Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Titel: Ich will vergelten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Hannah
Vom Netzwerk:
Wackeldackel.
    »Wir werden euch die ganze Zeit zuhören.« Daniels’ Blick fand Carmichaels. »Andy hat sowohl einen Empfänger als auch einen Sender. So ist es sicherer, Lisa. Das heißt, dass wir mit ihm kommunizieren können, wenn das nötig sein sollte. Nur für den Fall, dass Sie mit jemand anderem sprechen, der auch Steve heißt, also nicht Freek – und das kann vorkommen, glauben Sie mir –, müssen wir von Ihnen wissen, dass Sie das Ziel in Sicht haben. Die Worte ›Ziel in Sicht‹ wären gut. Oder ›ich hab das Arschloch‹, wenn Sie das vorziehen. Oder irgendwas anderes, solange wir wissen, dass wir loslegen können. Sprechen Sie weiter mit uns, damit wir die ganze Zeit wissen, wo Sie sind. Damit das absolut klar ist: Wir wollen ihn noch nicht anklagen. Dafür ist später noch Zeit genug. Unser einziges Anliegen ist, ihn einzusperren. Verstanden?«
    Carmichael bestätigte Browns Nicken mit einem »Ja, Boss.«
    »Gut. Noch Fragen? Wenn ja, dann spuckt sie aus.« Es kamen keine.
    »Seid ihr euch da beide sicher? Wir wollen nicht, dass ihr es am nächsten Morgen bereut.«
    Carmichael runzelte die Stirn, unsicher, was sie damit meinte.
    »Hätte ich doch … hätte ich doch nicht.« Ein breites Grinsen erschien auf Gormleys Gesicht. Er hatte es noch nie geschafft, lange sauer zu sein. »Mach weiter so, Lisa. Das kommt gut an bei Männern, oder ich hab allmählich keine Ahnung mehr!«
    Carmichael lachte, und ihre Nervosität ließ ein wenig nach.
    Naylor sah auf die Uhr. »Zeit für die Freakshow.«
    Daniels stand auf und nahm ihre Jacke von der Stuhllehne.
    »Übrigens habe ich meine Kollegin in Durham angerufen«, setzte Naylor hinzu. »Sie weiß, dass wir eine Undercover-Operation in ihrer Gegend vorbereiten. Sie hat die Beamten, die Nachtschicht haben, angewiesen, sich vom ›Fuse‹ fernzuhalten, wenn es nicht absolut unvermeidlich ist. Ihr solltet diesbezüglich also keine Probleme bekommen.« Er sah Brown und Carmichael an und sagte: »Passen Sie gut auf sich auf. Viel Glück. Und Hank, ich will Freek heil und am Stück!«
    »Jawohl!«, sagte Daniels. »Auf geht’s. Schnappen wir ihn uns.«
    Sie verließen die Station und quetschten sich alle in den Toyota: Daniels und Gormley vorn, Carmichael und Brown hinten. Newcastles Innenstadt war besonders belebt, mit späten Einkäufern, die in Bussen, Zügen und Taxis heimwärts strebten. Daniels stellte ihr Blaulicht an, um durch den Verkehr zu dringen, und bald überquerten sie die Tynebrücke und machten sich auf den Weg südwärts nach Gateshead.
    Carmichael starrte aus dem Fenster, während Straßenlaternen links an ihr vorbeiblitzten und der Stroboskopeffekt in ihren Augen schmerzte. Weiter den Fluss hinunter wechselte die beleuchtete Millenniumbrücke ihre Farbe. Rubinrot biss sich mit dem bernsteinfarbenen Nebel der Straßenlampen und dem Blaulicht, das vom Dach des Toyota blitzte. Und plötzlich fand sich Carmichael wieder im »Fuse«, und ein psychedelischer Trichter aus Lichtern wirbelte um sie herum. Schneller. Schneller. Noch schneller.
    Daniels sah in den Rückspiegel. »Geht’s Ihnen gut dahinten, Lisa?«
    »Ich kann’s kaum erwarten«, log Carmichael.
    Konzentrier dich.
    Niemand schien viel zu sagen zu haben, während die Kilometer verflogen und sie die Grenze zum Polizeigebiet Durham überquerten. Die Atempause verschaffte Carmichael Zeit, ihre Gedanken zu ordnen. Sie fragte sich, ob Freek auftauchen würde. Ihr Magen sagte ihr, er würde, und sie wollte unbedingt dabei sein, wenn, falls sie die Verhaftung vornahmen.
    Das Funkgerät unterbrach plötzlich die Stille: »Kontrollraum an 7824.«
    Alle im Wagen erkannten Brooks’ Stimme.
    »7824 an Kontrolle«, antwortete Daniels. »Was hast du für mich, Pete?«
    »Friedrich, Richard, Emil, drei, Kaufmann gesichtet, geparkt in Durham. Ihr dürft ihn anhalten und durchsuchen.«
    Auf dem Rücksitz herrschte plötzlich ausgelassene Stimmung.
    »Freut euch nicht zu früh, Kinder. Der Beamte vor Ort sagt, der Fahrer wäre nicht da.«
    »Habt ihr eine Adresse für mich?«, fragte Daniels.
    »Aber sicher.« Brooks drückte ein paar Tasten und las von seinem Kontrollraumbildschirm ab. »Es ist auf der North Bailey abgestellt. Das Fahrzeug ist abgeschlossen und gesichert.«
    »Der Drecksack ist im Club«, sagte Gormley zu den anderen.
    »Sag dem Beamten, der dich informiert hat, er soll den Wagen verdeckt im Blick behalten, bis wir vor Ort sind. Voraussichtliche Ankunftszeit in fünf Minuten, nicht

Weitere Kostenlose Bücher