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Im Bann der Dämonin

Im Bann der Dämonin

Titel: Im Bann der Dämonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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Fabrik standen, aus der in Panik die Dämonen flohen und zu denen sich nun die Menschen gesellten, die von dem Chaos aus dem Schlaf gerissen worden waren.
    Kaum wahrnehmbar nickte Luciana.
    Seinen Worten konnte sie jedoch keinen Glauben schenken.
    Denn sie wusste: Wir können niemals zusammen sein.
    „Es ist nicht an uns, zu entscheiden, was mit ihm geschieht.“ Brandon sah sie bittend an.
    „Wenn du es so möchtest“, sagte sie schließlich.
    Dann ließ sie das Rohr los, das laut klappernd zu Boden fiel und wegrollte.
    Er legte ihr einen Arm um die Schultern und zog sie mit sichdavon, während Jude durch die dunklen Straßen von Murano stolperte. Sie überließen ihn seinem Schicksal.
    In dem Boot, das Luciana am Flughafen gechartert hatte, fuhren sie und Brandon zurück nach Venedig. Hand in Hand gingen sie durch die dunklen, stillen Straßen, während die Menschen sicher in ihren Betten lagen und schliefen.
    Sie war so erleichtert, dass Corbin endgültig von der Bildfläche verschwunden war.
    Noch hatte sie das alles nicht vollständig begriffen – aber das würde noch kommen.
    Spätestens dann, wenn sie Brandon verlassen würde.
    „Ich möchte dich nach Hause mitnehmen, meine Liebe. Nach Chicago. Um dort neu anzufangen.“
    Sie lächelte bedauernd. Es gab kein anderes Zuhause für sie als ihre Casa Rossetti, die nun nicht mehr existierte. Sie kannte kein anderes Leben als das, was sie jahrhundertelang geführt hatte. Das schien er nicht zu begreifen. Früher oder später würde er es akzeptieren müssen.
    Er hatte ja alle Ewigkeit Zeit, es zu verstehen.
    Wie seltsam, dachte sie. Obwohl wir nicht zusammen sein können, verspüre ich einen inneren Frieden .
    Er blieb in einem Hauseingang stehen, dessen altes Tor von Weinranken überwuchert war.
    „Hierher kam ich in der Nacht, als wir das erste Mal miteinander geschlafen haben.“ Brandon schaute in den dunklen Garten, der hinter dem Tor verborgen war.
    Rasch schlüpfte Luciana hinein und schlug das Tor hinter sich zu. Das alte Schloss schnappte mit einem Klackern zu, das beängstigend endgültig klang. Im Bruchteil einer Sekunde hatte Brandon sie durch das Tor am Handgelenk gepackt.
    Mit der anderen Hand rüttelte er am Torknauf und versuchte, ihn zu drehen. Doch der bewegte sich nicht. „Das ist Venedig. Hier ist alles alt. Er scheint sich verkantet zu haben.“
    Seine Finger umschlossen ihr Handgelenk fester. „Selbst wenn das Tor nicht mehr aufgeht, lasse ich dich nicht gehen. Dann müssen wir eben so lange warten, bis jemand es für uns öffnet.“
    „Dann stehen wir womöglich für immer hier. Unfähig, irgendetwas zu tun, bis wir völlig erschöpft sind. Lass es uns doch lieber gleich so machen, dass du mich loslässt.“ Luciana sah ihn an.
    Sein Griff verstärkte sich. „Ich werde dich niemals aufgeben. Uns niemals aufgeben.“
    „Krieg das doch endlich in deinen Schädel hinein: Ich werde mich niemals ändern! Es gibt keinen gemeinsamen Ort für uns, nicht auf dieser Welt. Vielleicht irgendwann in ferner Zukunft. Aber nicht jetzt. Du musst mich gehen lassen. Das weißt du. Ich werde nicht zulassen, dass du alles aufgibst, was du dir erarbeitet hast und was du bist. Nicht für mich. Schließ die Augen!“
    „Vergiss es“, knurrte er.
    „Schließ sie einfach! Ich verspreche dir, ich werde nichts Dummes tun.“
    Sie sandte ihm ein Bild von ihnen beiden in seine Gedanken.
    Sie standen eng umschlungen unter einem Sternenhimmel. Der erste Mann und die erste Frau. Der letzte Mann und die letzte Frau. Zu zweit. Eins. Für immer.
    „Lass mich gehen. Ich werde zu dir zurückkommen, das verspreche ich dir.“
    Brandon öffnete die Augen.
    Nur für einen kurzen Moment löste er seinen Griff. Und in diesem Moment war sie verschwunden.
    Es dauerte keine Sekunde, bis Brandon über das Tor gestiegen war, um nach ihr zu suchen.
    Doch er wusste nicht, wohin sie verschwunden war.
    Hier in Venedig würde er sie niemals finden. Sie würde ihm immer wieder durch die Finger schlüpfen, so wie eben.Er würde nach ihr suchen, aber schon jetzt wusste er, dass es vergebens sein würde. So sinnlos, als wollte er eine Handvoll Mondlicht aus dem Kanal schöpfen.
    Sie hatte im Garten etwas fallen lassen – einen silbrig glänzenden Gegenstand. Er hob ihn auf und wusste sofort, was es war. Er drehte den Gegenstand um und fuhr mit dem Daumen über das eingravierte Bild des Erzengels Michael, der den Drachen tötete.
    „Wo warst du heute Nacht, als sich all das

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