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Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Priscille Sibley
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nach der Pause an. Pünktlich um ein Uhr treffen wir wieder zusammen.«
    Ich beschloss, die Pause bei Elle zu verbringen.
    »Lass dich bloß nicht von der Journaille provozieren«, bläute Jake mir erneut ein. »Kein Kommentar, kein Kommentar, kein Kommentar – bis die Kerle endlich kapieren!«
    Ich nickte und wappnete mich. Doch in der leeren Eingangshalle wartete niemand.
    Meine Erleichterung währte jedoch nicht lang. Als ich das Gerichtsgebäude verließ, begriff ich, wohin die Reporter verschwunden waren. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite hatte Pro-Life eine spontane Demo organisiert und einen wahren Menschenauflauf um sich geschart. Hier winkten die Schlagzeilen.
    Verstohlen lief ich vorbei und blickte nur kurz auf. Mir blieben nur fünfundfünfzig Minuten bis zu Adams Aussage.
    Dann aber entdeckte ich meine Mutter. Die Demonstranten hatten sie vor dem schmiedeeisernen Zaun in die Enge getrieben und hielten ihr lebensgroße Babypuppen entgegen. Als ob meine Mutter nicht deutlich mehr über Säuglinge wüsste als jeder Einzelne dieser Leute! Als ob sie nicht schon unzähligen Babys auf die Welt geholfen hätte! Verdammt! Ich blieb stehen und blickte zum Gerichtsgebäude zurück. Würden die Sicherheitsleute ihr helfen? Oder musste ich es tun?
    Ich zog mein Handy aus der Tasche, um die Polizei zu rufen, als jemand meiner Mutter einen Stoß versetzte. Da hielt mich nichts mehr. »Finger weg!«, brüllte ich. »Verschwindet! Habt ihr nicht mehr alle Tassen im Schrank?«
    Zwar fiel es mir schwer, die Menschenmenge zu durchdringen, aber selbst ein wütender Mob weicht eher einem Eins-neunzig-Mann aus als einer Frau um die sechzig. Merkwürdig, dass ausgerechnet Leute, die sich dem Schutz schwacher, schutzloser Babys verschrieben hatten, ohne weiteres bereit waren, eine alte Frau anzugreifen.
    Die Augen meiner Mutter flackerten hysterisch, aber sie straffte mutig ihren Rücken und sagte: »Mir ist nichts passiert.«
    Ich legte den Arm um ihre Schultern und führte sie durch die Menge. »Lasst sie in Frieden!«, fauchte ich die Umstehenden an.
    Meine Mutter zitterte heftig. Ich legte die Finger um ihr Handgelenk und fühlte ihren Puls. Ihr Herz raste. Ich zählte 150 Schläge.
    »Was wollten die von dir?«, fragte ich.
    »Mir Angst einjagen.« Sie schluckte heftig und nickte. »Ist ihnen ganz gut gelungen. Natürlich sind mir gleich diese Ärzte eingefallen, die in ihren Abtreibungskliniken erschossen wurden.«
    »Warum vergleichen alle Leute diesen Vorgang mit Abtreibung? Hier geht es doch um Elle und das Baby, das in ihr wächst. Niemand treibt hier ab. Ich wünschte mir nichts mehr, als dass diese Idioten endlich verschwänden.«
    »Danke, Matt.« Mom drückte meine Hand.
    »Mein Wagen steht gleich gegenüber«, sagte ich.
    Die Reporter, die uns folgten, ignorierten wir einfach. »Ich möchte nicht, dass dir jemand weh tut«, erklärte ich, als wir schließlich im Auto saßen. »Aber dass ich dich da rausgeholt habe, heißt noch lange nicht, dass ich nicht weiter stinkwütend auf dich bin.«
    »Schon klar. Wo fahren wir eigentlich hin?«
    »Zum Krankenhaus. Vielleicht kann dich jemand anders zurückfahren. Oder du lässt die Klage einfach fallen. Dann hätten wir den ganzen Mist hinter uns und könnten uns auf wichtigere Dinge konzentrieren.«
    Mom starrte aus dem Fenster. »Elle ist wichtig.«
    »Das ist sie. Aber sie ist tot.« Meine Stimme schwankte. Die Ampel schaltete auf Rot. Ich umklammerte das Lenkrad, als könnte ich so meinen Schmerz besänftigen.
    Mom legte sanft ihre Hand auf meine. »Ich weiß. Matt, wenn du in diesem Krankenbett liegen würdest – was glaubst du, würde Elle tun?«
    »Die Frage ist einfach nur lächerlich.«
    Hinter uns wurde gehupt. Die Ampel stand längst auf Grün. Ich gab Gas.
    »Du kannst nicht einfach die Situation umkehren und überlegen, was Elle getan hätte«, fuhr ich fort. »Ich kann keine Babys bekommen. Wenn ich mit ihr tauschen könnte, selbst wenn es bedeuten würde, sie allein und schwanger zurückzulassen, wenn ich an ihrer Stelle sterben könnte – ich würde es tun.«
    »Das hört sich zwar sehr nobel an, Matt, aber ist es nicht genau das, was du zu tun versuchst? Bekommst nicht du das Baby? Tag und Nacht sitzt du bei Elle und denkst an nichts anderes, als das Unmögliche möglich zu machen.«
    »Gib mir wenigstens die Chance, herauszufinden, ob es wirklich unmöglich ist.«
    Mom schloss die Augen. »Jake mag mir und allen anderen Zeugen die Worte im

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