sagte Mitch.
    »Genau«, sagte Cogan. Der Kellner brachte die Rechnung. Cogan bezahlte.
    »Wenn Sie dieses Jahr noch mal in die Gegend hier kommen, können Sie mir noch zwei bringen«, sagte Mitch.
    »Nein, können Sie nicht«, sagte Cogan zu dem Kellner. Er griff nach dem zweiten Bierkrug. »Ich trinke das hier, obwohl ich gar nicht mehr will. Er trinkt Kaffee. Bringen Sie dem Mann einen schwarzen Kaffee.«
    »Heh«, sagte Mitch.
    »Selber heh«, sagte Cogan. »Wir zwei werden was zu besprechen haben, und ich hab keine Lust, dich aus irgendeiner Zelle abzuholen. Hier sind zu viele Typen, die sich für Sachen interessieren, die sie nichts angehen. Also Kaffee.«
    »Dann kann ich nicht schlafen«, sagte Mitch.
    »Mach den Fernseher an«, sagte Cogan.
    »Wohl eher nicht«, sagte Mitch. »Schick mir lieber eine aufs Zimmer.«
    »Muss das sein?« fragte Cogan.
    »Scheiße«, sagte Mitch, »heute Abend hab ich doch nichts zu tun, oder?«
    »Nein«, sagte Cogan.
    »Und morgen Abend wahrscheinlich auch nicht«, sagte Mitch. »Wir müssen diese Sache ja planen und so. Wer hilft mir?«
    »Ich hab da einen an der Hand«, sagte Cogan. »Er ist nicht der schlaueste Typ, den ich je gesehen hab, aber er tut, was du ihm sagst. Wenn du sagst, er soll fahren, fährt er. Was immer du willst.«
    »Und er baut keine Scheiße?« sagte Mitch. »Mir ist egal, was er tut – Hauptsache, er baut keine Scheiße.«
    »Pass auf«, sagte Cogan, »der Typ zerlegt dir einen Wagen mit bloßen Händen, wenn du ihn darum bittest. Er ist sehr zuverlässig. Aber du musst ihm sagen, was er tun soll. Er tut, was du ihm sagst. Wenn es sein muss, bohrt er sich quer durch ein Haus.«
    »Ich persönlich«, sagte Mitch, »finde es eigentlich besser, wenn einer so ein Haus sieht und außen herumgeht. Ich kann es mir nicht leisten … Ich will keinen Typen, der alles in Schutt und Asche

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