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Im Bann des Highlanders

Im Bann des Highlanders

Titel: Im Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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wo sie den ersten Schritt in ihr neues Leben getan hatte, schien alles andere gar nicht mehr so schlimm zu werden.
    Von nun an plante Joan ihren Abschied gezielt, aber in völliger Ruhe. Es lag nichts Schockierendes mehr darin, für immer in der Vergangenheit zu verschwinden, die – so Gott wollte – gleichsam ihre Zukunft werden würde.
    Sie tat es nicht Ceana Matheson zuliebe. Oh nein, um deren Seele zu retten, war das Risiko einer weiteren Zeitreise zu groß – sie tat es einzig und allein wegen Ewan.
    Einen Kompromiss gab es nicht, konnte es nicht geben- entweder das Jahr 2005 oder 1731.
    Eine Reise ohne Wiederkehr musste es sein.
    Stacy Webber war klein, pummelig und dunkelhaarig – und somit vom Äußeren her das genaue Gegenteil von Joan. Es war in der letzten Oktoberwoche, als Ted ihr mit ernster Miene die neue Mitarbeiterin vorstellte und sie bat, Stacy einzuführen.
    Erstaunlich rasch begriff Stacy, worauf es bei Lincoln & Fletcher ankam. Nicht lange, und sie würde Joans Platz einnehmen können, wenn auch nicht gleich als Teds persönliche Assistentin.
    Noch einmal kam Joan ins Grübeln, ob das, was sie vorhatte, richtig war, und zwar, als sie einen Makler beauftragte, einen Nachmieter für ihre Wohnung zu suchen. Damit bekam Joans Entscheidung etwas Endgültiges.
    Joan hatte sich die nächsten Schritte reiflich überlegt. Erst kurz vor ihrer Reise nach Schottland wollte sie ihre Mutter einweihen, und sie sollte als Einzige die volle Wahrheit erfahren. Joan glaubte, es ihr schuldig zu sein, denn auch wenn die Geschichte nach einem Fantasyroman klang, würde Marion sie glauben müssen – spätestens dann, wenn Nachforschungen über den Verbleib ihrer Tochter im Sande verliefen.
    Natürlich wollte auch Stacy wissen, weshalb die begabte und erfolgreiche Joan Harris, die sich bereits einen Namen in der Werbebranche gemacht hatte, buchstäblich von einem Tag auf den anderen das Handtuch warf, doch sie wurde mit denselben Worten wie Ted und die anderen Mitarbeiter abgespeist: »Ich habe meine Gründe, möchte aber nicht darüber reden.«
    Die junge Frau, die sich für Joans Wohnung interessierte, sah sich begeistert um. »Und Sie wollen die schönen Möbel wirklich hier lassen, Miss Harris?«
    Sorglos hob Joan die Schultern. »Was soll ich machen? Da, wo ich hingehe, kann ich sie nicht gebrauchen.« Flüchtig versuchte sie sich vorzustellen, wie man im achtzehnten Jahrhundert reagieren würde, wenn sie plötzlich Haarföhn, MP3-Player oder Handy hervor holte. Doch da es dort keinen elektrischen Strom gab, waren diese kleinen technischen Wunderdinge dort so wertlos wie eine Einhundertpfundnote nach der Weltwirtschaftskrise von 1929.
    Der Preis, den Joan für das Inventar der Wohnung verlangte, war angemessen, und die junge Frau zeigte sich einverstanden. Einen Monat bat sich Joan noch aus, um ihre persönlichen Dinge zu regeln, bis es endgültig nach Schottland ging. Den Scheck für das Inventar sollte ihre Mutter bekommen, als vorgezogenes Hochzeitsgeschenk sozusagen.
    Joans Herz verkrampfte sich, wenn sie daran dachte, dass sie die Hochzeit ihrer Mutter mit Simon nicht mehr erleben würde und ihre Reise sie in eine Zeit bringen würde, in der Marion noch nicht geboren worden ist.
    Die letzte Etappe vor Joans Reise war gleichzeitig auch die schwierigste. Wie konnte man einer Mutter plausibel machen, dass man dabei war, der heutigen Welt für immer den Rücken zuzukehren? Sie telefonierten regelmäßig, ihre Mutter war nicht ein einziges Mal mehr auf ihr Gespräch in der Küche bei ihrem letzten Besuch eingegangen.
    Der letzte Tag in der Agentur ließ Joan ihren Entschluss fast rückgängig machen, so gerührt war sie über die kleine Party, die Ted für seine Assistentin arrangiert hatte. Die Kollegen bedauerten Joans Kündigung, doch am meisten litt Ted darunter.
    »Ich hoffe, du weißt, dass meine Tür für immer für dich offen ist«, sagte er und reichte Joan ein Glas Champagner. »Willst du es dir nicht doch noch einmal überlegen? Noch ist es nicht zu spät.«
    Eine kleine nachdenkliche Falte erschien über ihrer Nase, als sie bestimmt zurückgab: »Versuch nicht, mich zurückzuhalten, Ted. Wenn du wüsstest, wie schwer mir der Abschied von allem hier fällt ...« Sie machte eine umfassende Handbewegung.
    »Dann bleib. In Gottes Namen bleib! Hier ist dein Platz, du bist wie geschaffen für die Werbebranche.«
    »Ich kann dir nur eins versprechen«, sagte Joan schließlich mit belegter Stimme und erhob

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