Ich will schlank sein (German Edition)
welchem er heute lebt. Die ersten Menschen, die über diesen Planeten wanderten, mussten den Großteil ihrer Zeit damit verbringen, ihren Energiebedarf zu decken. Das bedeutet - um Energie in Form von Kalorien zu gewinnen, musste bereits viel Energie aufgewendet werden. Vereinfacht gesagt: Wenn man schon eine halbe Kalorie aufgewendet werden muss, um eine Kalorie zu bekommen, so ist die Gefahr einer Überversorgung schon deutlich verhindert. Zucker, Fett und die ganzen anderen wichtigen Nährstoffe, die uns allen so gut schmecken, waren ein nur unter Anstrengung zu ergatterndes Leckerchen. Neuere Studien haben ergeben, dass sogar auf unserer Zunge ein Fettrezeptor angesiedelt ist. In einer Welt, in der Nährstoffe nur schwer zu erlangen waren, sagte der Körper berechtigterweise: "Schlag zu, wenn Du die Möglichkeit dazu hast! Führ Dir hochenergetische Stoffe zu!" Umsichtig, wie die Natur bekanntlich ist, verfügt unser Körper auch über Beschränkungen, die dieses Verhalten regulieren. So wird jemandem, der nicht daran gewöhnt ist, viel Fett oder Zucker zu essen, sehr schnell übel, wenn er zu viel davon zu sich nimmt. Hardcore-Fettesser haben diesen Schutzmechanismus durch hartes Training deaktiviert. Ihr Körper ist - auch in anderen Bereichen - aus dem Gleichgewicht. Ist der Körper hingegen intakt, also noch nicht vergiftet, so weiß er selbst am Besten, was gut für ihn ist.
Mit der Entdeckung des Feuers wurde ein Entwicklungsschub in der Geschichte d er Menschheit eingeläutet. Die Behandlung von Fleisch durch Feuer (Braten, Kochen) führt dazu, dass der menschliche Verdauungstrakt die Kalorien daraus leichter gewinnen konnte. Er musste somit deutlich weniger Energie aufwenden, um die Nahrung zu verarbeiten.
Studien in sogenannten " Drittweltländern " ergaben zudem Folgendes: Kinder, deren Nährstoffversorgung - beispielsweise durch Darmparasiten - reduziert ist, schneiden bei Intelligenztests deutlich schlechter ab als ihre gleichaltrigen, nicht nährstoffreduzierten Mitschüler. Werden die parasitären Mitesser jedoch durch medizinische Behandlung abgetötet, so steigt die intellektuelle Leistung der Betroffenen mit der Verbesserung der Nährstoffaufnahme.
Lassen Sie sich aber von diesem kleinen Exkurs zu keinem Fehlschluss verleiten: Selbstverständlich führt maßloses Essen zu keiner Intelligenzsteigerung! Im Gegenteil: Zuviel Essen überlastet den Körper und macht in der Folge träge. Zudem ist der Anreiz, intelligente Lösungen zur Futtererlangung zu ersinnen, verschwunden. Wieso auch nicht - das Bedürfnis nach Essen ist schließlich schon gestillt.
Wie bei so vielen Dingen im Leben, ist auch hier das Mittelmaß das Vernünftigste: Gönnen Sie Ihrem Körper die notwendigen Nährstoffe, aber " müllen " Sie ihn nicht zu - ständige Nahrungszufuhr überlastet Ihren Körper.
Andere Studien an Mäusen legen den Schluss nahe, dass gewisse Hungerphasen (Achtung: nicht permanente!) die Lebensdauer verlängern. Nein, Sie sind selbstverständlich keine Maus. Aber genauso, wie Mäuse nicht immer etwas zu fressen finden, so war auch die Nahrungssuche der Menschen in der Zeit vor Kühlschränken, Supermärkten, Fast-Food-Ketten, Zustelldiensten usw. oftmals erfolglos. Blieb beispielsweise das Jagdglück aus, so mussten die Menschen eine Zeit lang hungern. Betrachten wir etwa das Leben von Jägern in der nördlichen Hemisphäre: Aufgrund der unterschiedlichen Jahreszeiten konnte gar nicht immer gleich viel Nahrung vorhanden sein. Im Sommer und im Herbst konnten durch Jagd und Sammeltätigkeit Vorräte angelegt werden. Diese wurden teils durch Lagerungstechniken haltbar gemacht, teils als Fettpölsterchen am Körper " konserviert ". Im Winter wurden sowohl die Lagervorräte als auch die menschlichen Fettpölsterchen reduziert, da die Umwelt in dieser Zeit weniger Nahrung zur Verfügung stellte.
Dies wird wohl auch ein Grund dafür sein, dass ein fastender Mensch zuerst nur sehr wenig an Muskelmasse verliert, um dann schnell Fett abzubauen. Der Mensch wäre ja hilflos gewesen, hätte er zuerst die wichtige Muskelmasse und dann erst die Fettreserven verloren.
Wie Sie sehen können, ist der menschliche Körper ideal an seine ursprüngliche Umwelt angepasst. Starke Belastungen führen bei entsprechender Ernährung zu einem Muskelaufbau. Nahrungsreiche Zeiten führen zu r Anlage von Fettreserven, welche in schlechten Zeiten dann verbraucht werden.
Doch zurück zur energieraubenden Kaloriengewinnung unserer
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