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Im Bann des Fluchträgers

Im Bann des Fluchträgers

Titel: Im Bann des Fluchträgers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Blazon
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sie einen Schwarm Vö­gel, die ih­re mor­gend­li­che Jagd nach In­sek­ten be­gan­nen. Ih­re ro­ten Flü­gel blitz­ten hier und da durch den Ne­bel.
    »Ich wün­sche Sel­la, dass sie ein Vo­gel ist und dass ihr Sturz zum Flug wird.«
    Ami­nas Stim­me zit­ter­te. Ra­vin fühl­te, wie sich wie­der der schwe­re Stein auf sein Herz wälz­te. Sie schwie­gen.
    »Wür­dest du ger­ne flie­gen?«, frag­te Ami­na plötz­lich oh­ne ihn an­zu­se­hen.
    Ra­vin schwieg. Nein, dach­te er. Was könn­te ich tun – zu Jo­lon flie­gen? Um ihm zu sa­gen, dass es für ihn kei­ne Quel­le und kei­ne Hoff­nung gibt?
    »Ja«, ant­wor­te­te er. »Zur Re­gen­bo­gen­burg um die Kö­ni­gin zu war­nen. Um zu se­hen, wie Dio­len be­siegt wird!«
    Ami­na warf ihm einen Blick über die Schul­ter zu, in ih­ren Au­gen blitz­te ein Fun­ken Spott.
    »Du lügst, Ra­vin va La­gar«, sag­te sie. »Ich le­se es in dei­nen Au­gen. Und was ich da se­he, macht mir Sor­gen.« Sie wur­de ernst. »Wenn es Skaard­jas Quel­le nicht gibt«, flüs­ter­te sie, »dann wirst du einen an­de­ren Weg fin­den, ihn zu be­frei­en. Gib Jo­lon nicht auf, Ra­vin!«
    Ihm schoss das Blut in die Wan­gen, vor Wut, wie er dach­te, doch er er­schrak, als er er­kann­te, dass er sich er­tappt fühl­te. Er war kurz da­vor, sei­nen Bru­der auf­zu­ge­ben! Vor Scham hät­te Ra­vin wei­nen und Ami­na ein­ge­ste­hen mö­gen, dass sie Recht hat­te, dass er mut­los und ver­las­sen war. Doch zu sei­ner ei­ge­nen Über­ra­schung spür­te er, wie Är­ger in ihm auf­wall­te.
    »Wie kommst du dar­auf, dass ich auch nur dar­an den­ke, ihn auf­zu­ge­ben!«, fuhr er sie an. »Hast du et­wa be­reits auf­ge­ge­ben?«
    Ami­na sah ihn im­mer noch un­ver­wandt an. Schon schäm­te er sich da­für, sie so an­ge­fah­ren zu ha­ben, doch im nächs­ten Mo­ment fühl­te er ih­re Ar­me um sei­nen Hals. So über­rascht war er von ih­rer Um­ar­mung, dass er nicht zu­rück­wich.
    »Du lügst im­mer noch, Ra­vin«, mein­te sie lei­se. »Und ich lü­ge auch, wenn ich sa­ge, dass ich noch Hoff­nung ha­be. Aber wir wer­den nicht auf­ge­ben.«
    Sie lös­te sich von ihm, wisch­te sich die Trä­nen ab und warf sich die Sat­tel­ta­schen über die Schul­ter. Ra­vin sah ihr mit hän­gen­den Ar­men nach, wie sie zu ih­rem Ban­ty ging.
    Kurz dar­auf kehr­ten Dari­an und Skaard­ja zur Höh­le zu­rück. Dari­an wirk­te im­mer noch ver­stört, doch er war ge­fasst und sehr ru­hig. Don­do dreh­te den Kopf und stups­te ihn spie­le­risch, als er ab­stieg, aber Dari­an lä­chel­te nicht und strich ihm nur ab­we­send über die Na­se. Die­se Ru­he kann­te Ra­vin an sei­nem Freund nicht. Sie war ihm un­heim­lich. Ladro und Mel Amie hat­ten zwei Hor­jun-Pfer­de ge­sat­telt und war­te­ten nun vor der Höh­le.
    Skaard­ja war vol­ler Ener­gie.
    »Gu­ten Mor­gen, Wald­mensch La­gar!«, rief sie schon von wei­tem. »Bist du be­reit für die bren­nen­den Fi­sche?«
    Sie wink­te einen Höh­len­tre­ter her­an, der so­fort auf­sprang und nach ei­nem Beu­tel griff, der ne­ben ihm lag.
    »Der Weg wird lang«, sag­te sie. »Und ich möch­te euch ei­ni­ge Din­ge mit auf den Weg ge­ben.« Sie zog aus dem Sack ein si­chel­för­mi­ges Mes­ser und gab es Mel Amie.
    Die Krie­ge­rin zog die Brau­en hoch. Dann lä­chel­te sie.
    »Du weißt ja, was ich dir über See­schlan­gen und ähn­li­ches Ge­tier ge­sagt ha­be.«
    Mel Amie nick­te. »Dan­ke, Skaard­ja.«
    »Und dies soll Ladro für euch auf­be­wah­ren.«
    Sie hol­te einen prall ge­füll­ten Beu­tel her­aus.
    »Sechs­hun­dert Skil­dis. Du weißt, zu wem du da­mit gehst.«
    »Zu Ka­pi­tä­nin Su­mal Ba­ji San­tal­nik im Ha­fen von Dan­tar. Wo im­mer das auch ist.«
    Skaard­ja nick­te und blick­te in die Run­de. Ihr Blick blieb an Dari­an hän­gen.
    »Nun zu dir«, sag­te sie und seufz­te. »Dir ge­be ich zu­rück, was dir ge­hört.«
    Be­hut­sam griff sie in den Beu­tel und hol­te Darians ma­gi­sches Licht her­aus. Er streck­te sei­ne Hand da­nach aus und die Flam­me sprang zu ihm.
    »Was die Kar­te be­trifft, dach­te ich mir, es sei nicht klug, euch ei­ne auf Le­der ge­mal­te Kar­te zu ge­ben, die euch je­der steh­len kann«, fuhr Skaard­ja fort. »Des­halb ha­be ich Dari­an zum

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