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Im Bann der Dämonin

Im Bann der Dämonin

Titel: Im Bann der Dämonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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dass sie ihnen dieselben Chancen ermöglichte, die ihr eigener Tod ihr eröffnet hatte.
    Doch diesmal wurde ihr fast übel, wenn sie an das tote Mädchen dachte.
    Vielleicht weil sie wusste, dass Violetta eigentlich auf dem Weg in den Himmel sein müsste. Doch stattdessen nahm sie den Weg in die andere Richtung.
    Als sie eine Tür quietschen hörte, schrak Luciana auf. „Bist du das, Massimo? Du sollst mich doch nicht stören, wenn ich bade! Wenn es ein Problem gibt, bin ich gleich unten.“
    Ein leises Lachen erklang und ließ Luciana erstarren.
    Sie blickte in den Spiegel. Es war nicht Massimo, der sich darin spiegelte.
    Seine bernsteinfarbenen Augen glühten im gedämpften Licht des Badezimmers, und es dampfte um ihn herum, als sei er in dieser Sekunde der Hölle entstiegen. Sein blondes Haar lag wie immer tadellos, und sein Gesicht war attraktiv wie eh und je, und dennoch bekam sie beim Anblick seiner schönen nordischen Gestalt eine Gänsehaut.
    Sie fröstelte im warmen Badewasser.
    Corbin Ranulfson war gekommen, um sein Spiel mit ihr zu treiben.
    Er war einer der mächtigsten Erzdämonen Amerikas. Und er war vermutlich der mächtigste Dämon auf der Erde gewesen, bevor Julian Ascher ihn in der Hierarchie der Dämonen um einige Ränge nach unten befördert hatte. Monatelang hatte es Luciana ertragen, Corbins Gefährtin zu sein und seine perversensexuellen Gelüste zu teilen, nur damit sie an Julian Ascher herankam.
    Warum auch immer Corbin nun hier auftauchte – es war kein gutes Zeichen.
    „Nein, meine Liebe. Massimo ist noch nicht zurück“, sagte er lächelnd und stellte sich neben die Badewanne. Er steckte eine Hand ins Wasser und wirbelte sie herum, während er ihren Körper anstierte, der unter dem sich teilenden Schaum sichtbar wurde. „Nur Wasser? Ich dachte, du badest immer im Blut von Jungfrauen, genau wie Elizabeth Báthory. Wenn ich das richtig sehe, war doch eben auch eine geeignete Person im Haus.“
    In der Tat war es früher Lucianas Gewohnheit gewesen, in Blut zu baden. Ab und zu jedenfalls, vor allem auch, um ihrem Ruf gerecht zu werden. Wenn man sich in denselben Kreisen wie Corbin bewegte, war grausames Gebaren Pflicht, um die Blutrünstigkeit der anderen Dämonen abzuwehren. Und sich so vor Angriffen zu schützen.
    Doch jetzt wollte sie das Blut von sich abwaschen, nicht darin baden.
    „Ich habe von deiner kleinen Begegnung in der Glaswerkstatt in der Straße der Ermordeten gehört. Ich wäre ja früher gekommen, aber ich wurde aufgehalten.“ Luciana wusste, was das bedeutete.
    Aufgehalten von ihrer beider Chef, in den Tiefen der Hölle. „Ich wurde nur freigelassen unter der Vorgabe, dass ich eine bestimmte Aufgabe erledige. Und die besteht darin, dich auf Spur zu halten. Denn schließlich hast du letzte Nacht versäumt, das versprochene Opfer zu bringen.“
    Sie schluckte und fragte sich, worin genau Corbins Aufgabe wirklich bestand.
    In der Vergangenheit hatte er vor ihren Augen barbarische Taten begangen. Sie hatte ihm dabei zugesehen, wie er eine Frau bei lebendigem Leib zerstückelte und seine Zähne in ihr Fleischgrub. Luciana hatte furchtbare Angst gehabt, sich aber nichts anmerken lassen.
    Und jetzt …
    „Die Kompanie der Engel hat einen Schutzengel auf mich angesetzt“, erklärte sie schnell. „Es war mir nicht möglich, die Jagd zu beenden. Doch das Problem hat sich zwischenzeitlich gelöst. Die Türhüter hatten ein Mädchen hier, und wir … ich habe sie bereits vorbereitet.“
    „Aber meine liebe Luciana! Das wird nicht annähernd an die Strafe heranreichen, die dich erwartet.“
    „Fein. Wenn ihr ein zweites Opfer wollt, besorge ich gern eins.“ Sie durfte sich ihre Furcht nicht anmerken lassen. „Nicht einfach irgendein Opfer. Satan will den Engel.“ „Unmöglich.“ Sie setzte sich auf und bedeckte ihre Brüste mit den Händen. Beinahe wäre das Badewasser über den Rand der Wanne geschwappt. „Kein Dämon hat jemals einen Schutzengel getötet!“
    „Du unterschätzt deine Fähigkeiten, meine Liebe. Ich glaube an dich. Es ist ganz leicht. Ich sage dir, was du tun wirst. Lass ihn glauben, du wärst an einer Einigung interessiert. Überzeug ihn davon, dass du genug hast von deiner Rumhurerei und den Lügen. Lock ihn in dein Haus! Und dann …“
    „Was dann?“
    Corbin griff blitzschnell nach ihrem Handgelenk und dem gebrochenen Daumen. „Spiel nicht das Dummchen, Luciana. Ich kenne dich. Du bist eine erfahrene und herzlose Killerin. Du hast ein ganzes

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