Im Bann des Adlers
dem Impuls sie enger an sich zu ziehen. Ihren Pullover hatte die junge Frau vor dem Schlafengehen ausgezogen und unter dem engen T-Shirt zeichneten sich nun dunkel ihre aufgerichteten Brustwarzen ab. Ob vor Kälte oder leichter Erregung, vermochte er nicht zu sagen. Aber der Anblick brachte ihn fast um den Verstand. Er zwang sich regelrecht sie nicht zu berühren. „Madre de Dios, was tust du nur mit mir!“ presste er heißer hervor. Ein Schnurren antwortete ihm, während ihre Hände unter seinen Pullover glitten.
„Vergib mir, ich wollte dich nicht wecken.“ Entschuldigte er sich beschämt. Sie sah zu ihm auf und Begehren verdunkelte bereits ihre wunderschönen grünen Augen. Fordernd drückte er seine Lippen auf ihre und sie erwiderte den Kuss. An ihrem Ohr knappernd flüsterte er. „Liebste du solltest dich noch schonen.“ Kichernd antwortete sie. „Schon einmal davon gehört, dass Sperma Vitamine enthalten soll? Gib mir so viel wie du hast davon und ich verspreche dir, bald wieder ganz gesund zu sein.“ In Windeseile entledigten sie sich gegenseitig ihrer Kleidung. Ihre Hände waren überall und zeigten, wie sehr sie ihn wollte. „Dich zu fühlen ist wie der Himmel auf Erden!“ Murmelte er. Sie zog ihn fester an sich und er wusste, wenn er jetzt nicht in sie eindrang, verglühte er vor Leidenschaft. Mehr als bereit nahm Jessica ihn in sich auf. Er bemühte sich vorsichtig zu sein, doch schon bald ließen sie sich von ihrer Lust treiben. Hinterher blieben sie eng umschlungen und liebkosten sich.
Obwohl er versuchte sich dagegen zu wehren, durchzuckte ihn der Gedanke, dass ihre sexuellen Begegnungen immer so verliefen, als liebten sie sich zum letzten Mal.
Kapitel 83
Riboz
Riboz schwirrte der Kopf. Den ganzen Vormittag vergrub er sich in den Aussagen der Sektenmitglieder. Leider waren extrem widersprüchliche Angaben dabei, sowohl was den Geisteszustand von Geronimo, als auch die Rituale im Namen des Glaubens anging. Auch von Drogen war die Rede. Doch die Spurensicherung konnte bis jetzt noch nichts feststellen. Erschwert wurde das Ganze natürlich, durch die verheerende Wirkung des Explosionsbrandes. Verzweifelt überlegte er nun, womit er den Sektenführer am ehesten zum Reden brachte. Die Schwester von Zapatero war eine wertvolle Zeugin, aber nur was die Vergewaltigung und die Zeremonie zu ihrer >Aufnahme< angingen. Um Geronimo für immer hinter Gitter bringen zu können, musste ihm zumindest ein Mord zweifelsfrei nachgewiesen werden. Mercedes konnte mit ihrem Bericht über den alten Orden, zwar ebenfalls hilfreich sein, aber ohne Beweise, war es eben nur eine Geschichte. Wenn man Señora Korbmann fand, dann hätten sie eventuell eine Chance, aber so. Hoffentlich war José mit seinen Freunden erfolgreich und fand irgendwie heraus, wer diesem Sektenguru von außen Rückendeckung gab.
José
Das Trio beriet sich in der Zwischenzeit hitzig über das weitere Vorgehen. Sie wollten unbedingt helfen, keine Frage, aber die Ausführung gestaltete sich dann doch schwierig. José war dankbar für die Ablenkung. So konnte er erst einmal den eventuellen Verrat von seiner Freundin an ihrer Liebe, von sich schieben. Trotzdem machte sich ein schales Gefühl in ihm breit. Was, wenn der Polizist wirklich recht hatte? Trotz all seiner Bemühungen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, und seinen Freunden eine Hilfe zu sein, kreisten seine Gedanken immer wieder um diese Frage.
„Erde an José, kannst du uns bitte auch mit deiner geistigen Anwesenheit beehren, amigo?“, maulte Hernandez gereizt. „Tut mir leid, ich bin euch wohl keine so große Hilfe.“ Entschuldigte er sich betreten.
„Wir brauchen dich aber, falls du uns nicht zugehört hast. Du musst etwas erledigen.“ Tadelte sein Freund ihn. „Was kann ich denn schon tun? Ihr beratschlagt jetzt schon seit heute Morgen. Eine zündende Idee war noch nicht dabei.“ Konterte José. „Ha, da hast du es. Er hat gar nichts mitbekommen!“, wandte Hernandez sich triumphierend an Mercedes. Diese verzog das Gesicht zu einer Grimasse und drehte sich dann zu José. „Auf die einfachste Variante sind wir gar nicht gekommen. Du arbeitest aufgrund deiner Einfuhr der Antiquitäten doch eng mit der Stadt und dem Zollamt zusammen. Es wäre doch gelacht, wenn du nicht einen Kontakt herstellen könntest, zu jemanden der uns vielleicht ein bisschen genauer erzählt, warum das Haus ohne Wissen der Stadt bewohnt war.“ „Ah, ihr meint wir finden so schon einen
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