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Im Bann der Dämonin

Im Bann der Dämonin

Titel: Im Bann der Dämonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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ereignete?“
    Hinter ihm erklang Michaels Stimme. „Ich wusste, dass du es schaffen würdest, Brandon. Du brauchst keinen Babysitter.“
    Doch als er sich umdrehte, war da kein Michael.
    Brandon steckte die Uhr in die Tasche. Luciana hatte sie ab- sichtlich zurückgelassen.
    Ob sie ihr Versprechen wirklich eines Tages wahr machen und zu ihm zurückkehren würde?
    Da stand er nun, in einem leeren Garten, durch dessen verwilderten Bewuchs ein paar Glühwürmchen schwirrten, neben der Statue des heiligen Georg, die Hand mit dem Speer über den Kopf erhoben. Ein weiterer Krieger, gebannt in seinem Sieg über das Böse.

EPILOG
    Ein Jahr später
    I n den verkohlten Überresten der Casa Rossetti lief Luciana herum und durchsuchte die Asche.
    Die von den Flammen verzehrten Überreste der Möbel und Haushaltswaren – hier der angekohlte Rand eines Tisches, dort ein Stapel zerbrochenes Geschirr – lagen wild durcheinander zwischen schwarzen Holzbalken und heruntergebrochenen Stuckbrocken. Die Außenwände des einst dreistöckigen Gebäudes waren einsturzgefährdet. Vom Dach war gar nichts mehr übrig, Luciana konnte den Nachthimmel sehen. Das Skelett ihres Palazzo drohte auf sie herabzustürzen.
    Sie drehte sich um und blickte aufs Wasser.
    Wenigstens war der Kanal wie immer. Er glänzte im Mondlicht.
    Kein Wind. Keine melancholischen Weisen. Nur Frieden.
    In der leeren Öffnung einer ehemaligen Holztür erschien Massimo. Sie hatte gewusst, dass er auftauchen würde.
    Er verbeugte sich, und sie nickte ihm zu.
    Dann standen beide eine Weile schweigend da, inmitten der Ruinen des großartigen Palasts, den sie immer liebevoll zu bewahren versucht hatten, und betrachteten die traurigen Überreste ihres Zuhauses, das sie so geliebt hatten.
    „Komm, gehen wir ein Stück“, schlug sie vor. „Lass uns diesen Ort verlassen, dann erkläre ich dir, was du schon so lange wissen willst. Ich werde dir von deiner Mutter erzählen. Was ich über ihre letzten Tage als Mensch weiß, so, wie ich es von meinen Eltern, deinen Großeltern, gehört habe, als ich zurück nach Venedig kam, kurz nach Carlottas Tod.“
    Seine Miene verriet nichts. Er stellte keine Fragen, gab keinen Kommentar ab.
    Er hörte einfach zu.
    Und sie begann zu erzählen. „Es war nicht üblich, dass eine Venezianerin in das Haus ihrer Eltern zurückkehrt, um ihr Kind zu bekommen. Doch Carlotta tat es. Vollkommen durchnässt stand sie mitten in der Nacht vor der Tür, kurz vor der Niederkunft. Noch in dieser Nacht starb sie, bei der Geburt. Der Sohn, den sie zur Welt brachte, wurde gewaschen und in das einzige Seidentuch gewickelt, das noch im Haushalt verblieben war. Dann wurde das Baby ins Arsenal gebracht und dort einem Bootsbauer übergeben, im Tausch gegen eine Handvoll Dukaten, gerade genug, um den Rest der Familie für eine Weile zu ernähren. Offiziell hieß es jedoch, auch du seist bei der Geburt gestorben.
    Als ich endlich in der Lage dazu war, nach dir zu suchen, durchkämmte ich die Stadt. Doch erst nach deinem menschlichen Tod gelang es mir, dich ausfindig zu machen. Da hatte dich allerdings Satan bereits für seine Zwecke herangezogen.“
    Sie erinnerte sich noch an ihre Traurigkeit, als sie herausgefunden hatte, dass Massimo schon mit Anfang zwanzig kriminell geworden war. Nachdem er mehrere junge Männer im Streit getötet hatte, starb er selbst bei einer Messerstecherei in einer Bar.
    „Ich habe über die Herausgabe deiner Seele aus der Hölle verhandelt. Du selbst dachtest immer nur, du seist ein gewöhnlicher Handlanger Satans, ein Türhüter, der über einen der schönsten Paläste von Venedig zu wachen hatte.“
    „Ich habe mich immer glücklich geschätzt, diesen Posten innezuhaben.“
    Glücklich. Diesen Ausdruck hatte sie nicht erwartet. Über zweihundert Jahre lang hatte sie es nicht über sich gebracht, ihm seine wahre Herkunft zu offenbaren. Sie hatte sich immer nur vorgestellt, wie seine Reaktion ausfallen würde.
    Die blanke Wut, gefolgt von Vergeltung.
    Sie hatte es sich gut überlegt.
    War es nicht besser, zu glauben, man sei als armer Sohn einesBootsbauers gestorben, als zu erfahren, dass man das verstoßene Kind einer verarmten Adelsfamilie war, verkauft an jemanden von niederer Herkunft, um Geld für etwas zu essen zu haben. Er sollte niemals erfahren, dass seine eigene Mutter ihn ignorierte, während sie selbst in Überfluss und Luxus lebte … Nicht weit entfernt von ihrem Kind. Jahrhundertelang.
    „Meine Mutter ist schon lange

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