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Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Titel: Ich will vergelten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Hannah
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sich plötzlich umdrehte.
    »Wir haben überhaupt nichts, Hank. Denk mal drüber nach.«
    »Wir haben doch sicher genug, um ihn festzuhalten!«
    »Weswegen? Dafür, dass er sich mit einer Studentin unterhalten hat, die sich freiwillig mit ihm getroffen hat?«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, ging sie weiter und ließ ihren beleidigten DC mitten im Einsatzraum stehen. Die erhobenen Stimmen hatten die Aufmerksamkeit des übrigen Teams erregt, und nun waren mehrere Augenpaare auf Gormley gerichtet.
    Daniels beschäftigte sich damit, die Fallwand nach Anzeichen für einen bedeutenden Fortschritt abzusuchen. Das war ihre wichtigste Aufgabe, wenn sie ins Büro zurückkehrte. Auf der rechten Seite des digitalen Bildschirms war das Kästchen leer, das neue Geschehnisse ankündigte. Verdrossen ging sie in ihr Büro und setzte sich. Gormley folgte ihr hinein und ließ sich auf den Stuhl ihr gegenüber fallen. Auf dem Schreibtisch hatte jemand ihr Abendessen in Form zweier Papiertüten von Dene’s Deli hinterlassen, einem großartigen Delikatessenladen außerhalb der Stadt, den die Polizei häufig aufsuchte. Gormley öffnete eine Tüte und fand einen Teller mit griechischem Salat. Er zog eine Grimasse, als er den Fetakäse und die Oliven sah.
    »Puh, das muss deins sein«, sagte er und schob ihr die Tüte zu. Er tauchte in die andere ein und zog ein Stottie heraus, gefüllt mit Warkworthschinken und Northumberlandkäse. Er nahm einen großen Bissen und sprach mit vollem Mund: »Verrätst du mir jetzt, was mir entgangen ist?«
    »Wir haben unsere Zeit verschwendet, Hank.« Daniels nahm das Telefon zur Hand und wählte. »Wenn ich recht habe, wird Laura Somers das bestätigen.«
    »Und wenn nicht?«
    »Vertrau mir, ich weiß, was ich tue.«
    Gormley war zu sehr mit seinem Sandwich beschäftigt, um weiter auf sie zu achten. Er stand auf, biss noch einmal von seinem Stottie ab und legte es dann auf den Tisch. Er hob Daniels’ Kessel hoch, schüttelte ihn, um zu sehen, ob Wasser darin war, dann schaltete er ihn ein und füllte zwei Messlöffel Harvey Nick’s Kaffee in ihre Stempelkanne. »Willst du ihn schwarz?«, fragte er.
    »Schwarz ist gut.« Immer noch nahm niemand ab.
    »Besser so.« Er zeigte durch die Tür nach draußen. »Diese Mistkerle da haben deine Milch ausgetrunken.«
    Das Telefon hörte auf zu klingeln. Daniels stellte sich Rachels Mutter vor. »Sie sind nicht ganz ehrlich zu mir gewesen, oder?«
    »Ich verstehe Sie nicht«, sagte die Frau.
    »Mrs Somers, ich habe viel zu tun.«
    »Ich weiß nicht …«
    »Hören Sie damit auf!«, blaffte Daniels. »Sie wissen sehr genau, wer Mark ist, oder etwa nicht?«
    Gormley saß wieder auf seinem Stuhl. Er hörte auf zu kauen und passte auf.
    Daniels rollte mit den Augen, als es still am anderen Ende der Leitung wurde. »Ich habe keine Zeit für Späßchen, Laura. Sagen Sie mir die Wahrheit, oder ich komme bei Ihnen vorbei und sperre Sie ein, weil Sie die Zeit der Polizei verschwenden. Das Leben eines anderen Mädchens könnte in Gefahr sein.«
    Die Frau fing an zu weinen.
    »Mist!« Daniels knallte den Hörer auf.
    »Tolle Befragungstechnik.« Gormley schluckte, was er im Mund hatte. »Ich geh davon aus, dass Harris die Wahrheit gesagt hat?«
    Daniels nickte.
    »Woher wusstest du das?«
    »Ich habe mich gefragt, warum Riley, und nicht Rachels Familie, sie als vermisst gemeldet hat. Die Antwort lag auf der Hand. Sie wussten die ganze Zeit von Harris. Ich habe zu dem Zeitpunkt nicht daran gedacht, aber Laura Somers hat sogar das Telefon fallen lassen, als ich sie fragte, ob sie irgendjemanden namens Mark kannte. Ich habe mich erst daran erinnert, als wir ihn vernommen haben.«
    »Wo ist denn dann das Mädchen?«
    »Die wird schon wieder auftauchen, und sei’s auch nur, um ihrer Mutter den Kopf zu waschen.«
    »Meinst du?«
    »Ja, meine ich.«
    Das Wasser im Kessel begann zu kochen. Gormley stand auf und fing damit an, Kaffee aufzubrühen, von dem sie wusste, dass er so schwach sein würde wie Spülwasser. So war es immer, wenn er ihn kochte. Weil sie einen starken brauchte, bat sie ihn, noch einen Löffel mehr in die Kanne zu füllen, und sah auf die Uhr, fragte sich, wie die Suche voranging. Es war bereits Viertel vor sieben, und es würde nur noch eineinhalb Stunden Tageslicht geben.
    Als Gormley sich setzte, schob sie Harris’ Akte über den Tisch.
    »Leg das auf Wiedervorlage, Hank. Wir müssen uns um Dringenderes kümmern. Und sag dem Team, dass wir um Punkt acht eine

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